Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im Kerker der schönen Justine

Im Kerker der schönen Justine

Titel: Im Kerker der schönen Justine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
auch. Sie sind nicht offiziell entlassen worden, sondern verschwanden einfach. Und ebenso ist es auch bei Lilian Smith gewesen. Sie war nicht mehr da. Urplötzlich war sie weg.« Er hob die Schultern. »Sie hat sich nicht von ihrem Nachtdienst verabschiedet und nichts. Auch an ihrem Schrank war sie nicht, um ihre zivile Kleidung zu holen, und jetzt mache ich mir Sorgen.«
    »Das können wir verstehen«, sagte Suko.
    »Aber Sie sind nicht deswegen hier erschienen, oder?«
    »Nein«, erwiderte Suko, »obwohl ich sagen muss, dass Sie uns auf eine Idee gebracht haben.«
    Kevin rieb über seine dünne Nase. Er sah aus, als würde er sich Vorwürfe machen. »Hoffentlich habe ich nicht zu viel gesagt oder die Pferde scheu gemacht. Aber ich musste das einfach loswerden, was mir durch den Kopf gegangen ist.«
    Ich nickte ihm zu, um ihn zu beruhigen. »Das kann ich sogar nachvollziehen, Kevin, und wir finden es auch gut, dass Sie so reagiert haben. Da spreche ich für meinen Kollegen mit, aber mir fällt da noch etwas ein.«
    »Bitte, schnell, ich muss wieder zurück an meinen Arbeitsplatz.
    »Keine Sorge, das regeln wir. Da Sie sich auskennen, müssten Sie uns eigentlich helfen können. Gibt es in dieser Klinik eine Ärztin oder Krankenschwester mit sehr blonden Haaren?«
    Wir hatten uns eigentlich vorgestellt, dass er länger überlegen müsste, aber da erlebten wir einen Irrtum, denn die Antwort erreichte uns fast spontan. »Ja, diese Frau gibt es.«
    »Super. Und? Wie heißt sie?«
    »Das ist Doktor Justine Varela, unsere Notärztin...«
    ***
    Jetzt lag es an uns, nichts mehr zu sagen, denn diese Antwort nahmen wir als Überraschung hin.
    Suko schaute mich an.
    Ich konzentrierte mich auf ihn und sah, dass seine Augen allmählich größer wurden.
    »Was haben Sie?«
    »Bitte«, sagte Suko, »könnten Sie diesen Namen noch mal wiederholen?«
    »Ja. Die Notärztin heißt Justine Varela.«
    »Und Sie ist heute und jetzt hier?«
    »Ich denke schon. Laut Dienstplan hat sie Nachtschicht gehabt. Da wird sie sich jetzt ausruhen wollen, um später wieder fit zu sein. Ich müsste mich schon sehr wundern, wenn es anders wäre.«
    Suko bedankte sich und fügte hinzu: »Mit dieser Antwort haben Sie uns einen großen Gefallen erwiesen.«
    »Wirklich? Wieso?«
    »Das werden wir noch näher herausfinden müssen. Aber Dr. Bonham möchten wir auch gern sprechen. Wo können wir ihn finden, wenn er sich nicht im OP aufhält?«
    »Es ist eine Besprechung angesetzt worden. Wegen des Verschwindens der Lilian Smith. Das weiß ich genau. Den Raum finden Sie in der ersten Etage, direkt am Beginn des Flurs auf der linken Seite.«
    »Danke.«
    Wir wollten gehen, aber das ließ Kevin nicht zu. »Ich habe ein verdammt ungutes Gefühl. Gerade jetzt hat es sich wieder gesteigert, und Sie sind auch nicht grundlos hier erschienen.«
    »Das allerdings.«
    »Dann nehmen Sie Dr. Bonham so richtig in die Mangel. Ich bin davon überzeugt, dass er mehr weiß.«
    »Worüber?«
    »Schwester Lilian arbeitete auf seiner Station. Außerdem hat er im Moment hier das Sagen, da der Chef sich in Urlaub befindet.«
    »Macht Sie das glücklich?«, fragte ich.
    Er schüttelte den Kopf.
    »Halten Sie sich tapfer.« Ich schlug ihm auf die Schulter und drehte mich zu Suko um.
    »Ist es das gewesen?«, fragte ich.
    »Zumindest sind wir einen Schritt weiter gekommen, wenn ich das richtig sehe.«
    »Der Name, nicht?«
    »Und ob. Justine Varela.« Suko ließ sich jeden Buchstaben auf der Zunge zergehen. »Ich denke, das wir hier eine Parallele haben, an der wir nachhaken können.«
    Auf dem Weg zu Dr. Bonham fragte ich Suko: »Justine heißt sie. Wie unsere besondere Freundin. Ist das ein Zufall gewesen? Oder steckt eine Absicht dahinter?«
    »Wenn ja, von wem?«
    Ich nickte vor mich hin. »Genau das ist die Frage. Justine ist ein so verdammt seltener Vorname. Da muss doch etwas anderes dahinterstecken, verdammt.«
    »Ein Plan.«
    »Zum Beispiel«, sagte ich.
    »Und wer könnte ihn ausbaldowert haben?«
    Ich blieb stehen, weil ich kurz nachdenken wollte. »Justine Cavallo hat immer wieder von Dracula II gesprochen. Sie ist jemand, ebenso wie wir, der ihm alles zutraut. Auf diese Spur schwenkte ich langsam ein. Er könnte«, murmelte ich, »sich jemand ausgesucht und zu Willen gemacht haben. Gewissermaßen eine zweite Justine Cavallo, die sogar eine große Ähnlichkeit mit ihr hat. Er will sie also aufbauen, hat sie sogar in die Nähe der echten Justine gelassen, und wenn er es

Weitere Kostenlose Bücher