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Im Koenigreich der Traeume

Titel: Im Koenigreich der Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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Jenny lachend fort, als würde sie sich jetzt über sich selbst lustig machen, »daß ich ziemlich spät in die Halle kam, um meinen Verlobten zu begrüßen. Als ich schließlich unten ankam, schritt ich genau in der richtigen Geschwindigkeit durch die Halle - meine Beine zitterten nicht nur vor Nervosität, sondern weil ich Mühe hatte, das Gewicht der Perlen, Rubine und Saphire sowie der massiven Goldketten, die ich um Hals und Handgelenke gelegt hatte, zu tragen. Ihr hättet das Gesicht meiner armen Stiefmutter sehen sollen, als ich in diesem Aufzug erschien. Ihr wurde fast schlecht vor Entsetzen.« Jenny lachte munter - sie hatte keine Ahnung von der Wut, die in Royce zu brodeln begann, als sie weiter erzählte: »Meine Stiefmutter sagte später, ich hätte ausgesehen wie eine Schmucktruhe auf Beinen.« Sie kicherte. »Oh, sie war nicht unfreundlich«, versicherte sie schnell, als sie den finsteren Blick ihres Entführers entdeckte, »im Gegenteil, sie war sogar sehr mitfühlend.«
    Als sie schwieg, drängte Royce: »Und Eure Schwester? Was hat Brenna zu all dem gesagt?«
    Jennifers Augen leuchteten voller Zuneigung. »Brenna findet immer etwas, was sie an mir loben kann, egal wie schrecklich die Dinge sind, die ich anstelle, oder wie übel ich mich benehme. Sie hat gesagt, ich hätte gefunkelt wie die Sonne, der Mond und alle Sterne.« Silberhelles Lachen perlte von Jennys Lippen, und sie betrachtete Royce mit heiterem Blick. »Damit hatte sie natürlich recht - ich habe wirklich gefunkelt.«
    Seine Stimme war heiser vor Gefühlen, die er weder verstand noch im Zaum halten konnte. »Gewisse Frauen brauchen keine Juwelen und funkeln dennoch. Ihr gehört dazu.«
    Jenny sah ihn starr vor Erstaunen an und schnappte nach Luft. »War das ein Kompliment?«
    Verärgert, daß sie ihn tatsächlich dazu gebracht hatte, Galanterien von sich zu geben, zuckte Royce mit den Achseln und erwiderte: »Ich bin ein Soldat, kein Poet, Jennifer. Ich habe nur eine Feststellung gemacht. Erzählt Eure Geschichte weiter.«
    Jennifer war beschämt und verwirrt. Sie zögerte, doch dann tat sie seinen Stimmungsumschwung mit einem leichten Schulterzucken ab, biß noch einmal in den Apfel und sagte munter: »Lord Balder jedenfalls war nicht so uninteressiert an Juwelen wie Ihr.« Sie lachte wieder. »Um die Wahrheit zu sagen, ihm wären fast die Augen aus dem Kopf gefallen - so hingerissen war er von all dem Glanz. Er war tatsächlich derart geblendet von meiner vulgären Erscheinung, daß er nur einen flüchtigen Blick in mein Gesicht warf, ehe er sich zu meinem Vater umdrehte und sagte: >Ich nehme sie.<«
    »Und Ihr wart einfach so verlobt?« fragte Royce mit tief gefurchter Stirn.
    »Nein, nicht >einfach so<. Ich wäre fast vor Schreck in Ohnmacht gefallen, als ich meinen >geliebten< Ritter zum erstenmal sah. William fing mich auf, bevor ich auf den Boden aufschlug und half mir zur Bank am Tisch, aber selbst als ich saß und wieder einen klaren Kopf hatte, konnte ich den Blick nicht von Lord Balders Gesicht wenden. Er war nicht nur älter als mein Vater, sondern auch noch dünn wie ein Stock, und er trug ... äh ...« Ihre Stimme brach ab, und sie zauderte unsicher. »Den Rest sollte ich Euch lieber nicht erzählen.«
    »Ich will alles hören«, versetzte Royce streng.
    »Alles?« echote Jennifer kleinlaut.
    »Jede Einzelheit.«
    »Also schön.« Sie seufzte. »Aber es ist keine hübsche Geschichte.«
    »Was trug Balder?« hakte Royce grinsend nach.
    »Naja, er hatte ...« Ihre Schultern zuckten, als sie kichernd gestand: »Er hatte die Haare von jemand anderem auf dem Kopf.«
    Royces sattes, volltönendes Gelächter vermischte sich weithin vernehmlich mit Jennys perlendem Lachen.
    »Ich hatte mich kaum von dieser Entdeckung erholt, als ich bemerkte, daß er die komischste Sache, die ich je gesehen habe, aß. Vorher, als meine Brüder mir bei der Auswahl meiner Garderobe geholfen hatten, hörte ich, wie sie Witze über Lord Balders Wunsch machten, Artischocken zu jeder Mahlzeit auf dem Tisch zu haben. Ich ahnte, daß das seltsame Zeug, das sich auf seinem Teller türmte, das sein mußte, was Alexander und Malcolm Artischocken genannt hatten. Das führte dazu, daß ich aus der Halle verbannt wurde und Balder die Verlobung löste.«
    Royce, der wußte, daß Balder dieses Gemüse bevorzugte, weil es angeblich die Manneskraft stärkte, bemühte sich nach Kräften, ernst zu bleiben. »Was ist geschehen?«
    »Ich war sehr aufgeregt - sogar

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