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Im Kille-Kille-Keller

Im Kille-Kille-Keller

Titel: Im Kille-Kille-Keller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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half schon nach dem ersten Schluck. Jetzt konnte ich sogar
Mr. Limbo ins Auge blicken, ohne dabei zu zittern.
    »Ketten«, sagte Carl
unvermittelt über den Rand seines Glases hinweg. »Es war Edwina — nein, Fabian.
Ich kann mich nicht genau erinnern, weil ich da gerade auf den Knien lag, wofür
eine gewisse weibliche Person verantwortlich zeichnete. Was hat Fabian da noch
gesagt? So etwas wie, Edwina müsse doch an die Dunkelheit gewohnt sein?
>Flackernde Kerzen, Masken und Ketten.< Ja.« Er schnalzte mit den
Fingern. »Natürlich — im Keller!«
    »Was meinst du damit —
natürlich im Keller?« fragte ich ihn frostig. »Wird dort unten vielleicht so
etwas wie Fastnacht gefeiert — und niemand hat mich unterrichtet?«
    »Ja, das hat Fabian gesagt.«
Carl schien ungeduldig. »Er sprach zu Edwina vom Keller: Er ließ eine Bemerkung
fallen, sie habe da als Magd gedient — oder so ähnlich.« Er hatte meine
Zwischenfrage offenbar überhört. »Wenn ich mich recht erinnere, gelangt man von
der Küche aus in den Keller. Da gibt es eine Treppe. Komm, schauen wir mal
nach.«
    »Du schaust nach«, sagte ich. »Ich
warte hier. Wahrscheinlich ist es da kalt und feucht, und vielleicht gibt’s
auch Ratten und Mäuse.«
    »Vielleicht ist dein Mann
unten«, sagte er, »und wenn ich zurückkomme und dir erzähle, daß Don im Keller
mit Edwina Fastnacht feiert, dann glaubst du’s mir ja doch nicht — also geh mit
und sieh es dir selber an.«
    »Don und Edwina?« Ich lachte
überheblich. »Das ist ja absurd. Was wollte er denn... Los, zeig mir den Weg!«
    Vom Wohnzimmer zur Küche schien
es eine halbe Meile zu sein. Ich folgte Carl, der Mr. Limbo wieder unter den
Arm geklemmt hatte. Ich hatte gehofft, er würde die Puppe an der Bar
zurücklassen, aber langsam begriff ich, daß sie ebenso zu Carl gehörte wie sein
rechter Arm.
    Wir gelangten in die Küche, wo
Karl das Licht einschaltete. Er sah sich einen Augenblick um, dann zeigte er
auf eine Tür in der Wand im Hintergrund. »Da ist es!« sagte er triumphierend.
»Hinter dieser Tür ist die Treppe.«
    Mir blieb keine andere Wahl,
als ihm weiter zu folgen. Er machte die Tür auf und betätigte einen Schalter.
Nichts tat sich.
    »Das müßte doch funktionieren«,
sagte Carl gereizt. »Na, wir haben ja die Laterne, und außerdem ist im Keller
selbst noch eine andere Lampe.«
    »Warum rufen wir denn nicht mal
von hier hinunter?« fragte ich nervös. »Wenn Don unten ist, wird er uns doch
antworten.«
    »Nicht, wenn er bei Edwina
ist.« Carl grinste mich an. »Er ist ja dumm, aber so dumm nun auch wieder
nicht.«
    »Okay«, sagte ich. »Du gehst
vorneweg.«
    Carl stieg langsam die Stufen
hinab und hielt seine Laterne so, daß ich die Treppe gut sah. Als er auf die
letzte Stufe trat, blieb er plötzlich stehen, wodurch ich ihm gegen die
Rückseite prallte. »Das verfluchte Toledo!« sagte er leise.
    Ich ergatterte mein
Gleichgewicht wieder und hoffte insgeheim, meine Vorderfront habe keine
Schramme davongetragen, wo der Zusammenstoß passiert war. »Warum hast du auch
keine Bremslichter?« herrschte ich ihn an.
    »Kerzen«, sagte er, was wohl
die dümmste Antwort war, die ich je gehört hatte.
    »Kerzen!« schimpfte ich. »Wer
redet denn von Kerzen, ich habe gesagt...«
    Dann hielt ich inne und den
Mund, denn über seine Schulter hinweg konnte ich sehen, wovon er sprach.
Kerzen. Ein Dutzend etwa, im ganzen Keller verteilt — und alle in Brand.
Flackernde Kerzen, die das Dunkel in eine Düsternis mit helleren Flecken
verwandelten, ohne den Raum richtig zu erhellen. Von der Decke baumelten dicke
Spinnweben, und über allem lagerte ein dichter modriger Geruch, von dem mir
leicht übel wurde. Hei, was ein Kabinett — das war ein Platz für Edgar Allan
Poe und den Professor Bondi , um miteinander
Sechsundsechzig zu spielen, nicht?
    »Da kriegt man ja eine
Gänsehaut«, sagte ich und zitterte ein bißchen. »Komm, wir gehen lieber wieder
in die Küche, bitte.«
    »Von mir aus«, meinte Carl.
»Ich glaube, da ist ohnehin keiner... Was ist denn das?«
    Er leuchtete in eine Ecke, und
ich schrie auf, als ich es sah. Im Lichtkreis lag — nun, was denn wohl? — ein
Mensch! Ich lief hin und kniete nieder. »Es ist Don!« sagte ich erregt, und
schon kamen sie mir, die Tränen.
    Im nächsten Augenblick war Carl
an meiner Seite. Er drehte Don behutsam auf den Rücken, dann knurrte er: »Halt
den Mund!«
    »Was?« schnauzte ich ihn an.
    »Ich sagte, du sollst die
Klappe halten! Er ist ja gar

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