Im Land des Falkengottes. Echnaton
Stadt des Erdkreises im Entstehen begriffen war.
So brachen wir wieder nach Norden auf. Wir führten diesmal große Zelte und zahlreiche Möbel mit uns, damit Pharao angemessen leben konnte, solange sein Palast noch nicht fertig gestellt war. Noch am Tag seiner Ankunft zogen wir nach Norden, um die erste Stele, die Echnaton zwischen Figuren der königlichen Familie in den Fels hauen ließ, zu enthüllen und um dort Opfer zu bringen. Eine Fläche, so groß wie das Eingangstor eines Palastes, war aus dem Fels herausgehauen und poliert. Am oberen Rand der Stele sah man Aton, dessen Strahlenhände auf Echnaton und Nofretete niederzeigten und ihnen das Henkelkreuz, das Zeichen für Leben, vor die Nasen hielten. Aper-el las mit lauter Stimme vor, was auf der Stele geschrieben stand:
«Jahr vier, vierter Monat des Peret, vierter Tag. Es lebe der Gute Gott, der mit der Wahrheit zufrieden ist, Herr des Himmels, Herr der Erde, der lebende Aton, der große, der die Beiden Länder erhellt, der lebende, mein Vater: Es lebe Re-Harachte, der im Horizont jubelt in seinem Namen Schu, welcher der Aton ist.
Und es lebe der Horus, starker Stier, Geliebter des Aton, groß an Königtum in Achet-Aton, der den Namen des Aton erhebt, der König von Ober- und Unterägypten, der von der Wahrheit lebt, der Herr der Beiden Länder Neferchepru-Re Waen-Re, Sohn des Re, Echnaton.
An diesem Tag befand man sich in Achet-Aton. Da erschien seine Majestät, sie lebe, sei heil und gesund, zu Pferde auf dem Wagen von Elektron wie Aton, wenn er im Horizont aufleuchtet, indem er das Land mit seiner Liebe erfüllt. Er schlug den schönen Weg ein nach Achet-Aton, dem Platz des Uranfangs, den er ihm gemacht hat, damit er in ihm täglich ruhe. Es macht ihm sein Sohn Waen-Re ein großes Denkmal, indem er ihm Achet-Aton absteckte, indem er es tat, wie er ihm befohlen hatte, dass es getan werden sollte. Der Himmel war in Freude, die Erde jubelte, jedes Herz lachte, als sie ihn sahen. Da sprach Seine Majestät zu allen Untertanen, die vor ihm auf dem Bauch lagen: Seht, Achet-Aton, das hat der Aton gewünscht, dass es ihm gemacht werde als Denkmal für seinen Namen für alle Ewigkeit. Es war aber der Aton, mein Vater, der auf Achet-Aton verwies, nicht verwies darauf irgendein Beamter, noch verwies darauf irgendein Mensch im ganzen Lande, sondern allein Aton, mein Vater, verwies darauf, um es ihm als Achet-Aton zu erbauen. Pharao fand heraus, dass es keinem Gott gehörte, dass es keiner Göttin gehörte, dass es keinem Herrscher gehörte, dass es keinem Beamten oder sonst irgendeinem Menschen gehörte, um daraus Vorteile zu ziehen. Da sprach Seine Majestät, sie lebe, sei heil und gesund: Ich werde Achet-Aton erbauen für Aton, meinen Vater, an diesem Ort. Nicht werde ich ihm Achet-Aton im Süden davon errichten, oder im Norden. Nicht im Westen und nicht im Osten. Nie werde ich die südliche Stele überschreiten und nie die nördliche, um ihm dort Achet-Aton zu erbauen. Ich werde ihm Achet-Aton dort im Osten erbauen, wo er es mir gezeigt hat. An dem Ort, den er selbst so gemacht hat, dass er für ihn mit einem Berg eingeschlossen ist. Und nie soll die Königin zu mir sagen: Sieh doch, es gibt einen schöneren Ort für Achet-Aton an einer anderen Stelle – und ich würde dann auf sie hören, sei er im Norden, sei er im Süden, sei er im Westen oder sei er im Osten. Ich werde einen Tempel für meinen Vater an dieser Stelle errichten, ich werde einen Palasterrichten. Ich werde die Gutshöfe Pharaos an dieser Stelle errichten und die Gutshöfe der Großen königlichen Gemahlin. Man macht mir das Grab im östlichen Gebirge von Achet-Aton, in dem man mich begraben wird und die Große königliche Gemahlin. Man mache Grabanlagen für die Ersten Sehenden des Aton, für die Großen der Beiden Länder und für alle, die in Achet-Aton leben.
Was man mir antun wollte und was ich hörte, bevor ich zurückkehrte in meine Stadt Achet-Aton, so war es schlimmer als jene Dinge, die ich im vierten und im dritten Regierungsjahr hörte; so war es schlimmer als jene Dinge, die ich im zweiten und im ersten Regierungsjahr hörte; so war es schlimmer als jene Dinge, die Neb-maat-Re Amenophis hörte; so war es schlimmer als jene Dinge, die irgendein König hörte, der je die weiße Krone Oberägyptens getragen hatte.
Doch man soll jubeln in Achet-Aton und in den Beiden Ländern. Der Aton schenke Leben und Heil seinem Sohn Neferchepru-Re Waen-Re. Da jubelte das ganze Land an einem
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