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Im Land des Eukalyptusbaums Roman

Titel: Im Land des Eukalyptusbaums Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haran
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sollte.«
    Plötzlich wurde Galen ungeduldig. »Über Miss Graysons Qualitäten zu diskutieren bringt uns jetzt auch nicht weiter, wenn wir am Ende die Farm verlieren. Ich schlage vor, daß wir jetzt losreiten und an die Arbeit gehen!«
    Irritiert von dem, was sie zufällig mit anhören mußte, ging Nola davon. Daß sie nach einer Weile tatsächlich die Hütte fand, war reine Glücksache. Die Kinder saßen am Küchentisch und frühstückten, als sie ›hereingeweht‹ kam. Kurz darauf traten auch Galen und Hank ein, beide mit Halstüchern über Nase und Mund. Natürlich waren sie vollkommen überrascht, sie anzutreffen.
    »Tut mir leid, daß ich nicht früher hier war«,entschuldigte sie sich und drückte mühsam die Tür hinter ihnen zu. »Ich konnte gestern nacht kaum ein Auge zutun und habe deshalb verschlafen.«
    Hank zog sein Halstuch herunter und lächelte freundlich, als er sich Tee einschenkte. Nola mochte ihn kaum anschauen.
    »Überrascht mich, daß der Sandsturm Sie nicht geweckt hat!« Er musterte sie vielsagend.
    Es freute sie zwar, daß er sie gegen Galen in Schutz nahm, aber sein intensiver Blick war Nola unangenehm. Auch Galen starrte sie an, und während sie Tee einschenkte, versetzte sie so beiläufig wie möglich: »Hätte er das nur getan. Haben Sie schon gegessen?«
    »Ja«, bemerkte Galen kurz angebunden. »Wir wollen jetzt losreiten. Die Jungen sollen heute hierbleiben.« Hinter seiner Schroffheit verbarg sich ernste Besorgnis.
    »Ich komme mit dir!« Heath war aufgestanden und trat herausfordernd vor seinen Vater.
    Galen zögerte nur kurz. »Na schön, aber bleib in meiner Nähe.« Er wandte sich seinem jüngeren Sohn zu. »Keegan, du bleibst hier. Wenn wir bei Einbruch der Dunkelheit noch nicht wieder da sind, haben wir zum Übernachten ein Lager aufgeschlagen. Sorg bitte dafür, daß die Pferde und anderen Tiere mit Futter versorgt sind.«
    Keegan war nicht gerade begeistert. »Kann ich nicht auch mitreiten, Dad? Du brauchst doch alle Hilfe, die du kriegen kannst. Die Tiere kann Miss Grayson doch füttern.« Als sei Tiere füttern so ungefähr das einzige, was Nola seiner Ansicht nach fertigbrachte.
    Galen merkte, wie Nola zusammenzuckte. Sie verstand recht gut, was Keegan damit sagen wollte.Andererseits wußte sie auch, daß Galen sich um die Sicherheit seines Sohnes sorgte.
    Nola trat vor und sagte: »Ich könnte die Tiere füttern, Keegan, aber du kennst ihre gewohnten Zeiten besser als ich. Außerdem glaube ich, dein Vater möchte, daß du in seiner Abwesenheit nach dem Rechten siehst, falls etwas schiefgeht. Du weißt, was zu tun ist, wenn er Hilfe oder Verstärkung aus der Stadt brauchen sollte.«
    Keegan blickte zu seinem Vater, und ein Anflug von Stolz spiegelte sich in seiner Miene. »Sei unbesorgt, Dad, ich kümmere mich um alles.«
    Galen nickte und lächelte seinem Sohn zu. Er schaute zu Nola hinüber, und es schien ihr, als wäre sie ihm nicht mehr ganz so unsympathisch wie sonst, aber er sagte nichts.

    Da sie es für zu gefährlich hielt, im Sturm den Weg zum Schulhaus zurückzulegen, beschloß Nola, mit Keegan und Shannon in der Hütte zu bleiben. Der heulende Wind draußen war zwar ungemütlich, aber sie tat ihr Bestes, die Stimmung zu verbessern. Sie begannen mit einem Gespräch über die Unterschiede zwischen England und Australien.
    Über eine halbe Stunde unterhielt Nola die Kinder mit witzigen Anekdoten über Schneeballschlachten, Schneemannbauen, Ausrutschen auf Glatteis und wie man sich im Winter Frostbeulen holen kann. Nach einer Weile besserte sich Keegans Laune, und er vergaß die Enttäuschung darüber, daß sein Vater ihn nicht mitgenommen hatte.
    Shannon erzählte Nola lustige Geschichten von Australiens Tierwelt, über die sie herzlich lachen mußten.Goannas, sagte sie, seien Eidechsen, die groß wie Hunde werden konnten. Wenn sie in Panik gerieten, erklommen sie die nächstbeste Erhebung, notfalls auch Menschen. Nola wollte es gar nicht glauben, bis Keegan erzählte, wie einmal ein Goanna Hank auf den Rücken gesprungen war, der vor Angst kreischte, bis Jack ihn von dem Tier befreite. Als Nola versuchte, sich Hank dabei vorzustellen, konnte sie überhaupt nicht mehr aufhören zu lachen. Allerdings würde sie es sicherlich weit weniger amüsant finden, wenn ihr selber ähnliches zustoßen würde. Andere Eidechsen, berichtete Keegan, würden auf der Flucht ihre Schwänze verlieren. Die Kinder erzählten von Vögeln namens Kookaburras, deren Kreischen wie

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