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im Landschulheim

im Landschulheim

Titel: im Landschulheim Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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danach hat niemand gefragt. Ein schlechtes Gewissen hatten sie trotzdem.
    Frau Wagner wollte schon eingreifen. Doch da sagte Jutta laut: „Hildegard war es.“
    „Was?“, rief der eine Zwilling, „wie kommst du darauf?“
    „Dann war es deine Schwester.“
    „Iiiich?“, rief der andere Zwilling. „Na hör mal!“
    „Wir haben dich ja getroffen, als du vom Wäscheplatz kamst“, sagte Jutta.
    „Und da machtest du ganz den Eindruck, als wäre dein Gewissen nicht blütenrein“, fügte Karin hinzu.
    „Ich habe meine Schwester gesucht.“
    „Das war bestimmt eine Ausrede.“
    „Nein“, sagte Hildegard, „Hildegund wollte wegen des Badens zu Frau Busch gehen.“
    „Das hat sie auch getan“, bestätigte Frau Busch.
    „Na also!“, triumphierte Hildegard.
    Karin und Jutta schwiegen. Doch sie sahen wütend aus. Sie würden schon dahinterkommen, was die Zwillinge da wieder angestellt hatten.
    Die übrigen Übeltäter zogen bei dem Streit die Köpfe ein. Sie wagten kaum zu hoffen, dass sie glimpflich davonkommen würden. Doch sie zerbrachen sich nicht weiter die Köpfe. Wahrscheinlich trockneten die Sachen über Mittag - dachten sie, dann war es gut!
    Nach dem Essen rief Frau Wagner Jutta und Karin in ihr Zimmer. Sie bat auch die Hausmutter zu sich.
    Überrascht hörten Jutta und Karin zu, als die Heimleiterin schilderte, was sie beobachtet hatte. Da waren sie mit ihrem Verdacht gehörig in die Irre gegangen! Dass einer der Zwillinge sie trotzdem überlistet hatte, ahnten sie nicht und erfuhren es niemals.
    Frau Wagner und die Hausmutter lachten herzlich. Dann aber wandte die Heimleiterin sich ernst an die jungen Mädchen, die mit betretenen Gesichtern vor ihr standen.
    „Ich weiß, ihr meint es nicht böse. Doch mit euren Anschuldigungen müsst ihr vorsichtiger sein. Es wird manchmal über euch geklagt, und wisst ihr, wie sie euch nennen: Petzen.“
    Knallrot wurde Karin und leichenblass Jutta.
    „Es ist euch ja bekannt“, fuhr Frau Wagner fort, „dass ich große Stücke auf euch halte, weil ihr gewissenhaft und zuverlässig seid. Aber ihr braucht ein bisschen mehr Humor. Ist es nicht köstlich, wie diese Kleinen lossausten und den angerichteten Schaden in Ordnung bringen wollten? Natürlich klappte es nicht tadellos. Dabei haben sie am Fluss wahrscheinlich schwer geschuftet. Frau Baumann steckt das bisschen Wäsche beim nächsten Mal wieder in die Maschine, und alles ist in Ordnung, nicht wahr, Hausmutter?“
    Die nickte. „Natürlich. Frau Wagner hat schon recht, ihr beiden: lieber über eine Dummheit lachen, als ein Verbrechen daraus machen.“
    Von da ab klagte niemand wieder über Jutta oder Karin.

    Es wurde September. Ein großer Teil der Kinder fuhr nach Hause. Andere kamen, aber nur knapp halb so viel, wie weggefahren waren. Diesmal erschienen meist Jungen und die waren ganz wild aufs Reiten.
    „Stalldienst ist die Bedingung, wenn ihr reiten wollt!“, hatte Carlotta sofort erklärt, und auf diese Weise hatte sie genügend Hilfe bei der Pferdepflege.
    Der alte Peter war ein braves, geduldiges Reitpferd für Anfänger. „Los, vorwärts, hüh!“, mochte einer rufen, so viel er wollte - Peter ließ sich nicht aus der Ruhe bringen.
    Mitte oder Ende September sollte im Dorf das Herbstfest stattfinden.
    „In den letzten Jahren haben wir uns immer beteiligt“, meinte Frau Wagner. „Wollen wir es dieses Jahr nicht genauso halten?“
    Alle Mädchen waren dabei und versprachen sich etwas einfallen zu lassen. Carlotta überlegte, ob sie mit ihren Reitschülern nicht etwas vorführen könnte. Aber davon riet die Heimleiterin ab. Doch meinte sie: „Du selber musst dich melden, Carlotta. Du bekommst mein eigenes Pony, dann zeig mal deine Reitkünste!“
    Beide unternahmen wieder regelmäßig ihre Morgenritte, damit Carlotta ein wenig üben konnte. Dabei erzählte Frau Wagner, dass sie im Oktober auch Urlaub machen wollte. „Mit meinem Bruder und meinem Verlobten gehen Karolin und ich dann hoch hinauf in die Berge! Ein Glück, dass wir jetzt nicht viele Neue haben. Nächsten Montag kommt Berti aus dem Urlaub zurück, dafür nehmen Irmela und Gitta ihre Ferien.“
    „Und wenn Sie im Oktober nicht da sind?“, fragte Carlotta. „Bleibt das Heim dann geschlossen?“
    „Das geht nicht. Frau Lennert und die Hausmutter übernehmen in dieser Zeit die Leitung. Deshalb ist Frau Lennert ja vorgestern in Urlaub gegangen. Sie kommt rechtzeitig zurück.“
    Mit der Hausmutter klappte es freilich leider nicht:

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