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Im Licht der Sonne: Roman (German Edition)

Im Licht der Sonne: Roman (German Edition)

Titel: Im Licht der Sonne: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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zu fühlen.
    Er dachte müßig an eine dampfend heiße Dusche und dampfend heißen Kaffee, während er das Gelände untersuchte, wo er an seinem ersten Abend auf der Insel die geheimnisvolle Frau gesehen hatte.
    »Was, zum Teufel, machst du da?«
    Er blickte überrascht auf, sah Ripley an dem Molendamm stehen. Und wurde leicht verlegen, weil er bei ihrem Anblick sofort an heißen Sex dachte.
    »Ich arbeite. Und was machst du hier?«
    Sie stemmte die Hände in die Hüften. Er konnte ihre Augen nicht sehen, da sie eine Sonnenbrille trug, und wünschte, er hätte daran gedacht, seine eigene einzustecken, weil das Sonnenlicht, das von dem Schnee reflektierte, blendend hell war.
    »Du arbeitest? Für mich sieht es eher so aus, als wolltest du dich in den Schneemenschen verwandeln.«
    »Der Yeti ist in diesem Teil der Welt nicht beheimatet.«
    »Na dann sieh dich doch mal an, Kumpel.«
    Er tat es, blickte an sich hinunter. Er war tatsächlich über
und über mit Schnee bedeckt. Es würde eine ziemliche Schweinerei ergeben, wenn er sich für jene heiße Dusche aus seinen Kleidern schälte, das wusste er, aber für den Moment blickte er Ripley nur an und grinste. »Tja, ich mache nun mal keine halben Sachen.«
    Da es nicht den Anschein hatte, als würde sie zu ihm kommen, begann er, auf sie zuzugehen. Es war kein leichtes Vorankommen, und er schaffte es, in ein paar Schneewehen zu geraten, in denen er bis zu den Knien versank. Aber er trottete zu dem Hafendamm und zog sich auf die Mauer hoch, um zu verschnaufen.
    »Schon mal von Frostbeulen gehört?«, sagte Ripley spöttisch.
    »Ich kann meine Zehen noch fühlen, aber danke, dass du an mich gedacht hast. Wie wär’s mit einem Kaffee?«
    »Ich habe zufällig keinen bei mir.«
    »Ich lade dich zu einer Tasse ein.«
    »Ich habe Dienst.«
    »Vielleicht habe ich doch Frostbeulen.« Er drehte den Kopf und bedachte sie mit einem seelenvollen Blick. »Wäre es nicht deine Pflicht als Staatsbeamtin, mich an einen warmen und geschützten Ort zu bringen?«
    »Nein, aber ich werde die Gesundheitsbehörde anrufen.«
    »Okay, lassen wir das.« Er schwang sich über die Mauer, wobei er sich gerade noch rechtzeitig daran erinnerte, seine baumelnde Kamera zu schützen, und stand dann neben Ripley. »Wo gehst du hin?«
    »Wieso fragst du?«
    »Ich dachte nur, dass man da, wo du hinwillst, vielleicht einen Kaffee bekommen könnte.«
    Sie seufzte. Er sah durchgefroren und lächerlich anbetungswürdig aus.
    »In Ordnung, dann komm mit. Ich muss sowieso wieder zum Revier zurück.«
    »Hab dich heute Morgen gar nicht im Fitnessstudio gesehen.«
    »Ich bin erst spät aufgestanden.«
    »Hab dich auch nicht im Dorf gesehen.«
    »Du siehst mich ja jetzt.«
    Sie ging mit langen, weit ausholenden Schritten, wie er bemerkte. Er brauchte seinen eigenen Schritt kaum zu verlangsamen, um sich ihrem Tempo anzupassen. Als sie an der Buchhandlung vorbeikamen, warf er einen sehnsüchtigen Blick auf die Tür. Er hätte zu dem Kaffee jetzt gut eine Tasse von Nells Suppe vertragen können.
    Ripley blieb vor dem Polizeirevier stehen und musterte ihn von oben bis unten. »Tritt dir den Schnee von den Stiefeln.«
    Mac gehorchte und löste ein Schneegestöber aus, als dicke Flocken von seiner Jacke und seiner Hose rieselten.
    »Ach, Herrgott noch mal. Dreh dich um!« Sie klopfte und wischte an ihm herum, um den Schnee zu entfernen, der an seinen Kleidern haftete, einen unmutigen Ausdruck auf dem Gesicht, als sie sich langsam zu seiner Vorderseite vorarbeitete. Dann blickte sie auf und ertappte ihn bei einem breiten Grinsen.
    »Worüber grinst du denn so?«
    »Vielleicht gefällt es mir einfach, von dir angefasst zu werden.« Er wackelte mit den Augenbrauen. »Soll ich dir auch den Schnee abklopfen?«
    »Ich rate dir dringend, deine Pfoten von mir zu lassen, wenn du diesen Kaffee willst.« Sie drückte die Tür auf und war bitter enttäuscht, dass Zack nicht da war.
    Sie zog ihre Handschuhe und die Jacke aus und wickelte ihren Schal ab, während Mac das Gleiche tat. »Wieso bist du eigentlich im Schnee herumgekrochen?«, fragte sie.
    »Willst du das wirklich wissen?«
    »Vermutlich nicht.« Sie ging zur Kaffeemaschine und teilte den letzten Rest Kaffee zwischen ihnen auf.
    »Ich werde es dir trotzdem verraten. Ich bin vorhin im Wald gewesen und habe die Stelle gefunden, wo ihr … in der bewussten Nacht mit Remington fertig geworden seid.«
    Ihr Magen zog sich krampfartig zusammen, ein Gefühl, das Mac regelmäßig

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