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Im Land Der Weissen Wolke

Im Land Der Weissen Wolke

Titel: Im Land Der Weissen Wolke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Lark
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unterhalten uns über strategisch kluges Vorgehen, und dabei sind zwei Menschen umgekommen!«
    Während George ihr Glas noch einmal füllte, schlug Friday erneut an.
    »Der Officer!« Paul griff nach seinem Revolver, doch George fiel ihm in den Arm. »Um Himmels willen, mach dich nicht unglücklich, Junge! Wenn du noch jemanden erschießt – oder gar Hanson bedrohst –, hängst du, Paul Warden! Und all dein Vermögen und dein Name retten dich nicht!«
    »Der Officer kann es auch gar nicht sein«, meinte Gwyn und erhob sich leicht schwankend. Selbst wenn die Leute aus Haldon noch bei Nacht einen Boten nach Lyttelton gesandt hätten, konnte Hanson erst am nächsten Nachmittag erscheinen.
    Stattdessen stand Helen O’Keefe zitternd und durchweicht vom Regen in der Tür von der Küche zum Salon. Verwirrt ob der Stimmen im Herrenzimmer hatte sie sich nicht getraut einzutreten – und schaute nun unsicher von Gwyneira zu George Greenwood.
    »George ... was machst du ...? Egal, Gwyn, du musst mich heute Nacht irgendwo unterbringen. Ich kann gern auch im Stall schlafen, wenn du mir nur ein paar trockene Sachen gibst. Ich bin völlig durchnässt. Nepumuk ist nicht sehr schnell.«
    »Aber was machst du hier?« Gwyneira legte den Arm um ihre Freundin. Helen war nie zuvor auf Kiward Station gewesen.
    »Ich ... Howard hat Rubens Briefe gefunden ... Er hat sie überall im Haus herumgeworfen und das Geschirr zerschlagen ... Gwyn, wenn er heute Nacht betrunken heimkommt, bringt er mich um!«
    Als Gwyn der Freundin vom Tod Howards berichtete, zeigte sie sich sehr gefasst. Die Tränen, die sie vergoss, galten eher all dem Leid, dem Schmerz und dem Unrecht, das sie erlebt und gesehen hatte. Die Liebe zu ihrem Mann war längst erloschen. Viel mehr zeigte sie sich besorgt darüber, Paul könne wegen Mordes vor Gericht gestellt werden.
    Gwyneira suchte alles Geld zusammen, das sie im Haus finden konnte, und wies Paul an, nach oben zu gehen und seine Sachen zu packen. Sie wusste, dass sie ihm eigentlich dabei helfen sollte; der Junge war verwirrt und völlig erschöpft. Bestimmt konnte er keinen klaren Gedanken mehr fassen. Als er die Treppe heraufstolperte, kam ihm allerdings schon Marama mit einem Bündel entgegen.
    »Ich brauche deine Satteltaschen, Paul«, sagte sie sanft. »Und dann müssen wir in die Küche, wir sollten ein paar Lebensmittel mitnehmen, meinst du nicht auch?«
    »Wir?«, fragte Paul unwillig.
    Marama nickte. »Natürlich. Ich komme mit dir. Ich bin da.«

13

    Officer Hanson war nicht wenig verwundert, als er am nächsten Tag nicht Paul Warden, sondern Helen O’Keefe auf Kiward Station antraf. Natürlich zeigte er sich wenig begeistert von der Situation.
    »Miss Gwyn, in Haldon gibt es Leute, die Ihren Sohn des Mordes beschuldigen. Und nun hat er sich auch noch der Untersuchung des Falles entzogen. Ich weiß nicht, was ich davon halten soll.«
    »Ich bin überzeugt, er kommt zurück«, erklärte Gwyn. »Das alles ... der Tod seines Großvaters, und dann auch noch, dass Helen plötzlich hier auftauchte ... er hat sich schrecklich vor ihr geschämt. Das alles war zu viel für ihn.«
    »Na, dann hoffen wir das Beste. Nehmen Sie die Sache nicht auf die leichte Schulter, Miss Gwyn. Wie es aussieht, hat er dem Mann geradewegs in die Brust geschossen. Und O’Keefe, da sind die Zeugen sich einig, war praktisch unbewaffnet.«
    »Aber er hat ihn doch herausgefordert«, meinte Helen. »Mein Mann, Gott hab ihn selig, konnte sehr provozierend sein, Sheriff. Und der Junge war bestimmt nicht mehr nüchtern.«
    »Der Junge konnte die Situation vielleicht nicht ganz einschätzen«, fügte George Greenwood hinzu. »Der Tod seines Großvaters hatte ihn völlig aus der Bahn geworfen. Und als er dann sah, dass Howard O’Keefe zur Waffe griff ...«
    »Sie wollen nicht ernsthaft dem Opfer die Schuld geben!«, rügte Hanson streng. »Die alte Jagdflinte war doch keine Bedrohung!«
    »Das stimmt«, lenkte George ein. »Was ich sagen wollte, war eher ... nun, es waren höchst unglückliche Umstände. Diese dumme Schlägerei, der schreckliche Unfall. Wir alle hätten eher eingreifen müssen. Aber ich denke, die Untersuchung kann warten, bis Paul zurückkommt.«
    » Falls er zurückkommt!«, brummte Hanson. »Ich hätte nicht übel Lust, einen Suchtrupp auszuschicken.«
    »Meine Männer stehen Ihnen gern zur Verfügung«, erklärte Gwyneira. »Glauben Sie mir – ich sähe meinen Sohn auch lieber in Ihrem sicheren Gewahrsam als irgendwo

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