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Im Land der tausend Sonnen

Titel: Im Land der tausend Sonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Shaw
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Schlamm, ohne die Koalas und Kängurus zu beachten, die im seichten Wasser nur wenig entfernt von den Menschen Schutz gesucht hatten. Die Menschen ihrerseits standen bis zur Hüfte im Wasser und vergaßen in ihrer Not die Krokodile. Yarrupi hatte die Kuh in Sicherheit gebracht, doch für die Hühner gab es keine Hoffnung.
            Frieda weinte. Sie sah zu, wie ihr Land, ihre Farm dem Brüllen und den Flammen des mächtigen Buschbrandes zum Opfer fiel. Sah, wie sich das böse Glühen im Fluss spiegelte an diesem schlimmsten Tag in ihrem Leben. Ihr Traumschiff war bis zur Wasserlinie abgebrannt. Sie waren ruiniert. Was würde Jakob sagen? Was nützte es jetzt noch, dass er den Clonmel-Leuten getrotzt hatte? Sie betrachtete die Tiere um sich herum, die nervös das versengte Ufer im Auge behielten, und empfand grenzenloses Mitleid. Wie viele von den Waldbewohnern waren in diesem Glutofen umgekommen? Bäume waren vernichtet, mit ihnen die Vogelnester; all die Eidechsen, so scheu und so harmlos. Und was war aus all den anderen Tieren geworden, die es nicht bis hierher geschafft hatten? Die Verheerung war so entsetzlich, dass Frieda, als Mia sagte, sie könnten nun aus dem Wasser kommen, übel wurde. Sie übergab sich dort im Wasser, und das Erbrochene schwamm um sie herum, doch Mia trat vor und spritzte sie mit Wasser sauber. Immer auf Reinlichkeit bedacht, war Frieda entschlossen, gleich, wenn sie zurück im Haus war, all diesen Schlamm abzuwaschen, ihr Äußeres in Ordnung zu bringen, eine frische Bluse und einen frischen Rock anzuziehen und erst dann nachzusehen, wie viel Schaden das Feuer angerichtet hatte.
            Später konnte sie sich nicht mehr vorstellen, wie sie auf diese Idee gekommen, wie sie mit diesem Plan im Kopf die Böschung hinaufgestapft war, denn es gab kein Haus mehr. Nur der Kamin war stehen geblieben; er erhob sich schwarz aus der verkohlten Erde.
             
            Der alte Mann sah sie heranreiten. Er nahm die Abkürzung durch die Ställe zu den Schuppen neben der Pferdekoppel, wartete, bis sie ihre Pferde versorgt und die Sättel und das Zaumzeug unter Dach und Fach gebracht hatten, und pfiff dann leise.
            Sein Sohn hob den Kopf, nickte und kam zu ihm herüber.
            »Grasfeuer in der Nähe unserer östlichen Grenze«, sagte Keith in gespieltem Ernst. »Pech, was?«
            »Hat Philps bestätigt, dass der Deutsche eine neue Rechtsauskunft bekommen hat?«
            »Ja. Meissner hat den anderen Anwalt, diesen Hobday, verpflichtet, der ihm anscheinend die Augen geöffnet hat. Hat ihm offenbar erklärt, dass uns das Bauholz jetzt nicht mehr zusteht. Aber es war einen Versuch wert, J. B. Der Deutsche hätte sich viel Ärger ersparen können, wenn er sich mit Philips' Auskunft zufrieden gegeben hätte, statt die Sache zu komplizieren.«
            J. B. grunzte zustimmend. »Sam und Pike waren bei dir?«
            »Ja, aber die sind auf unserer Seite.« Er grinste. »Sam glaubt, dass der Deutsche ganz erpicht darauf ist, noch mehr von unseren Zuchtmerinos abzuschießen, und deshalb wollte er ihm eine Lektion erteilen. Pike ist in Ordnung. Er ist lange genug bei uns, um zu wissen, dass er seine Nase nicht in unsere Angelegenheiten stecken sollte.«
            »Sorg dafür, dass er es nicht tut.«
            »Ich wollte ihnen gerade ein paar Bierchen spendieren. Durstige Arbeit heute!«
             
            Etliche Stunden später, als er die Arbeit der Zimmerleute überprüfte, die in Vorbereitung auf die Schersaison die erhöhten Schafgänge reparierten, lenkte einer der Schreiner seine Aufmerksamkeit auf ein reiterloses Pferd, noch gesattelt und den Zügel hinter sich herschleifend, das über die Ebene trabte.
            J. B. stieg auf ein Gatter, um es besser sehen zu können.
            »Was zum Teufel hat das Pferd da draußen zu suchen?« Mit einer Kopfbewegung wies er einen Viehtreiber an: »Hol's rein!« Als das verirrte Pferd zu ihm gebracht wurde, musterte J. B. es neugierig.
            »Ruhig, mein Junge«, sagte er und untersuchte das Tier auf Verletzungen. »Dir fehlt doch nichts. Braves Tier. Kommst allein nach Hause, wie?« Er nahm ihm den Sattel ab und ließ ihn zu Boden fallen, während er immer noch beruhigend auf das Pferd einredete. Dann wandte er sich dem Viehtreiber zu.
            »Wer hat das Tier heute geritten?«
            »Weiß ich

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