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Im Land des Roten Ahorns

Im Land des Roten Ahorns

Titel: Im Land des Roten Ahorns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claire Bouvier
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Triebe von Indian Paintbrush und Baldrian gefunden, außerdem Blätter von Weidenröschen, die hier »Fireweed« genannt wurden. Die Abbildungen im Buch zeigten wunderschöne Blüten, sodass Jaqueline beschlossen hatte, die Sammlung in der Blütezeit der Pflanzen zu erweitern.
    Aber nun musste sie sich beeilen. Connor hatte versprochen, sie heute wieder zu besuchen. Bis dahin wollte sie wenigstens Kaffee gekocht haben!
    Jaqueline wusch sich, kleidete sich an und frisierte sich eilig. Dann verließ sie mit der Holzstiege die Hütte, um Feuerholz zu holen. Die frische Waldluft strömte in ihre Lunge und belebte sie, und die wärmende Sonne streichelte ihr Gesicht. Jaqueline blinzelte und schaute zu den Douglasien auf, deren Kegel sich sanft im Wind wiegten. Der Duft von Harz betörte sie. Herrlich!, dachte sie, während sie dem Gesang der Vögel lauschte. Ich wollte, ich könnte für immer hier leben!
    Jaqueline umrundete das Haus und ging zu dem kleinen Schuppen. An einer Außenwand war das Feuerholz fein säuberlich gestapelt. Etwas Wasser tropfte von der schützenden Plane auf ihren Rock, als sie sie beiseiteschob. Aber das machte ihr nichts aus. Sie stapelte Scheite in die Stiege und zog danach das große Stück Segeltuch wieder über den Stapel.
    Plötzlich ertönte ein Rascheln dicht hinter ihr.
    Jaqueline wirbelte herum. Ein Bär! Nur wenige Armlängen von ihr entfernt stand ein Bär. Erschrocken wich sie zurück und prallte gegen das Holz. Dabei hielt sie sich rasch den Mund zu, um nicht aufzuschreien.
    Der Bär witterte ihre Angst und stieß ein grimmiges Brummen aus.
    Lauf! Du musst laufen!, befahl sie sich. Doch sie war wie hypnotisiert.
    Reglos starrte sie das Tier an, das sich unvermittelt auf die Hinterbeine stellte.
    Es überragte den Schuppen!
    Todesangst überfiel Jaqueline. Sie schrie auf, ließ die Stiege fallen und rannte davon.
    Der Bär brüllte, fiel auf die Vorderpfoten und stürmte hinter ihr her. Der Weg zur rettenden Hüttentür erschien Jaqueline endlos. Der Bär schnaufte. Fast meinte sie, im Rücken bereits seine Krallen zu spüren.
    Da ertönte ein scharfes Gebell. Wie der Blitz schoss ein braunes Fellbündel aus dem Gebüsch und warf sich dem Raubtier entgegen. Als sich der Bär erneut auf die Hinterbeine stellte, krachte ein Schuss.
    Der Koloss schnaubte, fiel wieder auf alle viere und trottete seelenruhig davon. Der Hund folgte ihm kläffend, doch ein schriller Pfiff rief ihn zurück.
    Erst jetzt realisierte Jaqueline, dass Connor gekommen war. Keuchend sank sie gegen die Hüttenwand. Ihre Schläfen pochten. Ihre wie Espenlaub zitternden Knie gaben nach. Sie rutschte in die Hocke.
    »Jaqueline!« Monahan rannte zu ihr. »Ist alles in Ordnung mit Ihnen?«
    »Er hat mich nicht erwischt.« Sie klapperte mit den Zähnen und umschlang die Knie mit den Armen, als fröre sie.
    Connor beugte sich zu ihr hinunter, strich ihr das Haar aus dem Gesicht und streichelte zärtlich ihre Wangen.
    Allmählich beruhigte sich Jaqueline wieder. »Vielen Dank, Connor. Sie haben mich schon zum zweiten Mal gerettet.«
    »Keine Ursache. Ist eine schöne Gewohnheit«, gab er lachend zurück und setzte sich neben sie.
    »Woher haben Sie den kleinen Bärenjäger?« Jaqueline deutete auf den Hund, der sich im Gras ausgestreckt hatte. »Er scheint sehr mutig zu sein.«
    »Das ist er auch. Ich habe ihn von Doggy Joe, einem unserer Hundezüchter. Er hat ihn speziell auf Bären abgerichtet, und zu meiner Überraschung hört er sogar, wenn ich nach ihm pfeife.«
    »Ein braves Tier!«
    Als hätte der Hund Jaquelines Lob verstanden, jaulte er und wedelte mit dem Schwanz.
    »Ich bin sicher, dass er Sie gut beschützen wird.«
    »Mich?« Jaqueline zog verwundert die Augenbrauen hoch.
    »Ja, Sie! In der Stadt gibt es zwar auch reißende Bestien, aber die laufen auf zwei Beinen und in Gehröcken oder Kleidern herum. Um sie zu vertreiben, brauche ich keinen Hund.«
    Jaqueline war fassungslos. Connor schenkt mir einen Hund! Tränen der Rührung schossen ihr in die Augen. Am liebsten wäre sie ihm um den Hals gefallen. Aber sie hielt sich zurück. »Wird er denn auch auf mich hören?«
    »Das werden wir ihm beibringen.« Damit erhob Connor sich und reichte ihr die Hand, um ihr aufzuhelfen.
    Der Hund betrachtete sie beide mit Unschuldsblick.
    »Sie sollten ihn vor dem Haus anleinen. Wenn er nachts einen Bären wittert und davonläuft, können Sie ihn nicht zurückpfeifen. Streicheln Sie ihn mal! DoggyJoe meint, dann lernt er Sie

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