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Im Licht der Merkur-Sonne

Im Licht der Merkur-Sonne

Titel: Im Licht der Merkur-Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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Labors gewesen sein mochten, in denen die Bergleute sich ausruhen und eine kleine Erfrischung zu sich nehmen konnten, oder wo man Erzproben überprüft hatte.
    Jetzt war alles abgebaut, abgerissen, und nur der nackte Felsen blieb.
    Aber Bigman war nicht der Mann, zu lange über solche Dinge nachzubrüten. Vielmehr wurde er unruhig, weil sich nichts ereignete. Er war schließlich nicht nur zu einem Spaziergang hierhergekommen.
    »Lucky, das Ergometer zeigt nichts an«, sagte er.
    »Ich weiß, Bigman. Zerhacker.«
    Das sagte er ruhig und ohne besondere Betonung, aber Bigman wußte, was er meinte. Er drehte den Abstimmknopf seines Radios auf jene bestimmte Marke, die einen Zerhackerstromkreis einschaltete. Das gehörte nicht zum normalen Zubehör eines Weltraumanzugs, aber Lucky und Bigman konnten auf dieses Gerät nicht verzichten. Bigman hatte einen entsprechenden Zusatz in ihrem Anzug angebracht, ohne erst eigens dazu aufgefordert worden zu sein.
    Bigmans Herz schlug schneller. Wenn Lucky Wert auf eine Radioverbindung legte, die man nicht abhören konnte, dann war Gefahr im Verzug. »Was ist denn, Lucky?« fragte er gespannt.
    »Jetzt können wir reden.« Luckys Stimme klang fremd und unpersönlich und schien aus allen Richtungen gleichzeitig zu kommen. Das war eine Nebenerscheinung des Zerhackers, der immer etwas mehr Störgeräusche durchließ als ein gewöhnliches Gerät.
    »Das hier ist nach der Karte Tunnel Sieben a«, erklärte Lucky. »Er führt zu einem der vertikalen Schächte, die die Oberfläche erreichen. Ich möchte dorthin.«
    Bigman sah ihn erstaunt an. »Warum, Lucky?«
    »Um an die Oberfläche zu kommen.« Lucky lachte. »Warum denn sonst?«
    »Wozu denn?«
    »Um oben zum Hangar und der Shooting Starr zu gelangen. Als ich das letztemal beim Schiff war, da habe ich den neuen Isolieranzug mitgenommen.«
    Bigman verdaute das und fragte dann langsam: »Soll das heißen, daß du zur Sonnenseite willst?«
    »Ja, das möchte ich, und verlaufen kann ich mich nicht, weil ich ja nur dem Licht der Korona am Horizont zu folgen brauche.«
    »Ich dachte immer, die Sirianer wären in den Bergwerken. Hast du das nicht selbst behauptet?«
    »Ja, behauptet schon. Aber damit ist es noch lange nicht bewiesen.«
    »Warum hast du mir dann nicht gesagt, was du wolltest?«
    »Weil wir darüber schon früher einmal gesprochen haben. Ich möchte jetzt nicht noch einmal darauf eingehen. Ich kann einfach nicht riskieren, daß du im falschen Augenblick durchdrehst. Wenn ich dir gesagt hätte, daß wir hier mit bestimmten Absichten heruntergehen würden und Cook dich zum Beispiel aus irgendeinem Grund gereizt hätte, wärst du damit herausgeplatzt.«
    »Das hätte ich nicht getan, Lucky. Du redest nur nicht gern von einem Plan, solange du nicht genau weißt, was du tun willst.«
    »Daran liegt es natürlich auch«, gab Lucky zu. »Jedenfalls wollte ich, daß alle annahmen, daß ich in die Schächte ging. Keiner sollte auf den Gedanken kommen, daß ich zur Sonnenseite wollte.«
    »Und kannst du mir sagen, weshalb, Lucky, oder ist das noch ein Geheimnis?«
    »Ich möchte nur sagen, daß ich annehme, daß jemand in der Kuppel hinter der Sabotage steckt. Ich glaube nicht an die Sirianer.«
    »Du meinst, daß hier in den Bergwerksschächten nichts ist?« fragte Bigman.
    »Ich könnte mich irren, aber ich bin derselben Meinung wie Cook. Es ist einfach unwahrscheinlich, daß die Sirianer sich all die Mühe machen würden, nur um etwas Sabotage zu treiben. Wenn sie das wollten, wäre es doch viel einfacher, einen Erdmenschen zu bestechen, es für sie zu tun. Wer hat schließlich den Isolieranzug aufgeschnitten? Das kann man doch wirklich nicht den Sirianern in die Schuhe schieben. Selbst Dr. Peverale behauptet nicht, daß sich Sirianer innerhalb der Kuppel befinden.«
    »Dann suchst du also einen Verräter, Lucky?«
    »Ich suche den Saboteur. Ich hoffe, die Antwort auf der Sonnenseite zu finden. Und außerdem hoffe ich, daß meine Finte, in den Schacht einzudringen, den Schuldigen davon abhält, mir einen unangenehmen Empfang zu bereiten oder seine Spuren zu verwischen.«
    »Was für eine Antwort erwartest du?«
    »Das werde ich wissen, wenn ich sie finde.«
    »Okay«, sagte Bigman. »Mir soll es recht sein, Lucky. Gehen wir.«
    »Augenblick, Augenblick!« rief Lucky verblüfft aus. »Ewige Galaxis, Junge! Ich habe gesagt, ich würde gehen. Wir haben nur einen Isolieranzug. Du bleibst hier.«
    Zum erstenmal wurde Bigman bewußt, daß

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