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Im Land Der Weissen Wolke

Im Land Der Weissen Wolke

Titel: Im Land Der Weissen Wolke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Lark
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schmiegten.
    McDunn war jetzt ernstlich besorgt. Im Wagen befanden sich zum Glück keine Waffen oder Eisengegenstände, die man als solche nutzen konnte. Er selbst hatte ein Gewehr, doch bis er es in Anschlag gebracht hätte, hätten die Männer ihn längst entwaffnet. Auch sein Messer zu ziehen war viel zu riskant. Außerdem sahen die Burschen eigentlich nicht wie professionelle Wegelagerer aus, eher wie Viehhüter, die Krieg spielten. Vorerst ging kaum Gefahr von ihnen aus.
    Unter den Dessous, die der Maori jetzt zur Begeisterung seiner Stammesbrüder aus dem Wagen zog und sich kichernd vor die Brust hielt, lagerte allerdings brisantere Ware. Wenn die Männer die Fässer besten Brandys fanden und gleich an Ort und Stelle probierten, konnte es brenzlig werden. Inzwischen waren weitere Leute aufmerksam geworden. Anscheinend befand man sich in der Nähe eines Maori-Dorfes. Auf jeden Fall näherten sich ein paar Halbwüchsige und ältere Männer, die meisten von ihnen allerdings westlich gekleidet und nicht tätowiert. Einer von ihnen beförderte gerade eine Kiste besten Beaujolais – Mr. Rubens Privatbestellung – unter einer Lage Korsetts zutage.
    »Ihr mitkommen!«, sagte einer der Neuankömmlinge streng. »Das Wein für Wardens. Ich mal Hausdiener, ich kenne! Wir euch bringen zu Häuptling! Tonga wissen, was tun!«
    McDunns Begeisterung, dem großen Häuptling vorgestellt zu werden, hielt sich in Grenzen. Er glaubte zwar nach wie vor nicht an Gefahr für Leib und Leben, aber wenn er seinen Wagen jetzt in das Lager der Aufständischen lenkte, konnte er die Ladung abschreiben – und den Wagen und die Pferde womöglich auch.
    »Mir folgen!«, bestimmte der frühere Hausdiener und setzte sich in Bewegung. McDunn warf einen abschätzenden Blick über die Landschaft. Sie war weitgehend flach, und vor ein paar hundert Metern hatte sich der Weg auch gegabelt – da hatten sie vermutlich die falsche Richtung eingeschlagen. Dies hier war offensichtlich ein Privatweg, und die Maoris hatten eine Fehde mit dem Besitzer. Die Tatsache, dass die Zufahrt nach Kiward Station besser ausgebaut war als die öffentliche Straße, hatte McDunn zum falschen Abbiegen verleitet. Wenn es ihm nun aber gelang, quer durch den Busch nach links auszubrechen, müsste er eigentlich wieder auf den offiziellen Weg nach Haldon stoßen ... Leider stand der Maori-Krieger immer noch vor ihm, diesmal mit einem Büstenhalter auf dem Kopf posierend – ein Bein auf dem Bock, das andere im Innern des Wagens.
    »Eigene Schuld, wenn du dir wehtust«, murmelte McDunn, während er den Wagen in Bewegung setzte. Es dauerte ein wenig, bis die schweren Shire-Horses in Gang kamen, aber dann, das wusste Leonard, hatten sie durchaus Feuer. Als die Pferde die ersten Schritte gemacht hatten, schnalzte er ihnen zu und lenkte gleichzeitig scharf nach links. Das plötzliche Antraben brachte den mit den Dessous tanzenden Krieger aus dem Gleichgewicht. Er kam gar nicht dazu, seinen Speer zu schwingen, bevor McDunn ihn aus dem Wagen stieß. Laurie und Mary schrien auf. Leonard hoffte, dass der Wagen den Mann nicht überrollte.
    »Duckt euch, Mädels! Und festhalten!«, rief er nach hinten, wo soeben ein Hagel von Speeren auf die Kisten mit Korsetts niederging. Nun, das würde das Fischbein aushalten. Die beiden Shires waren jetzt im Galopp, und ihre Schritte ließen die Erde erbeben. Mit einem Reitpferd hätte man den Wagen leicht einholen können, doch zu McDunns Erleichterung setzte niemand ihnen nach.
    »Alles in Ordnung, Mädchen?«, rief er Mary und Laurie zu, als er die Pferde zu weiteren Anstrengungen anspornte und dabei betete, das Land würde nicht plötzlich uneben. So schnell wären die Kaltblüter nicht zu stoppen, und ein Achsenbruch war das Letzte, das er sich jetzt leisten konnte. Doch die Gegend blieb flach, und bald kam auch schon ein Weg in Sicht. McDunn wusste nicht, ob es wirklich die Straße nach Haldon war; eigentlich war sie zu schmal und zu gewunden. Aber sie war deutlich befahrbar und zeigte Spuren von Pferdefuhrwerken – eher leichte Buggys als Planwagen zwar, doch deren Fahrer riskierten bestimmt auch keine Achsenbrüche, indem sie sich auf unebene Wege einließen. McDunn spornte seine Pferde weiter an. Erst als er das Maori-Lager mindestens eine Meile hinter sich wähnte, verhielt er das Gespann zu ruhigerer Gangart.
    Laurie und Mary krochen aufatmend nach vorn.
    »Was war denn das, Mr. McDunn?«
    »Wollten die uns etwas tun?«
    »Dabei sind die

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