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Im Land des Eukalyptusbaums Roman

Titel: Im Land des Eukalyptusbaums Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haran
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ihrer Person zu tun als mit den drohenden Wirbelstürmen.
    »Ich finde, wir sollten ein paar Dinge zwischen uns klären, Mr. Bradly.« Sie hoffte auf irgendein Zeichen der Gesprächsbereitschaft, aber er schob nur die Unterlippe vor und ignorierte sie.
    »Offenbar entspreche ich nicht ganz Ihren Erwartungen?«
    Er warf ihr einen Seitenblick zu, der verriet, daß sie recht hatte.
    »Das ist nicht weiter schlimm«, fuhr sie fort. »Ich bin es gewohnt, daß die Leute überrascht reagieren, wenn sie mich kennenlernen. Ich glaube, es hat mit meiner Körpergröße zu tun.«
    »Mr. Reinhart dürfte mit Sicherheit überrascht sein«, stellte er fest. »Aber wie groß Sie sind, spielt dabei keine Rolle!«
    Sie musterte ihn, und ihre Blicke trafen sich. Dann grinste er plötzlich breit. Wenigstens war das Eis gebrochen, dachte Nola, und erwiderte sein Lächeln.
    »Ich liege wohl nicht besonders falsch, wenn ich annehme, daß man auf der Reinhart-Farm einen männlichen Lehrer erwartet.«
    Er nickte. »Mr. Reinhart wird Sie mit der nächsten Postkutsche wieder zurückschicken.«
    »Das kann er nicht, fürchte ich. Mr. Shelby, der Inhaber der Agentur in London, für die ich arbeite, hat einen unkündbaren Vertrag für mich ausgehandelt.«
    Ihre Zuversicht verblüffte Hank. Noch mehr erstaunte ihn, daß Langford Reinhart jemandem, den er nicht kannte, einen festen Vertrag anbot. Im Outback wurden Einstellungen gewöhnlich per Handschlag besiegelt. »Normalerweise setzt Mr. Reinhart seinen Willen durch, Miss.«
    »Nennen Sie mich ruhig Nola, Mr. Bradly, wenn ich Hank sagen darf.«
    Er nickte.
    »Mein Vertrag verpflichtet mich für ein Jahr, und ich gedenke, ihn zu erfüllen.«
    Wieder warf ihr Hank einen Blick zu. Ihr Name war ungewöhnlich, aber daß sie auch eine ungewöhnliche Frau war, hatte er zuvor schon bemerkt. Nachdenklichbetrachtete sie die Landschaft ringsum und schien sich nicht die geringsten Sorgen über das zu machen, was vor ihr lag. »Das Outback ist wirklich kein Ort für Frauen«, stellte er fest.
    »Unsinn, Hank. Wo es ein Haus gibt und Kinder, ist auch Platz für eine Frau.«
    Er nickte mürrisch. »Klingt schlüssig«, sagte er und kratzte sich am Kopf. »Leider sind nur die wenigsten Ihrer Meinung. Keine Frau hält es im Busch lange aus. Esther und Gladys in Julia Creek sind die einzigen Ausnahmen weit und breit, und auf den Farmen leben höchstens noch zwei oder drei Frauen, aber das war es. Das Leben hier draußen ist sehr einsam und rauh.«
    Nola dachte an die Buschfrau, mit der sie nach Julia Creek gereist war. Sie mußte zugeben, daß sie nicht ausgesehen hatte, als ob ihr der Aufenthalt hierzulande Vergnügen bereitete. Selbst Esther wirkte auf den ersten Blick einsam. Bei ihrem Gespräch gestern abend hatte Nola erfahren, daß Esther zwei Töchter und einen Sohn hatte, die aber weit weg, in einem städtischen Internat lebten. Esther hoffte, daß die Mädchen nach dem Schulabschluß zurückkehrten, um ihr beim Führen des Gasthauses zu helfen. Hauptsache, sie verliebten sich vorher nicht in irgendwelche Städter. Esthers Sohn schien sehr aufgeweckt zu sein und wollte später einmal Anwalt werden. Obwohl er durchaus bereit war, sich in einer Kleinstadt niederzulassen, würde er sich erst in einer größeren Stadt einen Namen machen müssen.
    »Um so schwerer muß es für die Männer sein, Hank, wenn ihnen nur andere Männer Gesellschaft leisten.«
    »Wir haben lange Arbeitszeiten auf der Farm. UnsereGesellschaft besteht gewöhnlich aus einem Umtrunk am Lagerfeuer nach einem anstrengenden Tag beim Viehzählen. Ein Auftrieb kann Monate dauern. In dieser Zeit sieht niemand von uns ein weibliches Wesen. Und die wenigsten Ehefrauen können die Einsamkeit auf einer Farm ertragen, wo sie nur von Aborigines umgeben sind, während ihre Männer mit den Herden Tausende von Kilometern weit reiten.«
    Nola nickte.
    »Bei der Arbeit leisten ihnen wenigstens die Kollegen Gesellschaft«, fuhr Hank fort. »Den Frauen jedoch niemand. Manche Kinder haben Glück und kriegen Unterricht von Hauslehrern, oder sie nehmen Fernunterricht. Aber die meisten werden auf ein Internat in der Stadt geschickt und deshalb auch von den Müttern getrennt.«
    »Wenn es mehr Frauen auf den Farmen gäbe, könnten sie sich doch zusammentun, während die Männer unterwegs sind.«
    »Sie müßten weit reisen, um sich zu treffen. Manche Höfe liegen Hunderte von Kilometern auseinander.«
    »Und wenn sie sich im Dorf treffen, zum

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