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Im Kerker der schönen Justine

Im Kerker der schönen Justine

Titel: Im Kerker der schönen Justine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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seinem Namensschild am Kragen ablas. Er zuckte zurück, und über sein Gesicht strich eine leichte Röte. Dann sagte er seinem älteren Kollegen Bescheid, der seine nicht eben schlanke Gestalt zunächst mal von dem Drehstuhl hochwuchten musste, auf dem er gesessen hatte.
    »Was kann ich für Sie tun?«
    Ich zeigte ihm erneut meinen Ausweis. »Wenn möglich, hätten wir gern den Chef dieses Krankenhauses gesprochen.«
    »Professor Demerel?«
    »Wenn er so heißt.«
    »Der ist momentan in Urlaub. Sie müssen in drei Tagen wiederkommen, dann können Sie mit ihm reden.«
    »Das ist schlecht.«
    »Ich weiß. Aber...«
    Suko lächelte, als er sagte: »Es wird doch sicherlich eine Vertretung geben.«
    »Ja, das schon.« Der Mitarbeiter beugte sich uns entgegen. »Es ist Dr. Bonham, unser Oberarzt.«
    »Sehr gut!«, lobte Suko. »Und wo finden wir ihn?«
    »Ich glaube, er operiert.«
    »Dann werden wir warten. Finden Sie es bitte heraus.«
    »Ja, das mache ich.«
    »Wir schauen uns in der Zwischenzeit ein wenig um.« Suko deutete auf den breiten Gang. »Was finden wir auf der Rückseite?«
    »Den Garten.«
    »Danke.«
    »Finde ich Sie dort?«
    »Machen Sie sich keine Mühe. Wir kehren wieder zurück.«
    »Gut...« Er lächelte und war sichtlich froh, uns loszuwerden.
    Da die gläserne Anmeldung an einer Ecke lag, bildete der andere Teil davon den Beginn des Gangs, den wir gehen wollten. Und es gab hier die Tür, durch die man treten musste, um in das Glasbüro zu gelangen.
    Die Tür wurde geöffnet, als wir auf gleicher Höhe mit ihr waren. Kevin erschien. Sein Blick war etwas unruhig. Der Kollege stand nicht neben ihm. Er hatte wieder seinen Platz eingenommen und beschäftigte sich mit dem Computer.
    »Sie wollten mit uns reden?«, vergewisserte ich mich.
    »Ja, genau.« Er trat einen Schritt vor, damit er die Tür hinter sich schließen konnte. Danach bat er uns, doch einige Schritte zur Seite zu gehen, damit wir von der Anmeldung her nicht mehr sichtbar waren, besonders für den Kollegen nicht.
    »Was gibt es, Kevin?«
    Er druckste etwas herum. »Ich weiß nicht, ob es richtig ist, was ich hier tue, aber ich muss es einfach sagen. Wenn Sie Dr. Bonham sprechen wollen, dann haben Sie Pech gehabt.«
    »Er operiert«, sagte Suko.
    »Nein, das eben nicht. Sie sind ja sicherlich gekommen, um etwas aufzuklären. Aber dass Sie so schnell da sein würden, damit habe ich nicht gerechnet.«
    »Was meinen Sie?«
    »Es geht doch um das Verschwinden von Schwester Lilian Smith. Oder?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Nein, darum nicht. Wir haben einen anderen Grund. Aber was ist denn mit dieser Schwester.«
    Kevin drückte die Schultern hoch und seinen Kopf leicht vor. »Sie ist weg.«
    »Wie? Weg?«
    »Nicht mehr da. Verschwunden.« Er schluckte und sprach danach leiser weiter. »Einfach so. Und jetzt ist man hier durcheinander. Keiner kann sich einen Reim auf die Sache machen.«
    »Sie auch nicht?«
    »Nein, eigentlich nicht.«
    »Aber nur eigentlich«, hielt ich ihm vor.
    »Das schon. Ich hätte mich auch nicht eingemischt, wenn die Schwester und ich nicht ein so vertrauensvolles Verhältnis gehabt hätten. Wir haben oft zusammen gesessen und gesprochen. Sie war fast wie eine Mutter zu mir. Oder die ältere Schwester.«
    »Und was hat sie Ihnen gesagt?«
    Kevin wollte mit einem Mal doch nicht so recht mit der Antwort herausrücken. Er rieb einige Male seine Hände, räusperte sich auch, und flüsterte: »Die Schwester hatte manchmal das Gefühl, dass hier einiges nicht mehr mit rechten Dingen zugeht.«
    »Wen oder was meinen Sie damit?«
    Kevins Gesicht zeigte Bedauern. »Wenn ich das wüsste. Aber da bin ich überfragt.«
    Ich glaubte nicht, dass er log, hakte aber noch mal nach. »Hat Ihnen die Schwester nichts erzählt?«
    »Nein, das hat sie nicht.«
    »Wie lauteten die Andeutungen?«
    Kevin überlegte. »Genaues kann ich Ihnen nicht sagen, nicht mal Gerüchte. Aber es hing mit einigen der Patienten zusammen, das weiß ich wohl.«
    »Wissen Sie, um welche es ging?«
    »Das kann ich Ihnen nur allgemein sagen. Es waren die armen Schweine, die sich einen Aufenthalt hier in der Klinik nicht leisten konnten. Wir sind allerdings vom Gesetz her verpflichtet, auch solche Menschen aufzunehmen, die wir die Namenlosen nennen. Nicht weil sie keinen Namen haben, sondern weil für sie der Staat aufkommt. Wenn sie gesund waren, wurden sie entlassen. Vorausgesetzt, sie waren es...«
    »Das hört sich aber ungewöhnlich an«, sagte ich.
    »Ist es

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