Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Im Koenigreich der Traeume

Titel: Im Koenigreich der Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
Vom Netzwerk:
Blick - ohne Erfolg.
    Royce lächelte, schüttelte jedoch den Kopf und wehrte sich gegen beide Anschuldigungen. »Nein, Madam, Ihr irrt Euch auf der ganzen Linie.«
    »Auf der ganzen Linie?« wiederholte Jenny spöttisch. »Was meinst du damit?«
    Royces Lächeln wurde breiter, während er erklärte: »Ich habe dir kein Märchen erzählt, und ich glaube auch nicht, daß du leicht hinters Licht zu führen bist.« Er machte eine Pause, aber als sie nichts erwiderte, sagte er schlicht: »Das war ein Kompliment.«
    »Oh«, machte Jenny erstaunt. »Danke«, setzte sie unsicher hinzu.
    »Ich halte dich ganz und gar nicht für beschränkt - im Gegenteil, ich finde sogar, daß du eine äußerst gescheite Frau bist.«
    »Danke«, erwiderte Jenny prompt.
    »Das war kein Kompliment«, stellte Royce klar.
    Jenny warf ihm einen mißmutigen Blick zu, der eine Erklärung forderte.
    Royce reagierte, indem er ihre Wange mit dem Zeigefinger berührte und über die weiche Haut strich. »Wenn du nicht so klug wärst, würdest du nicht ständig darüber nachdenken, welche Folgen die letzte Nacht für dich haben könnte, sondern dich mit deiner Stellung abfinden und die Vorteile, die sie mit sich bringt, nutzen.« Sein vielsagender Blick richtete sich auf die Perlenkette. Heute morgen hatte er, nachdem er ihr ein ganzes Kästchen mit Schmuck und Edelsteinen geschenkt hatte, darauf bestanden, daß sie die Perlen um den Hals legte.
    Jennys Augen wurden kugelrund vor Entrüstung, doch Royce fuhr mit unerschütterlicher, männlicher Logik fort: »Wärst du eine weniger gescheite Frau, würdest du dir lediglich Gedanken über Dinge machen, die Frauen normalerweise interessieren wie zum Beispiel Kleidermode, Haushaltsführung und Kindererziehung. Du würdest dich nicht mit Überlegungen über Loyalität und Vaterlandsliebe quälen.«
    Jenny starrte ihn fassungslos an. »Ich würde mich mit meiner Stellung >abfindenStellung<, wie Ihr es so freundlich ausdrückt, Mylord. Ich lebe mit einem Mann in Sünde und handle den Wünschen meiner Familie, meines Landes und Gottes des Allmächtigen zuwider. Und außerdem«, fügte sie hinzu und steigerte sich dabei immer mehr in ihre Wut, »ist es für dich vielleicht schön und gut, den Vorschlag zu machen, daß ich mich nur mit Angelegenheiten wie Haushaltsführung und Kindererziehung beschäftigen soll, aber du bist ja derjenige, der mir die Möglichkeit, je einen Haushalt zu führen und Kinder großzuziehen, genommen hat. Deine Frau wird sich um dein Heim kümmern und mir zweifellos mein Leben zur Hölle machen, wenn sie die Gelegenheit dazu hat, und ...«
    »Jennifer«, fiel ihr Royce ins Wort und verbiß sich ein Lächeln, »wie du sehr wohl weißt, habe ich keine Frau.« Er erkannte, daß vieles von dem, was sie sagte, nicht von der Hand zu weisen war, aber sie sah so bezaubernd aus mit ihren funkelnden blauen Augen und dem verlockenden Mund, daß er Mühe hatte, sich auf das Gespräch zu konzentrieren. Am liebsten hätte er sie in seine Arme genommen und gestreichelt wie ein kleines Kätzchen.
    »Du hast noch keine Frau«, wandte Jenny bitter ein, »aber eines Tages wirst du dir eine aussuchen - eine Engländerin«, stieß sie hervor. »Eine Engländerin, in deren Adern kein Blut, sondern Eiswasser fließt, die Haare wie eine Maus und eine spitze Nase hat, die knallrot ist und meistens tropft...«
    Seine Schultern bebten vor Lachen, aber er gab keinen Laut von sich, und hob nur abwehrend die Hände in die Höhe. »Haare wie eine Maus?« wiederholte er. »Etwas Besseres würde ich nicht finden? Bis vor kurzem dachte ich, ich würde für blonde Frauen mit großen grünen Augen schwärmen ...«
    »Und mit breiten rosafarbenen Lippen und großen ...« Jenny war so wütend, daß sie tatsächlich die Hände vor ihre Brüste hielt, aber als ihr bewußt wurde, was ihr auf der Zunge lag, verstummte sie beschämt.
    »Ja?« hakte Royce belustigt nach. »Große was?«
    »Ohren!« fauchte sie fuchsteufelswild. »Aber egal, wie sie aussieht, Tatsache ist, daß sie mir das Leben zur Hölle machen wird.«
    Unfähig, sich noch länger zurückzuhalten, beugte sich Royce vor und liebkoste ihren Hals. »Ich mache dir ein Angebot«, flüsterte er und küßte ihr Ohr. »Wir suchen eine Frau aus, die wir beide mögen.« In diesem Augenblick wurde ihm erst richtig klar, wie vernarrt er in Jenny war - so sehr, daß sein Gehirn vernebelt zu sein schien. Er konnte nicht

Weitere Kostenlose Bücher