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Im Kille-Kille-Keller

Im Kille-Kille-Keller

Titel: Im Kille-Kille-Keller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Edwina
ermordet hat?«
    »Das ist eine dumme Frage«,
erklärte Gregory fest. »Ich bin doch kein Detektiv.«
    »Sie wissen so genau, was mit
Carl los ist«, fuhr Don fort und lächelte. »Am Ende wissen Sie dann auch, was
mit uns anderen los ist? Ich möchte wetten, für Sie steht der Mörder schon
fest, aber Sie wollen es nicht sagen, weil man Ihnen möglicherweise beweist,
daß Sie irren.«
    Gregory riß die Brille ab und
begann erneut, sie zu reiben. »Ich habe keine Ahnung, wer Edwina umgebracht
hat«, sagte er ruhig, »aber wenn Sie auf einer Antwort auf Ihre Frage bestehen,
dann will ich soviel sagen: Jeder von uns hatte die Möglichkeit, sie zu
ermorden.«
    Wanda schien erstmals an der
Unterhaltung interessiert. »Schließt das auch mich ein, Darling?« fragte sie
sanft.
    »Es schließt dich ein«, sagte
ihr Mann, »und mich auch.«
    »Vielen Dank«, sagte sie. »Und
vergiß nicht, deine Tür abzuschließen, wenn du zu Bett gehst, falls ich auf die
althergebrachte Idee verfallen sollte, bei meinem Mann schlafen zu wollen!«
    »Ich...« Gregory wäre fast
errötet. »Wirklich, Wanda! Du mußt dich beherr ...«
    Wieder ging die Tür auf, und
alles sah sich rasch um, wer das wohl sein mochte; man vergaß Gregory völlig.
Ein Polizist starrte uns an. »Mr. Donald Ebhart, bitte«, sagte er.
    Don drückte mir flüchtig die
Hand. »Ich hoffe, es dauert nicht allzulange , Mavis «, sagte er. »Ich komme zurück, sobald ich kann.«
    »Schon recht, Don.« Ich
lächelte zu ihm auf. »Wie geht’s denn deinem Kopf jetzt?«
    »Miserabel«, sagte er, stand
auf und ging zur Tür hinüber.
    Etwa zwanzig Minuten später kam
der Polizist wieder herein und holte Fabian Dark. Weder Carl noch Don waren ins
Zimmer zurückgekehrt, woraus ich schloß, daß die Polizei sie absichtlich
draußen hielt, damit sie mit uns nicht über die Fragen reden konnten, die ihnen
gestellt worden waren — und über ihre Antworten.
    Mithin waren nur noch Wanda,
Gregory und ich im Zimmer, und ich dachte mir, wir könnten ja auch ein bißchen
plaudern, und so sagte ich zu Wanda: »Sie wollen doch nicht wirklich, daß er
seine Tür abschließt, nicht wahr? Ich meine, ich weiß ja, daß ihm die Haare
ausgehen, und obwohl er Gregory heißt, ist er nicht gerade ein Gregory Peck,
aber schließlich haben Sie ihn ja mal geheiratet, nicht wahr, und ein Gatte hat
immerhin...«
    »Halt den Mund!« Sie spie mir
das förmlich ins Gesicht. Und danach war es mit der Konversation Essig.
Manchmal frage ich mich, was es überhaupt für einen Sinn hat, wenn man
freundlich zu seinen Mitmenschen ist. Ich war heilfroh, als der Polizist wieder
auftauchte und meinen Namen rief.
    Nachdem ich das Wohnzimmer verlassen
hatte, geleitete er mich ins Speisezimmer. Leutnant Frome saß am Kopfende des
Tisches, nur brannte jetzt das Licht, und die Kerzen waren gelöscht. Das war
mir sehr recht; von flackernden Kerzen würde ich für den Rest meiner Tage
Gänsehaut kriegen.
    Der Leutnant hatte Papiere vor
sich hegen, einen Schreiber in der Hand und einen müden Ausdruck im Gesicht.
»Setzen Sie sich, Mrs. Ebhart«, sagte er knapp, worauf ich mich neben ihm
niederließ und wartete.
    »Erzählen Sie mir, was passiert
ist«, sagte er teilnahmslos.
    Ich berichtete ihm ausführlich,
vom Zeitpunkt, da ich aufgewacht war und bemerkt hatte, daß Don weg war, bis
zum Augenblick, da wir im Keller Edwinas Leiche entdeckt hatten.
    »Das stimmt überein«, sagte er anschließend,
aber sehr zu freuen schien er sich darüber nicht. »Das ist so ziemlich die
verrückteste Geschichte, auf die ich je gestoßen bin. Wenn schon jemand
ermordet werden konnte, dann doch Ihr Mann— aber nein, ausgerechnet die
Haushälterin erwischt es.«
    »Ich bin jedenfalls sehr froh,
daß es Don nicht war«, erklärte ich ihm. »Er würde mir sehr fehlen.«
    »Sicher.« Er betrachtete mich
nochmals, und es muß wohl an meinem Pullover gelegen haben, jedenfalls schien
ihn der Anblick ein bißchen aufzumuntern. »Nicht so sehr, wie Sie ihm fehlen
würden«, meinte er nachdenklich. »Haben Sie irgendeine Ahnung, wer die
Haushälterin hätte umbringen wollen?«
    »Nein«, antwortete ich
wahrheitsgemäß.
    »Und was ist mit dem Anwalt,
diesem Fabian Dark?« sagte e r. »Ich habe gehört, daß er nach dem
Essen mit der Haushälterin gesprochen hat. Er muß von diesem ganzen Kram im
Keller gewußt haben.«
    »Ich glaube, ja«, pflichtete
ich bei. »Aber er sprach von Randolph Ebhart. Vielleicht wußte er, daß Randolph
dieses

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