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Im Licht der Sonne: Roman (German Edition)

Im Licht der Sonne: Roman (German Edition)

Titel: Im Licht der Sonne: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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heißen Story, Harding?«, murmelte sie vor sich hin. »Tja, aber die wirst du nicht bekommen. Versuch du nur, über mich an Nell heranzukommen, und dann …« Ripley verstummte, stieß den Atem aus und unterdrückte bewusst und willentlich die instinktive Wut, die bei diesem Gedanken in ihr aufgewallt war.
    Es sind schon andere Reporter hier gewesen, erinnerte sie sich abermals. Spanner, Parasiten, Schnüffler. Und sie und Zack hatten das Problem ohne nennenswerte Schwierigkeiten in den Griff bekommen. Diesmal würden sie auf die gleiche Art damit fertig werden.
    Sie wandte sich wieder den Daten auf dem Bildschirm zu und stellte fest, dass Harding keine Polizeiakte hatte. Noch nicht einmal ein unbezahltes Ticket wegen Geschwindigkeitsüberschreitung oder unerlaubten Parkens. Allem Anschein nach gehörte er also zu der gesetzestreuen Sorte.
    Ripley lehnte sich in ihrem Stuhl zurück und trommelte mit den Fingern auf der Tischplatte, während sie angestrengt nachdachte.
    Wenn sie ein Reporter aus L. A. wäre, auf der Suche nach einer Story, wo würde sie dann beginnen? Wahrscheinlich würde ich es erst einmal bei Remingtons Familie versuchen, überlegte sie. Seine Schwester befragen, dann einige Freunde, Geschäftspartner. Sie würde Recherchen über die Schlüsselfiguren anstellen – was Nell mit einschloss. Und dann? Wie würde sie dann verfahren? Vielleicht Polizeiberichte einsehen. Interviews mit Leuten machen, die sowohl Nell als auch Remington gekannt hatten.
    Doch das war eigentlich nur der Hintergrund, nicht? Wenn man sein Ziel erreichen wollte, musste man schon mit den Hauptpersonen sprechen.
    Sie griff nach dem Telefonhörer, in der Absicht, die psychiatrische Klinik anzurufen, in die Remington eingewiesen worden war. Und musste dann feststellen, dass mit der Stromversorgung auch die Telefonleitungen zusammengebrochen waren.
    »Verdammt noch mal. Verdammte Scheiße!« Ripley sprang von ihrem Stuhl auf und wanderte im Raum hin und her. Sie war plötzlich von einer drängenden Unruhe erfüllt. Sie wusste nicht, ob es die Polizistin in ihr war, die Hexe oder einfach nur die Frau, die sie antrieb. Aber das spielte auch keine Rolle. Sie musste herausfinden, ob Harding sich bereits mit Remington getroffen hatte.
    »Okay, reg dich ab, Mädchen.« Sie ermahnte sich zur
Ruhe. Es war jetzt dringend notwendig, dass sie ruhig und beherrscht blieb.
    Es war lange her, seit sie zuletzt einen Flug versucht hatte. Und sie hatte keinerlei Utensilien dabei, die ihr helfen könnten, ihre Energie zu fokussieren. Sie ertappte sich dabei, wie sie sich wünschte, Mia wäre jetzt hier, um ihr zur Seite zu stehen, nur dieses eine Mal, akzeptierte jedoch, dass sie in dieser Sache ganz auf sich allein gestellt war.
    Angestrengt darum bemüht, nichts zu übereilen, formte sie den Kreis und klärte, in seiner Mitte stehend, ihren Geist und öffnete sich.
    »Ich bitte alle, die besitzen die Macht, steht mir bei, leiht mir eure Kraft. Lasst den Wind anschwellen, um zu leiten mein Geschick, öffnet eure Augen, leiht mir euren Blick. Mein Körper ruht, mein Geist reist frei. Wie ich will, so soll es sein.«
    Es war, als würde sie in die Luft hinaufgezogen, ein Prickeln, das sanft durch ihren Körper strömte. Dann das Emporgesogenwerden, heraus aus dem, was sie war, aus der Hülle heraus, die ihren Geist beherbergte.
    Sie blickte auf ihre eigene Gestalt hinab – auf die Ripley, die reglos in dem Kreis stand, den Kopf erhoben, die Augen geschlossen.
    Da sie wusste, wie gefährlich es war, zu verweilen, sich einfach nur treiben zu lassen und sich von dem schwerelosen Gefühl des Fliegens zu sehr bezaubern zu lassen, konzentrierte sie ihre Gedanken wieder auf ihr Ziel. Und schwang sich empor.
    Der Strom des Windes, unter ihr das Meer. Es lag ein solches Vergnügen darin, und das – auch dessen war sie sich bewusst  – war eine gefährliche Verführung. Doch bevor diese wundervolle Stille und die Bewegung sie einlullen konnten, ließ sie Geräusche ihren Kopf erfüllen.
    Stimmen summten die Gedanken und die Gespräche einer
kompletten Stadt murmelten in ihrem Kopf. Sorgen, Freuden, Stimmungen, Leidenschaften vermischten sich zu einer wundervollen, von Menschen erschaffenen Musik.
    Und während sie reiste, langsam abwärts glitt, trennte sie alle diese Geräusche voneinander und fand, was sie brauchte.
    »Sein Zustand hat sich über Nacht nicht verändert.« Eine Krankenschwester reichte einer anderen eine Tabelle. Ihre Gedanken sandten

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