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Im Koma

Titel: Im Koma Kostenlos Bücher Online Lesen
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und streichelte ihre Hand, bevor er den Stuhl ans Bett zog, sich setzte und mit leiser Stimme von seinem Tag und den Gesprächen mit den diversen Ärzten erzählte. Er sagte, dass hoffentlich mit Hilfe weiterer Tests festgestellt werden könne, ob sie etwas hörte und möglicherweise sogar verstand. Es musste doch eine Möglichkeit geben, die Funktionsfähigkeit ihres Gehirns zu überprüfen, hatte sie ihn mit Dr. Zarb diskutieren hören. Wie lange würde es dauern, bis sie ihre Arme und Beine wieder benutzen konnte, hatte er Dr. Jeremy gefragt. Wie lange noch, bis er sie mit nach Hause nehmen konnte?
    Sie stellte sich vor, wie er liebevoll in ihre offenen blinden Augen blickte. Jeder normale Beobachter würde sich vermutlich abwenden, um diesen intimen Moment nicht zu stören. Jeder außer Janine, die sich offenbar nichts dabei dachte, mit steter Regelmäßigkeit hereinzuplatzen, und Drew, die sowieso nichts mitbekam, was sie nicht unmittelbar betraf.
    Oder war sie gar nicht so blind für ihre Mitwelt, wie sie tat?
    War es denkbar, dass ihre Schwester versucht hatte, sie zu töten, um Zugriff auf das Vermögen zu haben, das ihr ihrer Meinung nach ohnehin rechtmäßig zustand?
    »>Ich hielt es für richtig, dir das zu sagen, denn du hast dich aufgeführt wie immer: Du siehst nie, wo du eigentlich stehst, trittst immer am falschen Fleck auf«, hatte Janine gelesen. »>Du siehst immer, was keiner sonst sieht, aber was ganz klar ist, siehst du nie.<«
    Hatte sie in Bezug auf ihre Schwester das Offensichtliche übersehen? War sie auf dem falschen Fleck aufgetreten und hatte sich geweigert zu erkennen, was ganz klar war?
    Klar war auf jeden Fall, dass Drew ein Motiv hatte, sie zu töten, musste Casey sich eingestehen. Und es wäre auch nicht schwer für sie gewesen, die Sache durchzuziehen.
    Nein, das werde ich nicht tun. Ich werde nicht zulassen, dass Detective Spinettis Mutmaßungen meine Gedanken vergiften. Warren ist nach wie vor überzeugt, dass es ein Unfall war. Vertrau seinen Instinkten. Konzentriere dich auf etwas Angenehmes. Hör dem verdammten Fernseher zu. Finde heraus, wie teuer diese Maxitube Zahnpasta tatsächlich ist.
    »Erzählen Sie uns ein bisschen was von sich«, forderte der Fernseh-Moderator die nächste kreischende Kandidatin auf.
    »Erzähl mir von Casey Lerner«, hörte sie Warren sagen. Seine leise Stimme liebkoste ihren Nacken und lockte sie zurück in die nicht allzu ferne Vergangenheit, als sie sich gerade erst kennengelernt hatten. Jede Begegnung war damals ein Quell wundersamer neuer Entdeckungen gewesen, und jeder Seufzer, der in den Gesprächspausen aufreizend in der Luft hing, schien anzudeuten, dass sich zwischen ihnen die große Liebe anbahnte.
    »Was möchtest du denn wissen?«
    Sie waren am Vormittag nach Lancaster gefahren, eine reizende kleine Stadt sechzig Meilen westlich von Philadelphia, und hatten dort den Bauernmarkt besucht. Um 1700 von Schweizer Mennoniten unter dem Namen Gibson's Pasture gegründet, lockte Lancaster heute mit einer fußgängerfreundlichen Innenstadt, wo historische Häuser mit einer Reihe neuer Outlet-Stores konkurrierten. Den Bauernmarkt, auf dem viele der einheimischen Amish-Bauern Fleisch, Obst, Gemüse, Backwaren und kunstgewerbliche Gegenstände verkauften, gab es seit dem frühen 18. Jahrhundert, und das rote Backsteingebäude, in dessen Mauern er abgehalten wurde, war einer der ältesten überdachten Marktplätze in Amerika.
    »Ich möchte alles wissen«, sagte Warren.
    »Mehr nicht?«
    »Ich bin nicht übermäßig anspruchsvoll.« Casey lächelte.
    »Und ich bin nicht übermäßig kompliziert.« »Daran habe ich irgendwie meine Zweifel.«
    »Aber es stimmt. Ich bin ziemlich direkt. Bei mir weiß man immer, woran man ist. Ich habe kein zweites Gesicht oder so.« Sie legte den Kopf zur Seite, sodass ihr langes blondes Haar auf ihre rechte Schulter fiel. »Also sag du es mir - was siehst du?«
    Warren trat einen Schritt näher, sodass ihre Gesichter nur noch Zentimeter voneinander entfernt waren. »Ich sehe eine wunderschöne Frau mit traurigen blauen Augen.«
    »Was?«
    »Und ich muss mich immerzu fragen, was sie so traurig macht«, fuhr er fort, ohne ihre Unterbrechung zu beachten.
    »Du irrst dich«, widersprach Casey. »Ich bin nicht...«
    »Und ich will sie in den Arm nehmen, festhalten und ihr sagen, dass alles gut wird...« »... traurig.«
    »Und ich möchte sie küssen und alles besser machen.«
    »Na ja, vielleicht ein kleines bisschen

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