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Im Koma

Titel: Im Koma Kostenlos Bücher Online Lesen
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funktioniert. Ich kann es.
    »Okay. Okay. Ein Mal tippen ist A, zwei Mal B und so weiter. Okay. Das könnte eine Weile dauern, und ich weiß nicht, wie viel Zeit uns bleibt, ehe Warren zurückkommt, aber los: Warum willst du nicht, dass er es erfährt?«
    Casey tippte fünfmal in Drews Hand.
    »A... B... C... D... E...«, sagte Drew. »Er?«
    Mit den anderen Fingern drückte Casey Drews Hand. Casey begann den Buchstaben W zu tippen.
    »Warte«, jammerte Drew. »Ich hab mich verzählt. Wir müssen noch mal von vorn anfangen. Tut mir leid, Casey.« Sie begann laut mitzuzählen. »A... B... C... D... E...«
    Es schien Ewigkeiten zu dauern, ehe sie beim W angekommen waren.
    »W!«, rief Drew, ließ aufgeregt Caseys Hand fallen und nahm sie sofort wieder hoch. Casey drückte neunmal für I, gefolgt von zwölfmal für L. »W... I... L... Will? Er will...?« Er will mich töten.
    Casey drückte die Hand ihrer Schwester und begann den Buchstaben M zu tippen. Warum mussten alle nützlichen Buchstaben so weit hinten im Alphabet liegen?
    »K... L... M... N...?«
    Casey drückte zweimal. Nein!
    »Kein N?«
    Man hörte die Haustür zufallen, gefolgt von Warrens Schritten auf der Treppe. »Scheiße. Uns bleibt nicht genug Zeit! Gibt es irgendjemanden, dem ich es erzählen kann?« Gab es jemanden, fragte Casey sich. Wem konnte sie vertrauen, es Warren nicht zu sagen? Die Schritte kamen näher.
    »Warren?«, rief in diesem Moment Patsy von unten. Die Schritte blieben stehen. »Ja?«, rief er zurück.
    »Mrs. Singer möchte wissen, ob sie dir irgendwas Bestimmtes zum Abendessen machen soll.«
    Jeremy. Warren hatte ihn gerade gefeuert. Deshalb konnte sie sich auf jeden Fall darauf verlassen, dass er es Warren garantiert nicht erzählte.
    Hektisch begann sie, auf Drews Hand zu tippen.
    »Warte. Wir müssen es anders machen. Wie wär's, wenn ich die Buchstaben sage, und du drückst meine Hand, wenn ich bei dem richtigen angekommen bin. Okay? Bereit? A... B... C... D...«
    Schneller. Schneller.
    »Sag ihr, was immer ihr passt, ist in Ordnung«, rief Warren die Treppe hinunter.
    »H... I... J... J?«
    Casey drückte Drews Finger.
    »Jeremy? Oder warte. Janine? Wer von beiden, Jeremy oder Janine?« Schritte auf der Treppe. Drew ließ Caseys Hand fallen.
    »Sieht so aus, als wäre Jeremy endlich weg«, sagte Warren, und seine Präsenz füllte den ganzen Raum. »Und ich denke, es wird Zeit für dich, das Gleiche zu tun.«
    »Ich denke, ich bleibe noch ein bisschen, wenn du nichts dagegen hast.«
    »Ich fürchte, ich muss darauf bestehen. Ich glaube, meine Frau hatte genug Aufregung für heute.«
    Du hast ja keine Ahnung, dachte Casey und wusste, dass Drew dasselbe dachte.
    »Okay, dann gehe ich wohl mal«, sagte Drew und erhob sich von ihrem Stuhl. Sie beugte sich über Casey und vergrub ihr Gesicht in deren Haar. »Keine Sorge, Casey«, flüsterte sie. »Ich komme bald wieder.«

KAPITEL 26
    »Alles in Ordnung?«
    Patsys Stimme klang warm und besorgt. Casey wusste sofort, dass sie nicht mit ihr redete.
    »Ich weiß nicht«, kam Warrens Antwort aus dem Sessel neben Caseys Bett. »Es war ein sehr aufreibender Tag.«
    »Soll ich dir irgendwas holen? Ein Sandwich vielleicht? Einen Cognac?«
    »Ich glaube nicht.«
    »Du hast dein Abendessen kaum angerührt.«
    »Ich hab keinen großen Hunger.«
    »Caseys Schwester setzt dir wirklich zu«, bemerkte Patsy.
    »Drew ist ihr Leben lang ein egozentrisches Wrack gewesen, und mit einem Mal sie sich in die Schwester des Jahres. Und ich weiß nicht, was ich davon halten soll.«
    »Vielleicht ist es bloß eine Phase, und in ein paar Wochen ist sie es wieder leid.«
    »Ich weiß nicht...«
    »Was ist denn? Du siehst besorgt aus.« »Du glaubst doch nicht...« »Was?«, fragte Patsy noch einmal.
    »Du glaubst doch nicht, dass sie Casey irgendwas antun könnte, oder?« Was?
    »Wie meinst du das?«
    »Nein, das ist zu verrückt. Vergiss es.«
    »Du glaubst, Drew hätte irgendwas damit zu tun, was Casey zugestoßen ist?«
    »Nein, natürlich nicht. Ich meine, die Polizei zieht die Möglichkeit offensichtlich nach wie vor in Betracht, aber...«
    Was hast du vor, Warren?
    »Ich kann nicht glauben, dass ich so etwas denke, geschweige denn laut ausspreche.«
    Willst du die Sache meiner Schwester in die Schuhe schieben. Geht es darum, du Schwein?
    »Ich glaube zumindest, dass ihre Besuche Casey aufregen«, sagte Warren. »Du hast ja gesehen, wie ihr Blutdruck in die Höhe geschossen ist, nachdem Jeremy gegangen

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