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Im Koma

Titel: Im Koma Kostenlos Bücher Online Lesen
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sehen.«
    »Nein, es geht schon.«
    »Komm«, sagte Patsy. »Ich bin die Frau mit den magischen Händen, schon vergessen? Jetzt setz dich auf deinen Hintern, und lass mich mal sehen. Verzeihung«, entschuldigte sie sich sofort. »Ich wollte dich nicht...«
    »Hast du nicht«, schmunzelte Warren und ließ sich in den nächsten Sessel fallen.
    »Wo tut es denn weh?«, fragte Patsy.
    »Da. Und da auch ein bisschen.«
    »Okay, tief einatmen und entspannen. Genau so.«
    »Mein Gott, das fühlt sich wunderbar an. Du hast wirklich magische Hände.« »Das sind offenbar deine Problempunkte.«
    »In mehr als einer Beziehung«, sagte Janine trocken, als sie das Zimmer wieder betrat.
    »Janine«, sagte Warren.
    »Ich denke, das hatten wir schon.«
    »Ich wusste gar nicht, dass du hier bist.«
    »Offensichtlich. Das reicht jetzt, Patsy.«
    »Danke, Patsy«, sagte Warren.
    »Wir müssen reden«, sagte Janine. »Selbstverständlich. Über irgendwas Bestimmtes?« »Privat.«
    »Ich geh in mein Zimmer«, sagte Patsy.
    Kurz darauf hörte Casey, wie die Tür zu Patsys Zimmer geschlossen wurde. »Gibt es ein Problem?«, fragte Warren Janine. »Das sollst du mir sagen.«
    »Du meinst, abgesehen von der Tatsache, dass meine Frau im Koma liegt?« »Was läuft zwischen dir und Florence Nightingale?« »Falls du damit andeuten willst...«
    »Ich will überhaupt nichts andeuten. Ich frage dich geradeheraus. Schläfst du mit ihr?«
    »Sei doch nicht albern.«
    »Du hast meine Frage nicht beantwortet.«
    »Natürlich schlafe ich nicht mit ihr. Ich hab mir beim Sport die Schulter gezerrt. Patsy war bloß so nett...«
    »So nett was? So nett verfügbar?«
    »Wirklich, Janine, wenn du dich manchmal selbst hören könntest.«
    »Wirklich, Warren, wenn du dich manchmal selbst sehen könntest«, gab Janine zurück.
    »Was hast du denn so Schreckliches gesehen?«
    »Was immer es war, es war schon das zweite Mal. Und es gefällt mir kein bisschen. Und was noch wichtiger ist, Casey würde es auch nicht gefallen.«
    »Casey hätte es auch nicht gefallen, dass ich mit dir geschlafen habe, was dich damals jedoch nicht übermäßig beunruhigt hat.«
    Was?
    Schweigen. Dann: »Dies ist weder der Ort noch der Zeitpunkt, darüber zu reden.« »Vielleicht doch.«
    Janine schloss die Schlafzimmertür und atmete vernehmlich ein. »Was zwischen uns geschehen ist, ist lange her.«
    »Nicht mal ein Jahr«, verbesserte Warren sie.
    Was? Nein, das kann nicht sein. Ich habe einen Albtraum. Das sind die Medikamente, die der Arzt mir verschrieben hat. Ich habe wieder Halluzinationen. Nichts von all dem passiert wirklich.
    »Es hätte nie passieren dürfen«, sagte Janine.
    »Vielleicht nicht, aber es ist passiert.«
    Ich glaube es nicht. Ich will es nicht glauben.
    Aber war es wirklich so schwer zu glauben, fragte Casey sich. Wenn sie ernsthaft dachte, dass ihr Mann zu einem Mord fähig war, sollte sie ihm doch problemlos einen Seitensprung mit ihrer besten Freundin zutrauen.
    Es war auch nicht Warrens Betrug, den sie nur schwer fassen konnte, wie ihr in diesem Moment klar wurde. Es war Janines Verrat.
    »Also, ich bin bestimmt nicht stolz auf das, was ich getan habe«, sagte Janine. »Als Casey aus unserer gemeinsamen Agentur ausgestiegen ist, habe ich eine schwere Zeit durchgemacht. Ich war wütend, ich war trotzig, ich habe mich verführen lassen...«
    »Wenn ich mich recht erinnere, warst du diejenige, die mich verführt hat«, korrigierte Warren sie erneut.
    »Ich habe geflirtet. Ich dachte nicht, dass du darauf eingehen würdest.«
    »Mach dir doch nichts vor. Janine.«
    »Vielleicht hast du recht. Jedenfalls hast du Casey was vorgemacht.« »Ich liebe Casey.«
    »Dann hast du eine interessante Art, es zu zeigen.«
    »Ich zeige es jetzt.«
    »Ein bisschen spät, oder nicht?«
    »Ich denke, mit der Schuld müssen wir beide leben.«
    »Du lebst anscheinend ja ganz gut damit.«
    »Ich kann die Vergangenheit nicht ändern«, sagte Warren. »Was geschehen ist, Es ist vorbei. Zeit, nach vorne zu schauen.«
    »Und sich der Nächsten in der Reihe zuzuwenden?«
    »Besser als Buße in Middlemarch.«
    »So einfach ist das?«
    »Es ist jedenfalls nicht so kompliziert.«
    »Du bist unglaublich.«
    »Du bist eifersüchtig.«
    »Ich kann dir versichern, ich bin alles Mögliche, aber bestimmt nicht eifersüchtig.« »Und warum führen wir dieses Gespräch dann?«
    Janine atmete tief ein. »Wir führen dieses Gespräch, weil mir das alles unheimlich zusetzt. Dass ich meine beste

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