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Im Kern der Galaxis

Im Kern der Galaxis

Titel: Im Kern der Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Eklund
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zu betreten, da hörte er seinen Namen. »Captain Kirk«, rief eine weiche Stimme. Er drehte sich um. Olas rundes Gesicht spitzte um eine Hausecke. Er ging zu ihr.
    »Was machst du hier?«
    »Captain Kirk«, flüsterte sie kaum vernehmbar. »Ich muß mit dir sprechen.«
    »Ist etwas passiert?«
    »Bitte …« Sie zupfte an seinem Ärmel. »Nicht hier.« Sie warf einen schnellen Blick zum Himmel. »Komm mit.«
    Er ließ sich von ihr um das Haus herum führen. An der hinteren Seite deutete sie auf eine niedrige Nische, die durch das überragende Ziegeldach im Schatten lag. »Dort«, flüsterte sie und drückte sich hinein.
    Kirk kniete sich neben sie. Er verstand, weshalb sie ihn hierhergebracht hatte. Das hier mußte eine der wenigen Stellen im Ort sein, die vor der Sonne geschützt war.
    »Was hast du auf dem Herzen, Ola?«
    »Captain Kirk«, hauchte sie. »Als ihr zu Domo gekommen seid und mit ihm gesprochen habt, war ich dort. Ich habe gehört, was ihr zu ihm gesagt habt.«
    »Ich weiß, daß du da warst. Ich hatte dich gesehen.«
    »Er schickte mich aufs Dach. Aber ich drückte das Ohr an das Holz der Falltür. Ihr habt Domo gesagt, daß der dunkle Ort ganz nah ist. Ist das wahr, oder habt ihr ihn belogen?«
    »Es ist leider wahr, Ola.«
    »Domo hat euch nicht geglaubt.«
    »Woher weißt du das?«
    »Er hat es mir gesagt, nachdem ihr gegangen wart.«
    »Aber du möchtest noch nicht sterben, habe ich recht?«
    »Ja, du hast recht, Captain Kirk. Ich habe solche Angst. Ich habe noch keinen Gatten gehabt. Und nun werde ich auch nie einen bekommen.«
    »Wenn du uns hilfst, kann ich dich vielleicht retten.«
    »Deshalb bin ich jetzt zu dir gekommen. Ich möchte euch helfen, Captain Kirk.«
    »Wie denn, Ola?«
    »Ich weiß, wo der Ruheort ist.«
    Er hatte gehofft, sie könnte ihm auf andere Weise helfen, aber das war zumindest ein Anfang. Und es war unbedingt erforderlich, daß Leutnant Uhura gefunden wurde. »Gut, dann beschreib mir, wie wir dort hingelangen können.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Das ist zu schwierig. Ich werde dich hinführen müssen.«
    Kirk erinnerte sich an ihre Angst vor den Fremden, und er konnte sich vorstellen, welche Selbstüberwindung dieses Angebot sie kostete.
    »Wann?«
    »Sofort, wenn du möchtest.«
    »Ist es denn am Tag besser?«
    »O ja, viel besser. Da sind die Fremden im Ruheort. Ay-nab kann sie dort nicht sehen.«
    »Ich kann nicht allein gehen.« Er wollte die Nische verlassen und sich aufrichten.
    Sie faßte ihn am Arm. »Nein, bitte. Du verstehst nicht! Das ist eine furchtbare Blasphemie. Doch da du mein eigentlicher Gatte bist, wird Ay-nab mir vielleicht vergeben. Du mußt allein gehen.«
    Kirk sah keine Möglichkeit, sie zu überreden. »Darf ich meinen Freunden wenigstens sagen, wohin ich gehe?«
    Sie nickte und blickte ängstlich zum Himmel. »Aber tu es bitte im Haus. Bitte, Captain Kirk.«
    Er versprach es ihr.
     

 
22.
     
    Uhura folgte ihrem Vater den sanften Hang des letzten Hügels hinunter, über die kleine Brücke und dann die weite Wiese. Sie dachte daran, wie es in ihrer Kindheit gewesen war, wenn er sie irgendwohin mitgenommen hatte. Sie erinnerte sich an seine starke Hand, in der ihre sich fast verloren hatte, an seine langen Schritte, die sie gezwungen hatten, wie ein Pony neben ihm herzutrotten. Komisch, schon lange hatte sie kaum mehr an ihre Kindheit gedacht. Sie hatte diese Erinnerungen für vergessen gehalten, nur im Traum war sie manchmal in ihre Kindheit gereist. Aber das jetzt war kein Traum, auch wenn es fast so wirkte. In ihrem Kopf schien sich alles zu drehen, ihre Augen waren zu keinem klaren Blick imstande. Ein plötzlicher Geruch – oder Geschmack – oder ein Gefühl – löschte mit einemmal alles andere aus. Ja, es war seltsam. Sehr seltsam.
    »Wir gehen heim«, sagte er über die Schulter. Sie beeilte sich, mit ihm Schritt zu halten. »Du gehörst zu mir, nicht zu ihnen. Wir sind Fremde hier. Nicht wie diese stinkenden, sündigen Affen im Dorf.«
    Sie versuchte ihm von Captain Kirk zu berichten, von Mr. Spock, von Sulu und Scotty und den anderen. Sie waren ihre Freunde. Stinkende, sündige Affen? Wen meinte er damit?
    Aber es war wie im Traum, die Gedanken ließen sich einfach nicht in Worte fassen. Die Absätze ihrer schwarzen Stiefel versanken bis zu den Sohlen in dem weichen Boden. In der Brise flatterte ihr Rock um die muskulösen Oberschenkel. Plötzlich lachte sie. Es war ein herrliches Gefühl!
    Zu der Zeit, an die sich zu erinnern

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