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Im Land der tausend Sonnen

Titel: Im Land der tausend Sonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Shaw
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Frühstück.«
            Steak zum Frühstück! Die Frauen sahen ihn verdutzt an, als er die Rindfleischstücke eines nach dem anderen auf den heißen Herd klatschte.
            Frieda schickte sich an, ihn daran zu hindern, doch Rolf Kleinschmidt war schneller. Er hatte die Situation schnell erfasst und machte sich lieber daran, Mr Pimbley zu helfen, statt zuzulassen, dass das Fleisch für eine spätere Mahlzeit aufbewahrt wurde.
            »Der Metzger hatte heute Morgen keine Koteletts«, wandte Mr Pimbley sich entschuldigend an Rolf, während er die brutzelnden Fleischscheiben wendete.
            »Verstehe«, sagte Rolf freundlich. »Dann sind Koteletts hier wohl üblich als Frühstück?«
            Pimbley blinzelte. »Koteletts? Weiß nicht. Wir essen zum Frühstück, was gerade da ist … Kotelett, Steak, Speck oder Wurst. Mit Eiern.« Dann grinste er: »Ein bisschen von allem ist allerdings am besten, nicht wahr?«
            Auch Rolf lächelte. Wenn diese Leute schon früh am Morgen so kräftig aßen, sollte es ihm sehr recht sein. Er hoffte nur, dass Fleisch hier preiswert war. Und dann traute er sich, unverbindlich zu fragen: »Fleisch gibt’s hier wohl reichlich, wie?«
            »So viel Sie wollen, mein Sohn. Sie befinden sich hier im Herzen des Schaf- und Rinderlands.«
             
            Jakob freute sich ebenfalls über diese unverhoffte gute Mahlzeit und hörte erstaunt das Flüstern, dass diese großen, saftigen Steaks in diesem hinterwäldlerischen Land normale Frühstückskost waren.
            Nachdem er gegessen hatte, ging er zu Beitz, der abseits von den anderen auf einer Kiste saß.
            »Hat Ihnen das Frühstück geschmeckt, Herr Pastor?«
            »Ich habe mein gekochtes Ei verzehrt.«
            »Darf ich Ihnen noch etwas holen?«
            »Nein!«
            »Wie wäre es mit Tee? Die Frauen haben Tee gekocht.«
            »Gott hat uns Wasser geschenkt. Ich kann Wasser trinken.«
            »Auf dem Schiff haben Sie bedeutend besser gegessen, daher weiß ich, dass Sie einen gesunden Appetit haben.«
            »Das Essen auf dem Schiff hat nichts gekostet.«
            »Das stimmt nicht, wir haben es mitsamt der Überfahrt bezahlt.«
            »Nein. Nehmen Sie sich in Acht, Jakob. Wenn diese Frauen so weitermachen, haben wir bald nichts mehr.«
            »Sie machen sich zu viele Sorgen, Herr Pastor .Es wird schon alles gut. Wir haben ein Klima, wie wir es uns immer gewünscht haben … ein herrlich sonniger Tag, und dabei ist hier Herbst.«
            »Sie glauben dieses Ammenmärchen? Wie dumm Sie sind, Jakob. Jeder weiß doch, dass Sommer ist.«
            »Wie auch immer. Wir sind nicht in einer Wüste gelandet, also brauchen wir uns jetzt nur noch unser Land anzuschauen.«
            Bei dem Gedanken fühlte Jakob sich stolz. Ihr Land. Ihr neuer Anfang. Vierzig ganze Morgen, nur für ihre Gruppe.
            »Wenn Sie die Papiere holen, Herr Pastor, könnten wir sie vielleicht dem Ladenbesitzer, Mr Pimbley, zeigen. Er ist überaus hilfsbereit und wird uns sicher gern erklären, wo unser Land gelegen ist.«
            Das munterte den Pastor auf. Er erhob sich sofort und eilte zur Baracke, um die wertvollen Besitzurkunden zu holen.
             
            Jim Pimbley studierte die Dokumente, die Beitz ihm aushändigte: die Erwerbsurkunden, die Quittung der Tom Taylor Stock and Station Agency und die Gebietsund Abschnittskarten.
            »Ich würde sagen, diese Karte ist nicht ganz maßstabsgerecht«, sagte er nach einer Weile. »So, wie es aussieht, liegt Ihr Land am Fluss, aber ich würde sagen, es liegt ein gutes Stück landeinwärts.«
            »Wie weit?«, fragte Jakob.
            »Etwa drei Meilen, vielleicht auch mehr. Das ist zu Fuß zu schaffen. Nach der Karte hier fließt der Ferny Creek durch Ihr Land, also dürfte es nicht schwer zu finden sein, wenn wir uns an dem Bach orientieren. Ich hole den Buggy, dann fahren wir raus und suchen es.«
            »Jetzt?«
            »Ja. Meine Frau kann sich um den Laden kümmern. Ist sowieso nicht viel los. Ich bin die Taylor’s Road, wie er sie hier auf der Karte nennt, noch nicht sehr weit runter gekommen. Wir nennen den Weg Taylor’s Spur. Ich wusste nicht mal, dass in der Richtung Land zu vergeben

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