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Im Land der weissen Rose

Im Land der weissen Rose

Titel: Im Land der weissen Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Lark
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die Maori-Mädchen
derweil zu perfekten Serviererinnen schulen, war damit jedoch
überfordert. Dann fiel ihr ein, dass mit Dorothy, Elizabeth und
Daphne gut ausgebildetes Personal in der Gegend sein müsste.
Mrs. Godewind stellte Elizabeth denn auch gern zur Verfügung,
und die Candlers, Dorothys Dienstherren, waren sowieso eingeladen und
konnten das Mädchen gleich mitbringen. Daphne allerdings blieb
verschwunden.Gerald hatte keine Ahnung,wo Morrisons Farm lag, sodass
es keine Hoffnung gab, direkt mit dem Mädchen Kontakt
aufzunehmen. Mrs. Baldwin behauptete zwar, sie hätte es
versucht, aber von Morrison sei keine Antwort gekommen. Gwyneira
dachte wieder einmal mit Bedauern an Helen. Vielleicht wusste die ja
etwas von ihrem verlorenen Zögling. Doch sie hatte nach wie vor
nichts von ihrer Freundin gehört und auch keine Zeit und
Gelegenheit gefunden, Nachforschungen anzustellen.
    Dorothy und Elizabeth allerdings machten einen glücklichen
Eindruck. Sie sahen in den eigens für die Hochzeit
geschneiderten blauen Dienstkleidern mit weißen Spitzenschürzen
und Hauben sehr hübsch und adrett aus,und sie hatten auch nichts
von ihrerAusbildung vergessen. Elizabeth ließ in der Aufregung
trotzdem zwei Teller des wertvollen Porzellans fallen, doch Gerald
bemerkte es nicht, den Maori-Mädchen war es egal, und Gwyneira
sah darüber hinweg. Sie machte sich mehr Gedanken um Cleo, die
James McKenzie nur bedingt gehorchte. Hoffentlich würde bei der
Vorführung der Hütehunde alles gut gehen.
    Das Wetter zumindest war hervorragend, und so fand die Trauung
unter einem extra aufgestellten Baldachin im Garten statt, in dem es
grünte und blühte. Die meisten Gewächse kannte
Gwyneira aus England. Das Land war fruchtbar und offensichtlich
bereit, sich allen neuen Pflanzen und Tieren zu öffnen, die ihm
die Einwanderer zumuteten.
    Gwyneiras englisches Hochzeitskleid sorgte für bewundernde
Blicke und Bemerkungen. Besonders Elizabeth war hingerissen.
    Â»So eins möchte ich auch haben, wenn ich mal heirate!«,
seufzte sie sehnsüchtig, schwärmte inzwischen allerdings
nicht mehr von Jamie O’Hara, sondern eher von Vikar Chester.
    Â»Du kannst es dann ausleihen!«, meinte Gwyn großzügig.
»Und du natürlich auch, Dot!«
    Dorothy steckte gerade ihr Haar auf, was sie viel geschickter tat
als Kiri und Moana, wenn auch nicht so gekonnt wie Daphne. Dorothy
sagte nichts zu Gwyneiras großmütigem Angebot, doch Gwyn
hatte gesehen, dass sie den jüngsten Sohn der Candlers mit
Interesse musterte. Die beiden passten vom Alter her gut zusammen –
vielleicht würde sich in einigen Jahren etwas ergeben.
    Gwyneira war eine wunderschöne Braut, und Lucas stand ihr in
seinem Hochzeitsstaat kaum nach. Er trug einen hellgrauen Frack,
perfekt auf die Farbe seiner Augen abgestimmt, und wie nicht anders
zu erwarten, war sein Auftreten untadelig. Während Gwyn sich
zweimal verhaspelte, sprach Lucas die Trauformel sicher und mit
gesetzter Stimme, steckte den kostbaren Ring geschickt auf den Finger
seiner Frau und küsste sie scheu auf den Mund, als Reverend
Baldwin ihn dazu aufforderte. Gwyneira fühlte sich auf seltsame
Weise enttäuscht, obwohl sie sich gleich zur Ordnung rief. Was
hatte sie denn erwartet? Dass Lucas sie in die Arme reißen und
leidenschaftlich küssen würde, wie die Cowboys aus den
Groschenheften die glücklich errettete Heldin?
    Gerald wusste sich vor Stolz auf das junge Paar kaum zu lassen.
Champagner und Whiskey flossen in Strömen. Das mehrgängige
Menü war deliziös, die Gäste begeistert und voll der
Bewunderung. Gerald strahlte vor Glück, während Lucas
erstaunlich gleichmütig blieb – was Gwyneira ein bisschen
ärgerte. Er hätte wenigstens so tun können, als wäre
er in sie verliebt!Aber das konnte man wohl nicht erwarten. Gwyn
versuchte es als unerfüllbare, romantische Traumvorstellungen
abzuhaken; trotzdem machte Lucas’ fast unbeteiligte
Gelassenheit sie nervös.Andererseits schien sie die Einzige zu
sein, die das seltsame Verhalten ihres Gatten bemerkte. Die Gäste
äußerten sich nur lobend über das schöne Paar
und schwärmten davon, wie gut Braut und Bräutigam
zusammenpassten. Vielleicht erwartete sie einfach zu viel.
    Schließlich kündigte Gerald die Vorführung der
Hütehunde an, und die Gäste folgten ihm vor die Ställe
hinter dem

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