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Im Koma

Titel: Im Koma Kostenlos Bücher Online Lesen
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Patsy nach kurzem Zögern zu. »Die Ehe wurde annulliert«, fügte sie rasch hinzu.
    »Wirklich? Was ist passiert?«
    »Nichts.« Patsy lachte. »Absolut überhaupt nichts. Und das meine ich wortwörtlich. Die Ehe wurde nie vollzogen.«
    »Jetzt nimmst du mich aber garantiert auf den Arm.«
    »Ich dachte, er wäre bloß schüchtern«, sagte Patsy mit einem Hauch von Wehmut. »Aber wie sich herausstellte, war er schwul.«
    »Ehrlich? Und du hattest keine Ahnung?«
    »Ich war noch sehr jung. Kaum achtzehn. Was wusste ich schon? Ich meine, in dem Alter denkt man, man weiß alles, aber... Ich Idiot habe geglaubt, es wäre ein Zeichen von Respekt, dass er mir nie an die Wäsche wollte. Das ist wirklich nicht zu toppen.«
    »Wo ist er jetzt?«
    »Ich weiß nicht. Wir haben uns aus den Augen verloren. Ich glaube, er ist nach L.A. gezogen. Er sah echt gut aus. Alle haben immer gesagt, er solle Schauspieler oder so was werden.«
    »Nun, wenn er dich getäuscht hat, muss er auf jeden Fall ein guter Schauspieler sein.« »Ich weiß nicht. Ich kann manchmal ziemlich naiv sein.« Das Telefon klingelte wieder.
    »Entschuldige.« Warren nahm ab. »Hallo?«, sagte er und nach einer kurzen Pause: »Hallo, Janine, wie geht's?«
    Casey stellte sich vor, wie er die Augen zur Decke verdrehte.
    »Soll ich deinen Drink noch mal auffrischen?«, flüsterte Patsy.
    »Das wäre super, danke«, sagte Warren. »Ja, Janine, das war in der Tat Patsy. Sie hat angeboten, mir noch eine Tasse Tee zu bringen, wenn du nichts dagegen hast. Okay, okay. Entschuldige den Ton. Es war ein langer Tag... Ja, ich weiß, dass ich versprochen hatte anzurufen. Gail hat sich auch schon gemeldet. Ich habe sie gebeten, dir zu sagen... Ja, das ist richtig... Weil ich glaube, dass Casey ein wenig Zeit braucht, sich in ihrer neuen Umgebung zu akklimatisieren. Sie war sehr lange im Krankenhaus. Der Umzug war für ihren Körper bestimmt ein kleiner Schock. Ihr Blutdruck war leicht erhöht... Ja, inzwischen hat er sich fast wieder normalisiert, aber ich denke, noch ein paar Tage Pause würden ihr guttun, dann kann der M/'    Dank für die Blumen. Sie sind wunderschön. Wie immer. Wir sehen dich und Gail dann am Samstag. Tschüss.« Er legte auf.
    »Das war Janine«, erklärte er Casey. »Ich glaube, sie ist nicht gerade Patsys größter Fan.« Er atmete langsam aus. »Nun ja, man kann es nicht allen recht machen. Und wie geht es dir, Schatz? Hast du Hunger? Ich glaube, Patsy macht gleich dein Essen fertig. Es ist übrigens recht interessant, wie es funktioniert. Ich habe ihr vorhin zugesehen. Sie öffnet einen Hahn an deinem Ernährungsschlauch und verbindet den Schlauch in deinem Magen mit dem Infusionsbeutel. Es ist eigentlich ganz einfach. Die Wunder der modernen Wissenschaft und so. Aber sobald du allein schlucken kannst, können wir die Ernährungssonde entfernen, was bestimmt eine große Erleichterung sein wird. Dann können wir anfangen, dich wieder mit richtigem Essen zu füttern, damit du ein bisschen Speck auf die Rippen kriegst. Vielleicht willst du mitessen, wenn ich Patsy eins von meinen berühmten Steaks grille.« Er nahm Caseys Hand und führte sie an seine Lippen, als Patsy wieder ins Zimmer kam.
    »Bitte schön«, sagte sie, und Casey stellte sich vor, dass sie Warren seinen Drink gab. Wieder hörte man das Klimpern von Eiswürfeln.
    »Hmm. Der ist sogar noch besser als der erste.«
    »Danke. Wie geht es Janine?«
    »Die ist unverwüstlich. Nach dem Jüngsten Gericht werden nur noch die Kakerlaken und Janine übrig sein.«
    »Klingt so, als würdest du sie nicht besonders mögen.«
    »Sagen wir, in homöopathischen Dosen genossen ist sie ganz verträglich.«
    Patsy lachte, während das Telefon wieder klingelte.
    »Herrgott«, fluchte Warren. »Hier geht es ja heute Abend zu wie in Grand Central Station.« »Soll ich rangehen?«, bot Patsy an.
    »Nein, schon gut. Ich nehme es. Hallo«, bellte er in den Hörer. »Oh ja, Steve«, entschuldigte er sich nach einer längeren Pause. »Tut mir leid. Ich hab das Meeting total vergessen. Es ist meine Kanzlei«, flüsterte er Patsy zu. »Ja. Wenn du mir einen Moment Zeit lässt, die Akte zu finden...«
    »Kann ich helfen?«, fragte Patsy.
    »Mein Aktenkoffer steht unten in meinem Arbeitszimmer«, wies er sie an. »Der Raum mit dem großen

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