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Im Land des Eukalyptusbaums Roman

Titel: Im Land des Eukalyptusbaums Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haran
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Grayson? Um Tilly zurückzubringen?«
    Nola überlegte noch, was sie Shannon antworten sollte, aber die war schon mit ihrer Freundin davongerannt, als wären die beiden nie getrennt gewesen.
    »Vielleicht wurde ich ausgesandt, sie zu holen«, dachte Nola. Ihre Reise war spirituell gewesen. Das Ergebnis aber würde hoffentlich allen zugute kommen.
    »Ich hoffe, es macht Ihnen nichts, daß die Frauen mit mir zurückgekommen sind«, wandte sich Nola an Langford, der im Türrahmen stand. »Mirijula, der Stammesälteste, meint, sie sollen sich noch ein wenig um mich kümmern, bis das Baby zur Welt kommt.«
    »Das macht doch gar nichts, Mädchen. Ich bin so dankbar! Das Haus war viel zu still und einsam ohne euch.«

    Unten erzählte Nola Langford die Geschichte ihrer ›Reise‹, die ihr Leben verändert hatte. Anstatt höhnisch zu reagieren, wie in früherer Zeit, zeigte er echtes Interesse. Er vertraute ihr an, daß er sich Vorwürfe machte wegen des Traumas, das sie erlitten hatte, und das sie offenbar in eine tiefe Depression gestürzt hatte.
    »Ihnen ist kein Vorwurf zu machen, Langford«, beteuerte Nola. »Ich habe immer geglaubt, ich sei stark und unabhängig genug, um auf niemanden angewiesen zu sein. Was die Menschen über mich dachten, war mir egal. Aber das ist anders geworden. Als mir klar wurde, daß mein Leben, meine Fehler alle beeinflussen, die auf Reinhart leben, habe ich an mir selbst gezweifelt. Ich fing an zu glauben, daß ich die Verachtung der Leute verdient hätte. Und obwohl ich Sie nicht in Schwierigkeiten bringen wollte, war das falsch. Ich bringe neues Leben in die Welt. Ganz gleich, wie mein Baby gezeugt wurde, seine oder ihre Geburt ist ein Anlaß zur Freude. Während der Zeit, die ich bei dem Stamm verbracht habe, habe ich alles überdacht und in Frage gestellt, was mir auf Herz und Seele lag. Diese Menschen haben mir erst bewußt gemacht, wie kostbar das Leben ist, auch im Kleinen. Mir wurde klar, wie unwichtig Nebensächlichkeiten sind.Als ich mit ihnen unterwegs war, war es für mich wie eine Wiedergeburt. Ich begann, meine Umgebung ganz anders wahrzunehmen, als sähe ich sie zum ersten Mal. Alles trat mir viel klarer und deutlicher vor Augen. Sie und Galen und die Kinder – ihr seid wie meine Familie. Wade, Jimmy und Jack vergrößern diese Familie. Ich habe gelernt, euch zu lieben. Allein dies hat mich unglaublich gestärkt in Leib und Seele!«
    »Ich bin froh, Nola. Wir lieben dich alle sehr und haben dich mehr vermißt, als du dir vorstellen kannst.«
    »Wo ist Galen?« erkundigte sich Nola, deren Herz schon schneller schlug, wenn sie ihn bloß erwähnte.
    »Oh, was soll ich sagen.« Langford seufzte bei dem Gedanken daran, wo Galen gerade war. »Er ist draußen, auf der Suche nach dir. Jeden Tag ist er mit der ersten Morgensonne unterwegs.«
    Nola war untröstlich, sich vorzustellen, wie er draußen nach ihr suchte.
    »Ich müßte ihn verständigen, aber ich weiß nicht, wo er gerade ist. Er wird so erleichtert sein. Du mußt wissen, Mädchen, er hat nie daran geglaubt, daß du tot bist. Keine Sekunde lang. Nicht wie dieser Taugenichts Hank. Der war schon einen Tag nach deinem Verschwinden davon überzeugt, daß du tot bist. Ich habe ihn weggeschickt. Konnte seine Gegenwart nicht länger ertragen. Wer weiß, was Galen ihm angetan hätte, wäre er auch nur einen Augenblick länger geblieben. Er wollte kein schlechtes Wort über dich hören.«
    Langford berichtete Nola, daß in den ersten Tagen ein Suchtrupp auf ihre Fährte gesetzt worden war. »Galen wollte nicht zulassen, daß sie aufhören, aber schließlich mußten sie in ihren Alltag zurückkehren. Du wirst esnicht glauben, Mädchen, aber Bertha Ellery hat vor, mitten im Dorf ein Denkmal für dich zu errichten. Vor jedem, der es hören will, redet sie in den höchsten Tönen von dir!«
    Nola war vollkommen perplex.
    »Der Tanzwettbewerb am Weihnachtsabend fiel aus, weil sich fast alle an der Suche nach dir beteiligten. Kommendes Wochenende soll er nachgeholt werden. Bertha hat gemeint, es sei sicherlich in deinem Sinne, wenn deine Pläne auch in die Tat umgesetzt werden.«
    Nola war zutiefst gerührt. Daß diese Menschen die Weihnachtsfeier hatten ausfallen lassen, nur um nach ihr zu suchen, konnte sie kaum fassen. Das war die uneigennützigste Sache von der sie je gehört hatte. Ungläubig schüttelte sie den Kopf.
    »Ist Wade noch bei euch?« fragte sie.
    »Nach wie vor. Mit Hilfe der Jungen tut er, was er kann. Er sorgt

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