Im Land der tausend Sonnen
nicht.«
»Dann frag jemanden, verdammt noch mal! Sein Reiter könnte verletzt irgendwo da draußen liegen. Vielleicht ist er gestürzt.«
Es stellte sich heraus, dass Lukas Fechner, der Deutsche, das Pferd geritten hatte, und unverzüglich schrillten J. B.s Alarmglocken. Er machte sich auf die Suche nach Sam.
»Wie kommt's, dass Fechners Pferd nach Hause kommt, aber Fechner selbst nicht?«
Sam dachte sich gleich, dass Keith seinem alten Herrn nichts über seinen Zusammenstoß mit Fechner erzählt hatte, und er fürchtete, dass J. B. vielleicht nicht einmal von dem Feuer wusste.
Das Letzte, was er brauchte, war, mitten in einen Streit zwischen Vater und Sohn zu geraten. Er schob sich den Hut ins Genick, kratzte sich am Kopf und suchte nach einer passenden Antwort, doch J. B. kam ihm zuvor.
»War er mit euch drüben an der Grenze?«
»Wer, Fechner?«
»Nein, der Mann im Mond! Natürlich Fechner. War er bei euch?«
»Ja. Er hat uns beim Abbrennen geholfen.«
»Er hat geholfen? Obwohl das Land einem seiner Freunde gehörte? Lüg mich nicht an, Sam, sonst fliegst du schneller, als du denken kannst.«
Sam sog scharf den Atem ein. »Hören Sie … er wusste es da noch nicht. Alles lief glatt, bis er offenbar erkannte, wo er war. Er wurde ein bisschen frech Keith gegenüber, als das Land in Flammen stand, deshalb hat Keith ihn entlassen.«
»Wunderbar! Wunderbar, verdammt noch mal! Und wo ist er jetzt? Und wieso wandert sein Pferd allein durch die Gegend?«
»Ich weiß nicht, wo er ist, aber Keith hat ihn, nachdem er ihn gefeuert hatte, noch daran erinnert, dass das Pferd Clonmel gehört. Vielleicht hat er es von da draußen heimgeschickt, irgendwo aus der Nähe, statt sich noch einmal blicken zu lassen.«
»Und vielleicht ist er auch zum Zirkus gegangen, ihr verdammten Idioten«, sagte J. B. und stapfte davon.
Er fand seinen Sohn auf der Veranda vor seinem Zimmer, wo er in einem Segeltuchsessel schnarchte, und er weckte ihn, indem er dem Sessel einen Tritt versetzte, der darunter zusammenbrach.
»Was zum Teufel soll das?«, schrie Keith ihn an. »Das ist ganz und gar nicht witzig.«
J. B. packte seinen Sohn an der Hemdbrust und fauchte: »Es ist auch nicht sonderlich witzig, einen Deutschen mitzunehmen, damit er hilft, das Bauholz eines anderen Deutschen zu verbrennen. Bist du nicht ganz bei Trost?«
Keith riss sich los. »Er ist mit Sam und Pike gekommen. Es hätte jeder andere von unseren Viehtreibern sein können.«
»Aber es war kein anderer, oder? Es war Fechner. Und wenn wir jetzt schon mal dabei sind, dann sag mir, woher du das blaue Auge hast.«
»Er hat mich von hinten angegriffen, als ich nicht aufpasste; wir haben uns ein bisschen geprügelt, und deshalb hab ich ihn entlassen. Was hätte ich sonst tun sollen?«
»Du hättest uns überhaupt nicht in eine solche Klemme bringen sollen.«
»Es war deine Idee, Meissners Land anzuzünden.«
»Aber nicht, einen feindlichen Zeugen dazu mitzunehmen. Wo steckt Fechner jetzt?«
»Woher soll ich das wissen?«
»Sein Pferd ist zurückgekommen.«
»Gut. Ich hab ihm gesagt, dass es ihm nicht gehört.«
»Gut? Du und dieser idiotische Sam, ihr denkt also, er hat seine Entlassung wie ein Mann hingenommen und das Pferd irgendwie zurückgebracht?«
»Sieht so aus.«
»Glaubst du nicht, dass er zu Meissner gegangen ist, um ihn zu warnen?«
»Schon möglich.«
»Er geht also los, warnt Meissner, bringt das Pferd zurück und lässt seine Frau hier. Du bist nicht ganz richtig im Kopf! Du begreifst überhaupt nichts! Jetzt hör mir mal gut zu. Wenn Fechner zurückkommt, wenn er nicht vom Pferd gefallen ist und sich den verdammten Hals gebrochen hat, wag es nicht, mit ihm zu reden. Das werde ich tun. Um diese Sache kümmere ich mich selbst.«
Keith senkte die Stimme. »Und wenn er gestürzt ist?«
J. B. überlegte eine Weile.
»Hol Sam und Pike und sucht ihn!«
»Jetzt? Es ist schon spät. Zeit fürs Abendessen.«
»Das
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