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Im Land der Feuerblume: Roman

Im Land der Feuerblume: Roman

Titel: Im Land der Feuerblume: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carla Federico
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auf deine Söhne. Mach es nicht schlecht!«
    »Aber ich liebe Lu und Leo viel zu wenig. Ich bin froh, dass sie so selbständig sind … und so unauffällig. Ja, das ist es, was ich an meinem Mann und meinen Söhnen schätze – dass sie mich nicht stören! Wie erbärmlich ist das! Wie schäbig! Nur Ricardo habe ich geliebt, weil ich mir bei Ricardo denken konnte …«
    »Sag es nicht noch einmal.«
    »Aber ich weiß nicht, wie ich weitermachen soll. Ich weiß nicht, wie ich an Lukas’ Seite leben kann, so, als wäre nie etwas zwischen uns geschehen.«
    »Es ist nichts zwischen uns geschehen!«
    »Doch«, sagte sie. »Doch! Wir haben uns geküsst. Und ich kann es nicht vergessen. Ich spüre deine Lippen immer noch auf meinen. Ich weiß, wie dein Haar sich anfühlt, wenn ich darüberstreiche. Und ich möchte so gerne darüberstreichen! Über jedes Fleckchen deiner Haut, möchte es anfassen und riechen und küssen, und … Ich … ich … liebe dich, Cornelius. Ich habe nie aufgehört, und …«
    Sie verstummte, als er seine Hand vor ihren Mund presste. Dennoch ließ sie sich nicht davon abhalten, diese Hand zu nehmen, sie kurz zu drücken, sie an ihren Mund zu ziehen, diesmal, um seine Finger zu küssen, jeden einzelnen, und als sie damit fertig war, beugte sie sich nach vorne, umgriff seinen Nacken und küsste seinen Mund. Kurz versteifte er sich, wollte zurückweichen, doch als sie sich hungrig und fordernd an ihn drängte, öffnete er seine Lippen.
    Noch küssend ließ sie sich zurück ins Heu sinken, ohne seinen Kopf loszulassen. Als er über ihr zu liegen kam, schüttelte er kurz den Kopf.
    »Ich wollte immer nur, dass es dir gut geht«, stammelte er. »Ich wollte …«
    »Dann halt mich fest! Halt mich fest!«
    Er senkte seine Lippen auf ihre, ganz vorsichtig, ganz langsam, so, als hätten sie sich noch nie geküsst, als müssten sie den Mund des anderen erst bedächtig erforschen, als hätten sie alle Zeit der Welt.
    Vielleicht war das auch so. Niemand würde sie hier suchen, niemand sie stören. Nicht gierig, nicht hastig mussten sie übereinander herfallen, um hektisch der Lust hinterherzujagen. Ganz langsam konnte ihr Feuer wachsen, eine schwache Glut zunächst, die sich noch mit tröstlichen Zärtlichkeiten begnügte. Er küsste sie auf den Mund, auf die Nase, auf die Augen; sie streichelte seine Haare, seine Stirn, seine Wangen, und lange Zeit genügte es – genügte, um die Ahnung zu nähren, dass sie nicht zu Stein erstarrt war, dass sie nicht nur Trauer und Schmerz fühlen konnte, sondern auch Nähe und Geborgenheit und Glück.
    Dann richtete er sich wieder auf, und auch sie erhob sich. Sie standen voreinander, ließen lange Zeit nur die Blicke über ihre Leiber schweifen, ehe auch die Hände folgten. Sie rissen sich ihre Kleidung nicht vom Leib; sie zogen sich ganz gemächlich aus, ohne Kälte zu spüren, ohne Scham, ohne Gedanken daran, dass jenseits dieser Welt, in der es nur sie beide gab, noch eine andere lauerte.
    »Halt mich!«, murmelte sie wieder, als sie nackt waren. »Halt mich fest.«
    Und sie umarmten sich, pressten Haut auf Haut, Fleisch auf Fleisch. Seine Härchen kitzelten sie, sein Geschlecht drückte sich hart gegen ihren Bauch.
    So zögerlich die Lust erwacht war, so ungestüm brach sie sich nun Bahn. Ja, sie wollte ihn halten, ihn besitzen, sich ihm hingeben, ihn ganz und gar aufnehmen, an ihm zerfließen. Sie sackten auf die Knie, fielen ins weiche Heu. Mancher Halm stach in ihre Haut, doch sie achtete nicht auf den Schmerz, genoss es nur, genoss es, sich endlich hinzugeben, ganz ohne die Halbheiten, denen ihr Leben der letzten Jahre unterworfen war. Sie hatte glückliche und erfüllende Tage erlebt, aber stets war sie auf der Hut gewesen, zu viel von dem zu verraten, was in ihr vorging; stets hatte sie sich gescheut, die eigenen Gedanken und Gefühle zu gründlich zu erforschen.
    Bei Cornelius musste sie sich nicht zurückhalten, musste sich kein Seufzen und Stöhnen, kein Lachen oder Weinen verkneifen, musste sich kein Fleckchen seiner Haut aufsparen. Überall konnte sie ihn anfassen, überall seine suchenden Hände und Lippen hinweisen. Schließlich öffnete sie sich ihm, heiß und feucht und verlangend.
    Als er sie endlich ausfüllte, glaubte sie, vor Wohligkeit zu zerplatzen, doch kaum geschah das, wand sich die Lust zu einem neuen Knoten, der Schauder über den ganzen Körper jagte, in langsamen Wellen oder in verzücktem Beben.
    Sie strich über seinen Rücken,

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