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Im Land des Roten Ahorns

Im Land des Roten Ahorns

Titel: Im Land des Roten Ahorns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claire Bouvier
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kennen.«
    »Beißt er mich auch nicht?« Jaqueline musterte den Hund skeptisch. Ihre Eltern hatten nie ein Haustier besessen, obwohl sie sich als Kind immer eins gewünscht hatte.
    »Wenn doch, werde ich ihm Ihre Hand entreißen«, scherzte Connor, während er den Hund streichelte.
    »Das klingt ja sehr ermutigend!« Jaqueline schreckte zurück, als der Hund den Kopf zur Seite wandte, denn sie fürchtete, dass er tatsächlich nach ihr schnappen wollte. Doch dann stupste er von selbst unter ihre Hand.
    Jaqueline atmete gepresst aus, als sie das weiche Fell berührte. Dann lachte sie erleichtert auf. »Er fühlt sich ganz wunderbar an.«
    »Wie Sie sehen, ist er ganz friedlich. Der Züchter hat ihn auf Bärenfleisch abgerichtet. Solange Sie nicht mit einem Bären ringen, wird er Ihnen wahrscheinlich nichts tun.«
    Nachdem sie einen Platz für den Hund gesucht hatten, schaffte Connor den Proviant in die Hütte. Dabei bemerkte Jaqueline, dass er hin und wieder das Gesicht verzog, als habe er Schmerzen.
    »Ist alles in Ordnung mit Ihnen?«
    Monahan nickte vorsichtig. »Ja, nur ein leichtes Kopfweh. Ich habe wohl heute Morgen zu lange Akten gewälzt.«
    »Gegen Kopfschmerzen hat meine Großmutter stets Baldrian und Thymian empfohlen. Wenn Sie möchten, brühe ich Ihnen einen Tee auf.«
    »Haben Sie denn Thymian und Baldrian hier?«
    »Thymian nicht, aber Baldrian. Auf der Suche nach Pflanzen für mein Herbarium habe ich gestern welchen gefunden und mitgenommen.«
    »Setzt man Baldrian nicht nur zum Beruhigen ein?«
    »Nun, meine Großmutter schwor auch bei Kopfschmerzen darauf.« Jaqueline betrachtete ihn besorgt. »Ein Aufguss wäre schnell gemacht.«
    »In Ordnung. Versuchen wir es!«
    Während Connor weiter die Satteltaschen ausräumte, kochte sie Wasser und warf schließlich ein paar getrocknete Baldrianblätter hinein. Schon bald erfüllte der Duft des Krauts die Hütte.
    »Hoffentlich locken Sie damit nicht die Katzen aus der Umgebung an«, witzelte Connor, trank dann aber brav den Tee, den Jaqueline ihm reichte.
    »Wenn hier erst einmal alles in voller Blüte steht, werde ich sicher eine größere Hausapotheke anlegen können«, bemerkte sie, als sie die Teekanne wieder neben die Esse stellte.
    »Kennen Sie sich denn damit aus?«
    »Ein wenig. Meine Großmutter hatte so einige wirksame Hausrezepte, mit denen selbst mein Vater sich geholfen hat, wenn er auf Reisen war. Ich bin gespannt, welche Pflanzen es hier sonst noch gibt und was man daraus machen kann.«
    Connor sah Jaqueline fasziniert an. Schon vorher war ihm ihre Naturverbundenheit aufgefallen. Er spürte eine gewisse Seelenverwandtschaft zu ihr, denn auch er liebte die Natur. Vielleicht sollte ich eine kleine Tour durch die Wildnis mit ihr unternehmen, ging ihm durch den Kopf, während er den Tee schlürfte. Sobald ich vom Flößen heimgekehrt bin.
    Tatsächlich fühlte er sich nach dem Genuss des Getränks entspannter, und der schmerzhafte Druck auf seine Schläfen verschwand allmählich.
    »Ihre Großmutter hatte Recht«, bemerkte er, nachdem er nachdenklich die Tasse hin und her gedreht hatte. »Baldrian hilft wirklich. Dann können wir jetzt die Sachen einräumen.«
    Jaqueline war entzückt, weil Connor sogar an Seife und einen neuen Kamm gedacht hatte. Auch die Essensrationen konnten sich sehen lassen. Kleine Gläser mit eingekochtem Fleisch, sauer eingelegte Eier und eingewecktes Gemüse waren dabei. Außerdem Hartkekse, Mehl für Brot, Kartoffeln und Reis.
    »Damit sollten Sie die nächste Woche überstehen!« Augenzwinkernd schob Connor die letzten Schachteln in eine Ecke neben dem Fenster, die Jaqueline sich als kleine »Speisekammer« eingerichtet hatte.
    Verlegen schob Jaqueline sich eine Haarsträhne hinters Ohr. »Ich weiß gar nicht, wie ich das wiedergutmachen soll.«
    »Wir haben doch unser Abkommen! Wenn Sie eine Anstellung finden, zahlen Sie mir Miete.«
    »Aber ich werde Ihnen kaum -«
    Monahans Lächeln unterbrach sie.
    »Ehe ich es vergesse, wegen Ihrer Papiere sollten Sie nächste Woche in St. Thomas beim Bürgermeister vorsprechen. Er wird dafür sorgen, dass Sie eine vorläufige Aufenthaltsgenehmigung erhalten. Wenn Sie nach Deutschland schreiben, dann wird man Ihnen sicher auch Ihre Papiere ersetzen. Danach sollte die Einbürgerung kein Problem mehr sein.«
    »Dann kann ich mich also beruhigt auf die Suche nach einer Stelle begeben.«
    Monahan lächelte aufmunternd. »Ich habe gehört, dass das Kindermädchen der Jennings in zwei

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