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Im Land der Feuerblume: Roman

Im Land der Feuerblume: Roman

Titel: Im Land der Feuerblume: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carla Federico
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Stall und in der Scheune. Aber hier, auf dieser Lichtung, hier bist du die Frau, die ich liebe.«
    Für einen kurzen Moment löste er sich von ihr, um sie dann umso heftiger an sich zu reißen. Diesmal ließ Barbara ihn gewähren, antwortete mit einem schrillen Laut, der halb Stöhnen war, halb Schluchzen. Dann sank sie zu Boden, schob ihre Rücke hoch und spreizte ihre Beine, um ihn aufzunehmen.
    »Es darf nicht aufhören«, murmelte Poldi erstickt, als er zuzustoßen begann. »Ich kann nicht leben ohne dich. Es darf nicht aufhören!«
    Barbara antwortete mit einem Stöhnen und grub ihre Nägel tief in seinen Rücken. »Es wird nicht aufhören«, gab sie heiser zurück, und dann verstummten ihre Worte. Das Einzige, was zu hören war, war ein Keuchen und Ächzen und Hecheln und Japsen.
    Greta fühlte, wie ihre Wangen glühten, als sie zusah, wie die beiden sich liebten. Rasch entschied sie sich dagegen, sie mit der Nachricht von Lukas’ Tod zu überraschen. Poldi würde es gewiss mehr zerstören, wenn er es erst später erfuhr – und sich dann niemals sicher sein konnte, ob Lukas in dem Augenblick seinen letzten Atemzug getan hatte, als er stöhnend in Barbara eindrang.
    Ja, damit müsste er fortan leben: dass er so gierig auf seine Schwiegermutter war, dass er nicht lange genug am Krankenbett seines Bruders ausgeharrt hatte.
    So geräuschlos wie möglich schlich Greta fort. Als sie sich in ausreichender Entfernung zu den beiden befand, kicherte sie.
    Dass sie so gar keine Hemmungen kannten, die beiden!, ging es ihr genüsslich durch den Kopf. Und dass schon wieder jemand gestorben war!
    Greta kicherte wieder.
    So viele Tote … ihre brennende Mutter … und ihr blutüberströmter Vater hatten nur den Anfang gemacht. Dann waren Richard von Graberg gefolgt, Taddäus Glöckner und nun Ricardo und Lukas Steiner.
    Sie mied die Häuser der anderen und kehrte ins eigene zurück. Als sie näher kam, verstummte ihr Lachen, und die diebische Schadenfreude wich Furcht. Sie war so lange unterwegs gewesen; gewiss war ihr Fehlen nicht unentdeckt geblieben.
    Leise öffnete sie die Tür und blickte sich um. Viktor schien nicht zugegen, und schon wollte sie erleichtert ausatmen.
    Doch dann ertönte plötzlich seine Stimme. Er saß ganz ruhig in der trüben Ecke. »Wo bist du gewesen?«

    Die Angst und die Anspannung, die er in ihr entfachte, als er langsam auf sie zuschritt, waren fast schmerzlich – und irgendwie erregend. Viktors Gesicht war zu einer Grimasse verzogen, aber bevor er sie zur Rede stellen konnte, sagte sie schnell: »Lukas Steiner ist tot, ich hab’s eben erfahren.«
    Viktor zuckte befremdet die Schultern. Der Klang des Namens schien keinerlei Erinnerung in ihm auszulösen. Wahrscheinlich wusste er nicht einmal genau, wie viele Steiner-Söhne es überhaupt gab.
    »Warum bist du einfach gegangen?«, fuhr er sie an.
    Kurz suchte sie nach einer Ausrede, mit der sie ihn beschwichtigen konnte. Doch als er näher an sie herantrat und sich sein Gesicht noch mehr verzerrte, merkte sie, dass sie das gar nicht wollte.
    »Ich musste hier raus«, erklärte sie trotzig. »Ich ertrag’s hier nicht.« Plötzlich musste sie lächeln. Es war so leicht, in Viktor Gefühle auszulösen: Er war stark, wenn sie ihm Sicherheit gab. Er war wütend, wenn sie vor ihm zu fliehen versuchte. Und er war verzweifelt, wenn sie ihn sämtliche Verachtung spüren ließ.
    »Was willst du damit sagen? Dass du mich, deinen Bruder, nicht erträgst? Ich bin alles, was du noch hast!«
    Sie schüttelte den Kopf. Das ist nicht wahr, wollte sie ihm sagen. Sie hatte nicht nur ihn. Sie hatte auch Cornelius – Cornelius, der immer lieb und gut und fürsorglich zu ihr war. Doch sie wusste, dass sie ihn mit anderen Worten noch viel stärker treffen konnte. »Ja«, sagte sie heiser. »Ja, ich habe nur dich. Aber das ist nicht viel. Das ist sogar jämmerlich wenig.«
    Sie lachte auf, als ihm seine Züge noch mehr entglitten. Sie glaubte schon, er würde zusammensinken, von ihren Worten getroffen wie von einem Faustschlag. Doch dann erhob er sich, ja sprang auf sie zu. Er roch nach Bier. Nicht nur aus seinem Mund strömte der säuerliche Geruch, sondern auch von der Kleidung. Wahrscheinlich hatte er sich bekleckert.
    »Du stinkst!«, höhnte sie. »Wie du stinkst! Hast du dir in die Hosen gemacht? So wie einst, als Kind?«
    Drohend hob er seine Hand, aber sie wich nicht zurück, sondern hob trotzig ihr Gesicht und lachte wieder.
    »Schlag mich«, forderte

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