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Im Kerker der schönen Justine

Im Kerker der schönen Justine

Titel: Im Kerker der schönen Justine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Schmerzen.
    Schließlich sanken ihre Hände nach unten. Das Gesicht lag frei – und Justine rammte ihre Faust in die blutige Fratze. Der Tritt hatte die Nase zerdrückt, die Lippen waren auch in Mitleidenschaft gezogen und aufgerissen worden. Dass noch Blut in dieser Person steckte, war klar zu sehen, denn es drang aus der deformierten Nase.
    »Damit du endlich merkst, wer hier das Sagen hat!«, fauchte die Cavallo. »Ist dir das klar geworden?«
    »Ja!«, stöhnte die Frau im weißen Kittel, der einige rote Flecken bekommen hatte.
    »Dann wirst du jetzt das tun, was ich dir sage. Ich bin hier, und ich will das Blut sehen.«
    Justine Varela saß noch immer auf der Couch. Sie zitterte jetzt. Sie nahm ein Kissen und wischte damit über ihren Mund. Danach stand sie langsam auf.
    Sicherheitshalber versperrte ihr die Vampirin den Weg. Sie war zu misstrauisch und fragte: »Wo willst du hin?«
    »Das Blut zeigen.«
    »Gut.«
    Justine Cavallo ließ ihre »Doppelgängerin« nicht aus den Augen. Sie verfolgte jeden Schritt und stellte sehr bald fest, dass der Kühlschrank ihr konkretes Ziel war.
    Sie schalt sich eine Närrin, denn darauf hätte sie auch selbst kommen können.
    Vor dem großen Schrank blieb die Varela stehen. Sie drehte den Kopf, um Justine anzuschauen.
    »Los, öffne ihn!«
    »Ja, gut, werde ich...«
    Es musste nur ein Griff angefasst und daran gezogen werden. Schon schwang die Tür auf.
    Als dies passierte, setzte sich die Blutsaugerin sofort in Bewegung. Sie wollte mit der Varela zusammen einen Blick in den großen Schrank werfen und wissen, ob man sie nicht belogen hatte.
    Ja, es war da.
    Und der Schrank war groß genug, um die Kissen zu stapeln, die mit der dunkelroten Flüssigkeit gefüllt waren.
    »Bist du nun zufrieden?«
    »Das bin ich. Es zeigt mir zumindest an, dass du nicht gelogen hast oder mit gezinkten Karten spielst.«
    »Warum sollte ich das?«
    »Weiß man’s?«
    »Aber ich werde bald so sein wie du, und dann...«
    Die Cavallo wollte sich ausschütten vor Lachen. »So sein wie ich? Hör auf, Justine, das glaube ich dir nicht. Nein, das wärst du nicht mehr werden können. Solltest du noch in den Spiegel schauen können, dann tu es. Dort wirst du dich selbst sehen, und du wirst erkennen, dass von deiner Schönheit nicht mehr viel übrig geblieben ist, denn ich habe deine Larve durch meinen Tritt zerstört. Mallmann hat Pech gehabt, und er wird noch mehr Pech haben, wenn er merkt, dass die Kissen leer sind.«
    »Was?«, schrie die Notärztin, »Was hast du vor?«
    »Ich werde sie entleeren.«
    »Und dann?«
    »Schleudere ich sie Dracula II vor die Füße.«
    Justine Varela brauchte eine Weile, um das Gehörte zu begreifen. Dann öffnete sie den Mund und schüttelte den Kopf. »Nein, verdammt, das kannst du nicht machen! Du kannst nicht...«
    »Ich kann alles!«, unterbrach die blonde Bestie sie scharf. Sie hatte kaum ausgesprochen, da streckte sie den rechten Arm aus, um in den Kühlschrank zu greifen.
    Die Ärztin sah alles wegschwimmen, auf das sie so stark gesetzt hatte.
    »Nie! Niemals!«, brüllte sie und warf sich wie von einem Katapult geschleudert auf die blonde Bestie...
    ***
    Der Schlag hatte mich kalt und hinterrücks erwischt. In den folgenden Sekunden verlor ich wirklich die Übersicht. Ich fand mich erst wieder zurecht, als ich mit dem Rücken gegen die Wand stieß. Bevor ich die Augen öffnete, spürte ich bereits den Blutgeschmack auf meiner Zunge. Es war das Andenken an die aufgeplatzte Lippe, doch darum konnte ich mich nicht kümmern, der Pfleger und die angebliche Leiche waren wichtiger.
    Und ich schaute im richtigen Moment hin, denn die Gestalt hatte das Laken von sich geschleudert.
    Es war Mallmann!
    Er wuchtete sich von der Bahre hoch und fuhr herum, sodass ich ihn anschauen konnte.
    Keine Veränderung. Die schwarze Kleidung. Das bleiche Gesicht mit dem blutigen D auf der breiten Stirn. Der fast lippenlose Mund, der die beiden Zähne sehen ließ, und dann erreichte mich die spöttische Stimme: »Überrascht, John?«
    »Nein, nicht besonders. Ich wusste, dass ein großer Plan dahintersteckte. Und ich bin froh, dass ich ihm auf die Spur kommen konnte.« Dass Blut an meinem Kinn entlangrann, darum kümmerte ich mich nicht. Ich schaute zu Suko hin, der nicht zu sehen war. Er hatte sich in die Kabine des Fahrstuhls zurückgezogen, dessen Tür offen stand und die Kabine blockierte.
    »Du wirst mir nicht dazwischenkommen, Sinclair. Außerdem konnte ich zwei Fliegen mit einer

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