Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Im Koma

Titel: Im Koma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
Eichenschreibtisch und den dunkelroten Ledermöbeln.«
    »Bin gleich wieder da.«
    »Tut mir leid, dass ich dich die Treppe hoch- und runterscheuche.«
    »Kein Problem. Die Bewegung tut mir bestimmt gut.« Casey lauschte Patsys Schritten, die die Treppe hinuntereilten.
    »Ja, ich lasse mir gerade meinen Aktenkoffer bringen... Was zum Teufel fällt dir ein, hier anzurufen?«, fauchte Warren plötzlich in einem übertriebenen Flüstern, das im ganzen Zimmer widerhallte.
    Was ist passiert?
    »Nein, ich beruhige mich nicht. Wie kannst du es wagen, mich zu Hause anzurufen? Was ist los mit dir? Weißt du nicht, dass Anrufe gespeichert werden?«
    Was ist los ? Wer ist das ?
    »Ja, sie ist hier«, fuhr Warren fort. »Ich sitze sogar direkt neben ihr. Sie wird jeden Tag kräftiger.«
    Man hörte trappelnde Schritte auf der Treppe. »Hier ist er«, keuchte Patsy, als sie zurück ins Zimmer stürzte. Casey stellte sich vor, wie sie Warren seinen Aktenkoffer präsentierte. »Er ist ziemlich schwer.«
    »Danke.«
    »Möchtest du, dass ich rausgehe?«
    »Tut mir leid, ja. Es ist eine äußerst vertrauliche Angelegenheit.« »Selbstverständlich.«
    »Wenn du bitte die Tür hinter dir schließen würdest... Ja, Entschuldigung, Steve. Vielen Dank für deine Geduld. Wenn ich jetzt noch rasch einen Blick in den Vertrag werfen...«
    Die Tür wurde geschlossen, und Patsys Schritte entfernten sich den Flur hinunter.
    Warrens Tonfall schlug sofort wieder um. »Hör zu, ich kann jetzt nicht reden. Nein, ich weiß auch nicht, wann oder wo. Ich melde mich bei dir. Bald, das verspreche ich. Mehr kann ich im Augenblick nicht sagen. Und bis dahin ruf hier bloß nicht noch mal an. Und denk nicht mal im Traum daran vorbeizuschauen. Hast du mich verstanden? Ich ruf dich in ein paar Tagen an.« Er knallte den Hörer auf die Gabel. »Himmel Herrgott!«, rief er, und Casey stellte sich vor, wie er sich mit den Händen durchs Haar fuhr. »Die Leute sind so entsetzlich blöd.«
    Das war der Mann, der dich im Krankenhaus besucht hat, stimmt's? Der Mann, den du engagiert hast, um mich zu töten. Du willst wohl keine Zeit verlieren, was? Du willst die Sache so schnell wie möglich zu Ende bringen.
    Sie hörte Warren vor ihrem Bett auf und ab gehen und begriff, dass ihre Zeit beinahe abgelaufen war.
    Hilfe, bitte. Holt mich hier raus. Janine, Gail, Drew? Irgendjemand, bitte. Lasst ihn nicht davonkommen. Denn er wird davonkommen, das wisst ihr doch. Er ist schlauer als dieser Detective Spinetti. Schlauer als die ganze verdammte Polizei.
    Schlauer als Gott, hatte Willy Billy erklärt.
    »Ihr Blutdruck ist wieder gestiegen«, hörte Casey Patsy sagen.
    Was? Wann war Patsy zurückgekommen?
    »Wie hoch?«, fragte Warren.
    »Hundertsiebzig zu hundert.«
    »Hat sie Fieber?«
    »Nein.«
    »Sollten wir einen Arzt rufen?«
    »Ich glaube, das ist nicht notwendig. Dr. Keith hat gesagt, dass das zu erwarten ist. Ich werde ihren Blutdruck gleich noch mal messen. Wenn er weitersteigt, rufe ich das Krankenhaus an. Aber ich bin mir sicher, es ist bloß ein vorübergehender Ausschlag. Bis morgen früh sollte sich das wieder eingependelt haben.«
    »Ich komme mir so nutzlos vor«, sagte Warren.
    »Du tust schon alles Menschenmögliche, um Casey zu helfen. Niemand könnte sie mehr unterstützen.«
    »Ich dachte wirklich, die Rückkehr nach Hause würde ihr helfen, wieder gesund zu werden.«
    »Das wird sie auch.«
    »Glaubst du das wirklich?«
    »Du musst ihr bloß ein wenig Zeit lassen.«
    Ich habe keine Zeit.
    »Danke, du bist sehr nett.«
    »Nichts zu danken.«
    Dass Telefon klingelte.
    »Soll die Mailbox ruhig anspringen«, sagte Warren müde. »Es ist wahrscheinlich wieder Drew. Ist wohl mal wieder Zeit für ihren monatlichen Scheck«, erläuterte er. Nach dreimaligem Klingeln verstummte das Telefon.
    »Warum isst du nicht eine Kleinigkeit?«, fragte Patsy. »Ich bleibe hier bei Casey.«
    Casey spürte, wie Warren zögerte. »Das ist wahrscheinlich eine gute Idee. Ich bin gleich zurück, Schatz«, versicherte er seiner Frau. Er zögerte erneut und fragte dann: »Glaubst du, sie hat eine Ahnung, wie sehr ich sie liebe?«
    »Ich bin sicher, sie weiß es«, kam Patsys eindeutige Antwort.

KAPITEL 19
    »Mein Gott, noch mehr Blumen«, sagte Patsy, als sie ins Zimmer fegte. Welcher Tag war heute, fragte Casey sich. Und wo war sie?
    »Sieht aus wie in einer Leichenhalle.« Casey hörte, wie eine schwere Vase auf den Tisch gestellt wurde. »Was es ja in gewisser Weise auch

Weitere Kostenlose Bücher