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Im Land der Kaffeeblüten (German Edition)

Im Land der Kaffeeblüten (German Edition)

Titel: Im Land der Kaffeeblüten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Antoni
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Stich. Da schien sich einiges in Beas Liebesleben getan zu haben, von dem sie nichts wusste. Hannah und Bea hatten nur sporadisch auf Julias Mails geantwortet und eher Allgemeinplätze von sich gegeben wie zu viel Stress, eine Klausur nach der anderen und so. »Ich geh mal kurz ran.«
    »Kein Problem.« Julia stand auf und bemühte sich um ein Lächeln, obwohl ihr eher zum Heulen zumute war. »Ich hole mir noch einen Kaffee.« Sie überlegte, ob sie sich vorlauter Frust nicht einen Carrot Cake gönnen sollte, aber da sie sich Beas kritische Bemerkungen ausmalen konnte, sparte sie sich das lieber. Mit einem fettreduzierten Latte kam sie zurück.
    »Wie ist die neue Schule?« Bea schaute kurz von ihrem Handy auf, bevor sie weiter die SMSe scannte. »Ganz okay?«
    »Wie es halt so ist.« Julia wusste nicht, was sie antworten sollte. Sie wollte nicht über die Schule reden und hatte sich etwas mehr Interesse von Bea erhofft. »Und bei dir?«
    »Kennst du ja. Hey, Hannah kommt später. Hat sie gerade gesimst.« Bea schaute kurz auf. Sie grinste Julia an und einen Moment lang war es wie früher. Bea und sie waren pünktlich und warteten wieder einmal auf Hannah. Dann versenkte sich Bea erneut in ihr Handy und auch Julia schaute, ob sie neue SMSe hatte. Isabell. Guatemala, Tagebücher, Ururgroßmütter – das musste bis später warten.
    »Ich habe so ein seltsames Projekt aufs Auge gedrückt bekommen. Kaffeehandel in Guatemala. Zusammen mit Miss Mittelamerika.« Vielleicht konnte sie so Beas Aufmerksamkeit gewinnen?
    Doch ein Hauch von schlechtem Gewissen regte sich. Irgendwie erschien es Julia nicht richtig, sich über Isabell lustig zu machen. Schließlich hatte die ihr beigestanden, als sie das von der Firmenpleite erfahren hatte. Wenn auch etwas seltsam. Sorgenpüppchen. Ihre Lebenswelten schienen doch sehr unterschiedlich zu sein. Obwohl es wirklich nett von ihr gemeint war.
    »Aha«, lautete Beas Antwort und sie widmete sich weiter ihren SMSen. Okay, Bea war sowieso nur ihre zweitbeste Freundin, dachte sich Julia. Wenn Hannah endlich käme, wäre alles besser. Wie auf Bestellung flog die Tür auf undHannah platzte herein. Und wie stets zog sie die gesamte Aufmerksamkeit auf sich, als sie den großen Auftritt hinlegte, Bea kurz drückte und Julia umarmte, als wäre diese eine lange vermisste Verwandte, die nach Jahrzehnten aus dem ewigen Eis wiedergekehrt war. Endlich legte auch Bea das iPhone zur Seite und Julia freute sich auf einen gemeinsamen Nachmittag.
    »Wie ist es bei dir?«, fragte Hannah, nachdem sie sich einen Cappuccino geholt hatte. Bevor Julia antworten konnte, wandte Hannah sich Bea zu. »Das mit Tobias hast du schon gehört, oder?«
    »Gerade eine SMS von Maja bekommen.« Nichts konnte sie so fesseln wie ein neues Gerücht. »Ist da echt was dran?«
    »Was ist mit Tobias? Und wer ist Maja?«, mischte sich Julia ein und versuchte, sich daran zu erinnern, wer Tobias überhaupt war.
    »Wir meinen den Blonden aus Göttingen. Den kennst du noch gar nicht.«
    Konnte das sein? Sollte sich in den vergangenen Wochen so vieles im Internat verändert haben? Julia gab es auf nachzufragen. Sie war enttäuscht und ärgerte sich, dass sie den Nachmittag nicht besser genutzt hatte. Vielleicht, so musste sie sich eingestehen, war die Zeit mit Hannah und Bea einfach vorbei.
    »Ich muss los.« Sie spürte eine dunkle Traurigkeit, dass ihre Freundinnen sie einfach so vergessen hatten und sich nicht einmal bemühten, ein gemeinsames Thema zu finden. »Übrigens. Das mit Tobias ist totaler Schwachsinn. Ich habe es aus erster Hand von Dominik. Ciao.«
    Bevor Bea oder Hannah antworten konnten, war sie schon draußen. Sie flüchtete in den Bürgerpark und fing anzu schluchzen. Irgendwie schien sie eine schlechte Phase zu haben. Nachdem sie sich ein wenig beruhigt hatte, suchte sie das Handy in ihrer Tasche.
    »Hi, Isabell. Julia hier. Hab deine SMS eben erst gesehen. Ich bin in der Nähe, und wenn dein Angebot noch steht, dann komme ich vorbei.«

34
    Täuschte sich Julia oder hatte Isabell wirklich gerötete Augen vom Weinen?
    »Komm rein. Willst du einen Tee oder was anderes?«, fragte sie über die Schulter, während sie vor Julia her in die Küche ging.
    »Tee wäre schön.« Julia grinste schief. »Kaffee hatte ich heute schon mehr, als ich wollte.«
    In der Küche saß Lina und rauchte. Julia fielen beinahe die Augen aus dem Kopf. Lina und eine Zigarette? Das hätte sie niemals gedacht.
    »Schau nicht so entsetzt. Ich

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