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Im Land der weissen Rose

Im Land der weissen Rose

Titel: Im Land der weissen Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Lark
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nicht. Die
Gerüchteküche sagt, sie waren mal Partner.Aber dann haben
sie sich entzweit. Manche sagen, wegen Geld, andere, wegen einer
Frau. Ihr Land grenzt jedenfalls aneinander, aber Warden hat die
Sahnestücke. Bei O’Keefe ist es schon sehr gebirgig. Und
der ist auch von Haus aus kein Schäfer, obwohl er angeblich aus
Australien kommt.Alles sehr undurchsichtig. Genaueres werden nur die
beiden selbst wissen, aber ob die damit rausrücken? Ah, da ist
ja die Abzweigung ...«
    James hielt sein Gespann an einem Weg an, der nach links in die
Berge führte. »Hier reiten Sie rein. Sie können sich
an den Felsen da orientieren. Und dann immer dem Weg nach, es gibt
nur einen.Aber manchmal ist er schwer zu finden, besonders im Sommer,
wenn man die Wagenspuren nicht so sieht. Es sind auch etliche Bäche
zu überqueren, der eine ist fast ein Fluss. Und wenn Sie sich
erst mal orientiert haben, gibt es sicher auch noch direktere Wege
zwischen den Farmen.Aber zunächst sollten Sie besser den hier
nehmen. Nicht, dass Sie sich verirren!«
    Gwyneira verirrte sich nicht so leicht.Außerdem hätten
Cleo und Igraine auf jeden Fall nach Kiward Station zurückgefunden.
Deshalb war sie guter Dinge, als sie drei Tage später aufbrach,
um ihre Freundin zu besuchen. Lucas hatte nichts dagegen, dass sie
nach Haldon ritt, aber der hatte zurzeit ohnehin andere Sorgen.
    Gerald Warden hatte nicht nur entschieden, dass Gwyn die Aufgaben
einer Hausfrau ernster nehmen musste, er war auch der Ansicht, Lucas
müsse sich nun endlich verstärkt am Farmbetrieb beteiligen.
So teilte er seinem Sohn jeden Tag Aufgaben zu, die dieser mit den
Angestellten zu erledigen hatte – und oft genug waren es
Tätigkeiten, die dem Schöngeist das Blut in die Wangen
trieben – oder schlimmere Reaktionen heraufbeschworen. Die
Kastration der jungen Widder zum Beispiel führte zu einer
solchen Ãœbelkeit, dass Mr. Lucas den ganzen Tag nicht zu
gebrauchen war, wie Hardy Kennon am Feuer der Viehtreiber prustend
erzählte. Gwyneira bekam es zufällig mit und konnte sich
das Lachen kaum verkneifen.Allerdings wusste sie nicht, ob es ihr
nicht ebenso ergangen wäre wie Lucas.Es gab Arbeiten,von denen
die neugierige junge Lady selbst auf Silkham ausgesperrt geblieben
war.
    Heute jedenfalls war Lucas mit McKenzie unterwegs, um die Hammel
auf die Bergweiden zu treiben. Dort sollten die Tiere während
der Sommermonate bleiben und dann geschlachtet werden. Lucas graute
es jetzt schon davor, womöglich auch das überwachen zu
müssen.
    Gwyneira wäre gern mitgeritten, doch irgendein Gefühl
hielt sie davon ab. Lucas brauchte nicht zu sehen, wie
selbstverständlich sie mit den Viehtreibern zusammenarbeitete –
eine Konkurrenzsituation wie damals mit ihrem Bruder musste auf jeden
Fall vermieden werden.Außerdem hatte sie keine Lust auf einen
Tagesritt im Damensattel. Sie war den Seitsitz nicht mehr gewöhnt,
und nach mehreren Stunden würde ihr bestimmt der Rücken
schmerzen.
    Igraine ging lebhaft vorwärts, und nach gut einer Stunde
hatte Gwyneira die Abzweigung zu Helens Farm erreicht. Von hier aus
waren es noch zwei Meilen, die sich allerdings schwierig gestalteten.
Der Weg war in einem erbärmlichen Zustand. Gwyneira graute es
davor, hier ein Gespann entlangzuführen – obendrein mit
einem so schweren Wagen, wie Howard ihn fuhr. Kein Wunder, dass die
arme Helen erschöpft gewirkt hatte.
    Igraine machte der Weg natürlich nichts aus. Die starke Stute
war steiniges Gelände gewöhnt, und die häufigen
Bachdurchquerungen machten ihr Spaß und erfrischten sie. Für
Neuseelands Verhältnisse war es ein heißer Sommertag, und
die Stute hatte geschwitzt. Cleo dagegen versuchte immer, möglichst
trockenen Fußes durchs Wasser zu kommen. Gwyneira lachte jedes
Mal, wenn das nicht gelang, und die kleine Hündin bei einem
missglückten Sprung platschend im kühlen Nass landete,
woraufhin sie beleidigt zu ihrer Herrin aufsah.
    Schließlich kam das Haus in Sicht, obwohl Gwyneira zuerst
kaum glauben konnte, dass diese Holzhütte wirklich O’Keefes
Farm war. Es musste aber so sein; im Pferch davor graste das
Maultier. Beim Anblick von Igraine gab es einen seltsamen Laut von
sich, der wie ein Wiehern begann und zu einem Röhren ausartete.
Gwyneira schüttelte den Kopf. Merkwürdige Tiere. Sie
verstand nicht, warum jemand sie Pferden vorzog.
    Sie

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