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Im Land der tausend Sonnen

Titel: Im Land der tausend Sonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Shaw
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ungeeignet.«
            »Sie brauchen ein Heer, um hier zu roden«, fügte Jim hinzu.
            »Wir haben ein Heer«, beharrte Beitz. »Wir sind genug. Sie müssen nur fest glauben. Der Herr wird’s schon richten.«
             
            Auf der Rückfahrt zu der kleinen Stadt war Jim schweigsam, offenbar hatte er keine Lust, sich in die Zwistigkeiten der anderen hineinziehen zu lassen. Frieda spielte geistesabwesend mit einem Wildblumenstrauß, den sie am Wegrand gepflückt hatte, und schaute immer noch mit dem Interesse einer Touristin um sich, als dürfte sie nichts verpassen. Der Pastor hatte Zuflucht in seinem Brevier gesucht.
            »Es ist so hell hier«, sagte Frieda. »Dieses Licht …«
            Jakob nickte. Es war wirklich hell. Beinahe wahnsinnig, dachte er, ein fremdartiger Ort mit einem so unverschämt blauen Himmel, einer so fröhlich strahlenden Sonne, dass es einen Mann schon ärgern konnte, wenn er versuchen musste, sich zu konzentrieren.
            Ein merkwürdiges, lang gezogenes Heulen, wie das Lachen eines Verrückten, erschreckte ihn, so plötzlich kam es aus dem stillen Busch.
            »Was zur Hölle ist das?«
            »Ich weiß!«, rief Frieda. »Das ist ein Kookaburra, nicht wahr, Mr Pimbley?«
            »Richtig, Mrs Meissner.«
            »Wunderbar! Wo steckt er? Sehen Sie ihn?«
            »Nein. Aber es gibt jede Menge von diesen Vögeln. Nicht schwer zu entdecken.«
            Jakob wünschte sich, sie würden aufhören zu reden, als Jim sich über die Schulter hinweg mit Frieda unterhielt. Sie hätten sie auf dem Vordersitz unterbringen sollen. Er musste nachdenken. Wie alle anderen auch, so hatte er vorgehabt, gemeinsam mit der Gruppe eine kleine Kooperative auf dem gemeinsamen Land aufzubauen und von da aus allmählich, wie die Umstände es zuließen, in die größere Gemeinde hineinzuwachsen. Aber das Land da draußen … Selbst wenn sie mit nur einem Morgen anfangen würden, brauchten sie viel Zeit. Zuerst müssten sie dieses schreckliche Unterholz roden und abbrennen, dann die kleineren Bäume fällen, um Platz zu schaffen, und danach die alten Riesenbäume, um entweder um die massiven Wurzeln herumzupflügen oder sich noch mehr Zeit zu nehmen und sie herauszureißen oder auszubrennen. Zumindest hatten sie jede Menge gutes Holz. Das konnten sie zum Bauen verwenden. Oder es an Sägewerke verkaufen. Das brächte ein wenig finanzielle Hilfe.
            Andererseits riet ihm sein gesunder Menschenverstand, sich gleich in die größere Gemeinschaft einzugliedern und nicht zu warten, bis sie ihr Land urbar gemacht hatten, und sei es nur wegen der Unterkunft. Solange sie noch Geld hatten, sollten sie sich privat Land kaufen, anständiges Land, und zwar bevor die Preise ihre finanziellen Möglichkeiten überstiegen. Er wandte sich zu Frieda um, und sie erkannte die Not in seinen Augen. Sparsam, wie sie war, würde es ihr nicht gefallen, so frühzeitig auf eigene Faust zu beginnen, ihren Anteil an der gemeinsamen Kasse zu verlieren und, wie er vermutete, Hals über Kopf ins kalte Wasser zu springen. Das zu vermeiden, war ja eben der ursprüngliche Plan gewesen. Die Gemeinschaft der Gruppe hatte Sicherheit, Trost und finanzielle Hilfe in den schwierigen ersten Tagen ihrer Pionierarbeit geben sollen. Jetzt allerdings zweifelte Jakob, ob dieser Plan jemals umzusetzen war. Von Anfang an hatte er sich gesorgt, dass das Land auf Grund des überaus niedrigen Preises vielleicht nicht sehr fruchtbar sein könnte, doch nicht einmal in seinen schlimmsten Träumen hätte Jakob sich etwas wie diesen modernden, urwüchsigen Wald vorstellen können. Vor seinem inneren Auge sah er noch immer die unter Schlinggewächsen erstickten riesigen Bäume, Bäume wie verhutzelte alte Männer, die aus den Tiefen des graubärtigen Laubs hervorspähten. Sie wirkten trotzig, als wollten sie Fremde vor dem Betreten warnen.
            Plötzlich sprach Beitz. »Die Eingeborenen. Würden die diesen Wald betreten?«
            »Meinen Sie Ihr Land da drunten? Den Busch?«, fragte Jim.
            »Ja.«
            »Vermutlich schon. Sie brauchen keine Angst vor ihnen zu haben. Sie haben genauso wenig Lust, sich durch das wilde Terrain zu schlagen, wie wir alle. Dorthin gehen sie nur, um zu jagen.«
            »Ha! Um zu jagen. Das ist ja was. Sie ernähren sich von der Jagd?«
           

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