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Im Land der weissen Rose

Im Land der weissen Rose

Titel: Im Land der weissen Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Lark
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Pauls Bemerkungen
drang nun doch zu ihm durch.
    Â»Mit ... äh, mit Ruben. Ihm und Miss Helen waren ein
paar Widder ausgekommen und ...«
    Â»Ihm und seinem sauberen Vater, meinst du wohl!«,
höhnte Gerald. »Ist ja wieder typisch für den alten
Howard, dass er zu blöde oder zu geizig ist, seine Viecher
einzusperren. Und das feine Söhnchen muss ein Mädchen
bitten, ihm beim Viehtreiben zu helfen ...«
    Der alte Mann lachte.
    Paul runzelte die Stirn. Das hier lief gar nicht so, wie er es
sich vorgestellt hatte.
    Â»Fleur treibt es mit Ruben!«, platzte er heraus und
erntete zunächst ein paar Sekunden fassungsloses Schweigen.
    Dann reagierte wieder zuerst Gwyneira. »Paul, woher hast du
nur solche Ausdrücke! Du entschuldigst dich jetzt sofort, und
...«
    Â»Mo... Moment!« Gerald unterbrach sie mit unsicherer,
aber lauter Stimme. »Wa... was sagt der Junge? Sie ... treibt
es ... mit dem O’Keefe-Jungen?«
    Gwyneira hoffte, dass Fleurette jetzt einfach leugnen würde,
aber man brauchte das Mädchen nur anzusehen, um zu erkennen,
dass an Pauls bösartiger Behauptung zumindest etwas Wahres dran
war.
    Â»Es ist nicht wie du denkst, Großvater!«,
bemühte Fleur sich zu versichern. »Wir ... also, wir ...
äh, treiben es natürlich nicht miteinander, wir...«
    Â»Ach nein? Was dann?«, donnerte Gerald.
    Â»Ich hab’s aber gesehen, ich hab’s aber
gesehen!«, sang Paul.
    Gwyneira gebot ihm mit strenger Stimme Schweigen.
    Â»Wir ... wir lieben uns. Wir wollen heiraten«, stieß
Fleur hervor. Jetzt hatte sie es wenigstens gesagt.Auch wenn dies
sicher nicht die ideale Situation für diese Enthüllung war.
    Gwyneira versuchte, die Lage zu entschärfen.
    Â»Fleur, meine Süße, du bist noch keine sechzehn!
Und Paul geht nächstes Jahr erst zur Universität...«
    Â»Ihr wollt was?«, brüllte Gerald. »Heiraten?
Den Spross von diesem O’Keefe? Ja, bist du denn von allen guten
Geistern verlassen, Fleurette?«
    Fleur zuckte die Schultern. Feigheit konnte man ihr jedenfalls
nicht vorwerfen. »Das sucht man sich nicht aus, Großvater.
Wir lieben uns. Das ist so, und da kann man nichts dran ändern.«
    Â»Das werden wir ja sehen, ob sich daran etwas ändern
lässt!« Gerald sprang auf. »Du wirst den Kerl auf
keinen Fall wiedersehen! Vorerst hast du Hausarrest! Schluss mit
Schule – ich hab mich sowieso schon gefragt, was das
O’Keefe-Weib dir noch beibringen soll! Ich reite jetzt nach
Haldon und schnapp mir diesen O’Keefe! Witi! Bring mir meine
Flinte!«
    Â»Gerald, du übertreibst!« Gwyneira versuchte,
ruhig zu bleiben. Vielleicht konnte sie Warden ja wenigstens davon
überzeugen, die irrsinnige Idee aufzugeben, Ruben – oder
Howard? – heute noch zu stellen. »Das Kind ist kaum
sechzehn und zum ersten Mal verliebt. Da spricht doch noch keiner von
Hochzeit...«
    Â»Das Kind erbt einen Teil von Kiward Station, Gwyneira! Da
denkt der alte O’Keefe natürlich an Heirat.Aber das kläre
ich jetzt ein für alle Mal! Und du sperrst die Kleine ein.Aber
hurtig! Zu essen braucht sie nichts mehr, sie soll fasten und über
ihre Sünden nachdenken!« Gerald ergriff seine Flinte, die
der erschrockene Witi tatsächlich gebracht hatte, und schlüpfte
in einen Wachsmantel. Dann stürmte er hinaus.
    Fleurette machte Anstalten, ihm zu folgen. »Ich muss weg,
Ruben warnen!«, stieß sie hervor.
    Gwyneira schüttelte den Kopf. »Wo willst du denn ein
Pferd hernehmen? Die Reitpferde sind alle im Stall, und eins von den
Jungtieren ohne Sattel in den Busch reiten ... nein, das lasse ich
nicht zu, Fleur, da brichst du dir den Hals und das Pferd mit. Ganz
abgesehen davon, dass Gerald dich einholen würde. Lass die Kerle
das unter sich regeln! Ich bin sicher, es kommt keiner zu Schaden.
Wenn er auf den Alten trifft, werden sie sich anschreien, sich
vielleicht die Nasen blutig schlagen ...«
    Â»Und wenn er auf Ruben trifft?«, fragte Fleur mit
bleichem Gesicht.
    Â»Dann bringt er ihn um!«, freute sich Paul.
    Das war ein Fehler. Jetzt konzentrierte sich die Aufmerksamkeit
von Mutter und Tochter auf ihn.
    Â»Du verräterischer kleiner Bastard!«, rief
Fleurette. »Weißt du eigentlich, was du da angestellt
hast, du miese Ratte? Wenn Ruben umkommt, dann ...«
    Â»Fleurette, beruhige dich, dein Freund wird es

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