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Im Land Der Weissen Wolke

Im Land Der Weissen Wolke

Titel: Im Land Der Weissen Wolke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Lark
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kriegt sie nicht ordentlich am Spatenhals fest. Keine Ahnung, woher Ethan das Zeug bezieht, aber es ist teuer und taugt nichts.«
    »Aber der Claim hier ist schön, nicht?«, fragte Ruben und schaute verklärt über seinen Uferstreifen. Fleur musste ihm Recht geben. Aber sie hätte es noch schöner gefunden, wenn sie auch Gold gesehen hätte.
    »Wer ... äh, hat euch denn geraten, den Claim abzustecken?«, erkundigte sie sich vorsichtig. »Ich meine, bisher seid ihr doch noch ganz allein hier. War das eine Art Geheimtipp?«
    »Das war Eingebung!«, erklärte Stuart stolz. »Wir haben den Platz gesehen und – Bingo! Das hier ist unser Claim. Hier machen wir unser Vermögen!«
    Fleurette runzelte die Stirn. »Das heißt ... bisher hat hier in der Gegend noch niemand Gold gefunden?«
    »Nicht viel«, gab Ruben zu. »Aber es hat auch noch keiner gesucht!«
    Die beiden Jungen blickten sie Beifall heischend an. Fleur lächelte bemüht und beschloss, die Sache selbst in die Hand zu nehmen.
    »Habt ihr es denn erst mal mit Goldwaschen versucht?«, fragte sie. »Im Bach, meine ich. Du wolltest mir doch zeigen, wie das geht.«
    Ruben und Stuart nickten gleichzeitig. »Ein bisschen haben wir da schon gefunden«, behaupteten sie und holten eifrig eine Pfanne.
    »Wir zeigen es dir jetzt, und dann kannst du ein bisschen Goldwaschen, während wir an der Rinne weiterarbeiten!«, erklärte Ruben. »Bestimmt bringst du uns Glück!«
    Da Fleurette sicher keine zwei Lehrer brauchte und Stuart den beiden wohl auch Gelegenheit bieten wollte, allein zu sein, verzog Rubens Partner sich wieder bachaufwärts. In den nächsten Stunden hörten sie nichts von ihm außer gelegentlichen Flüchen, wenn wieder ein Werkzeug zu Bruch gegangen war.
    Fleurette und Ruben nutzten die Einsamkeit zunächst, um sich richtig zu begrüßen. Sie mussten wieder erkunden, wie süß ihre Küsse schmeckten und wie selbstverständlich ihre Körper aufeinander reagierten.
    »Wirst du mich jetzt heiraten?«, fragte Fleurette schließlich schläfrig. »Ich meine ... ich kann nicht gut hier mit euch leben, ohne dass wir verheiratet sind.«
    Ruben nickte ernsthaft. »Stimmt, das geht nicht. Aber das Geld ... Fleur, ich will ehrlich sein. Bis jetzt habe ich überhaupt nichts gespart. Das bisschen, was ich auf den Goldfeldern bei Queenstown verdient habe, ging hier in die Ausrüstung. Und das bisschen, das wir hier bislang rausgeholt haben, ging in neues Werkzeug. Stuart hat Recht, der alte Ethan verkauft nur Ausschuss. Ein paar alte Miner haben noch Waschpfannen und Schaufeln und Spitzhacken, die sie aus Australien rübergebracht haben. Aber was wir hier kaufen, hält bloß ein paar Tage und kostet ein kleines Vermögen!«
    Fleur lachte. »Dann geben wir das hier mal lieber für etwas anderes aus«, sagte sie und zückte zum zweiten Mal an diesem Tag den Beutel ihres Vaters. Diesmal sah Ruben hin – und geriet beim Anblick der Golddollars in regelrechte Verzückung.
    »Fleur! Das ist wundervoll! Wo hast du es her? Sag nicht, du hast deinen Großvater ausgeraubt! Aber so viel Geld! Damit können wir die Waschrinne fertig stellen, eine Blockhütte bauen, vielleicht noch ein paar Helfer einstellen! Fleur, damit holen wir alles Gold aus dieser Erde, das drin ist!«
    Fleurette äußerte sich nicht zu diesen Plänen, sondern erzählte ihm erst die Geschichte ihrer Flucht.
    »Ich fasse es nicht! James McKenzie ist dein Vater!«
    Fleurette hatte ein bisschen geargwöhnt, ob Ruben es vielleicht wusste. Schließlich hatten ihre Mütter praktisch keine Geheimnisse voreinander, und was Helen wusste, war in aller Regel auch zu Ruben durchgesickert. Der Junge hatte aber wirklich keine Ahnung gehabt und nahm an, dass auch Helen nicht eingeweiht war.
    »Ich dachte nur immer, es gäbe ein Geheimnis um Paul«, meinte er stattdessen. »Da schien meine Mutter irgendwas zu wissen. Aber eben auch nur meine Mutter. Ich habe nie etwas erfahren.«
    Inzwischen hatten die beiden die Arbeit am Bach wirklich aufgenommen, und Fleur lernte den Umgang mit der Goldpfanne. Bisher hatte sie immer gedacht, das Gold werde herausgesiebt, tatsächlich aber arbeitete man auch bei dieser einfachsten Fördermethode nach dem Prinzip des Ausschwemmens. Es erforderte einiges Geschick, die Pfanne so zu schwingen und zu schütteln, dass die leichteren Bestandteile des Erdreichs herausgeschwemmt wurden, bis zum Schluss zunächst eine schwarze Masse übrig blieb, der so genannte Black Sand, und dann endlich das Gold

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