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Im Land Der Weissen Wolke

Im Land Der Weissen Wolke

Titel: Im Land Der Weissen Wolke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Lark
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sie, als sie Gwyneiras Schreie hörte.
    »Tut mir Leid, Gwyn, es tut mir so Leid ...«, flüsterte James in Cleos seidiges Haar.
    Schließlich hielt er die Hündin umarmt, als endlich ein anderer, leiserer, aber kräftiger und ziemlich empörter Ton zu den beiden drang. Das Kind begrüßte den ersten Lichtstrahl des neuen Morgens. Und Gwyn begleitete es mit einem letzten schmerzvollen Aufschrei.
    James weinte vor Erleichterung in Cleos weiches Fell.

    Lucas erwachte sofort, als Kiri mit dem Kind im Arm auf die Treppe trat. Sie stand da wie ein Varietéstar, im Vollgefühl ihrer Wichtigkeit. Lucas fragte sich kurz, warum Francine ihm das Kind nicht selbst präsentierte, doch Kiri strahlte übers ganze Gesicht, sodass man getrost davon ausgehen konnte, dass Mutter und Kind wohlauf waren.
    »Ist alles ... in Ordnung?«, fragte er trotzdem pflichtgemäß und stand auf, um der jungen Frau entgegenzugehen.
    Auch Gerald rappelte sich auf. »Ist er da?«, fragte er. »Alles gesund?«
    »Ja, Mr. Gerald!«, freute sich Kiri. »Ein wunderschöne Kind. Wunderschön! Hat rote Haare, wie Mutter!«
    »Ein kleiner Heißsporn!«, sagte Gerald lachend. »Der erste rothaarige Warden.«
    »Ich glaub, nicht heißt ›der‹«, berichtigte ihn Kiri. »Heißt ›die‹. Ist Mädchen, Mr. Gerald.
    Wunderschöne Mädchen!«

    Francine schlug vor, das Kind »Paulette« zu nennen, doch Gerald wehrte sich dagegen. »Paul« sollte dem männlichen Erben vorbehalten bleiben. Lucas, ganz Gentleman, erschien eine Stunde nach der Geburt mit einer roten Rose aus dem Garten an Gwyneiras Bett und versicherte ihr in gemessenem Tonfall, dass er das Kind hinreißend fände. Gwyneira nickte nur. Wie anders als hinreißend sollte man dieses perfekte kleine Geschöpf denn sonst finden, das sie jetzt stolz in den Armen hielt? Sie konnte sich gar nicht an den winzigen Fingern satt sehen, dem Knopfnäschen und den langen roten Wimpern um die großen blauen Augen. Ziemlich viel Haar hatte die Kleine auch schon. Eindeutig ein Rotschopf wie ihre Mutter. Gwyneira streichelte ihr Baby, und das kleine Ding griff nach ihrem Finger. Erstaunlich kräftig schon. Sichere Zügelführung ... Gwyn würde bald anfangen, ihr das Reiten beizubringen.
    Als Namen schlug Lucas »Rose« vor und ließ ein riesiges Bukett roter und weißer Rosen in Gwyneiras Zimmer bringen, die es sofort mit ihrem betörenden Duft erfüllten.
    »Ich habe die Rosen selten so zauberhaft blühen sehen wie heute, meine Liebe. Als hätte der Garten sich speziell zum Empfang unserer Tochter geschmückt.« Francine hatte ihm das Baby in den Arm gelegt; er hielt es ziemlich ungeschickt, als wisse er nichts Rechtes damit anzufangen. Immerhin sprach er die Worte »unsere Tochter« ganz selbstverständlich aus. Er schien also keinen Argwohn zu hegen.
    Gwyneira, die an Dianas Rosengarten dachte, entgegnete: »Sie ist viel schöner als jede Rose, Lucas! Sie ist das Schönste auf der Welt!«
    Sie nahm ihm das Kind wieder ab. Es war verrückt, aber sie fühlte einen Stich der Eifersucht.
    »Dann wirst du dir wohl selbst einen Namen ausdenken müssen, meine Liebe«, meinte Lucas mild. »Ich bin sicher, du findest einen passenden. Aber jetzt muss ich euch allein lassen und mich um Vater kümmern. Er kann sich noch nicht damit abfinden, dass es kein Junge ist.«

    Gerald konnte sich erst Stunden später dazu aufraffen, Gwyneira und ihre Tochter zu besuchen. Halbherzig gratulierte er der Mutter und betrachtete das Baby. Erst als es besitzergreifend die winzige Hand um seinen Finger schlang und dabei blinzelte, rang er sich ein Lächeln ab.
    »Na ja, wenigstens ist alles dran«, brummte er unwillig. »Wird halt das Nächste ein Junge. Ihr wisst ja jetzt, wie es geht ...«
    Als Warden die Tür hinter sich schloss, schlüpfte Cleo herein. Zufrieden, es endlich geschafft zu haben, trabte sie zu Gwyneiras Bett, setzte die Vorderpfoten auf die Decke und zeigte ihr Collie-Lächeln.
    »Wo hast denn du gesteckt?«, fragte Gwyn entzückt und streichelte sie. »Schau her, ich will dir jemanden vorstellen!«
    Zu Francines Entsetzen ließ sie die Hündin an dem Baby schnuppern. Dabei fiel ihr ein kleiner Strauß Frühlingsblumen auf, den jemand an Cleos Halsband befestigt hatte.
    »Wie originell!«, bemerkte Francine, als Gwyn das Sträußchen vorsichtig löste. »Wer mag das gewesen sein? Einer der Männer?«
    Gwyneira hätte es ihr verraten können. Sie sagte nichts, doch ihr Herz strömte über vor Glück. Er wusste also von

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