Im Licht der Sonne: Roman (German Edition)
interessante und leckere MacAllister Booke.«
»Hat über hundertfünfzig Dollar für Bücher geblecht, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken.«
Mias Geschäftsfrauenherz schlug höher. »Der Gute.«
»Sieht so aus, als könnte er sich’s leisten. Er hat mir fünfzig Lappen pro Stunde angeboten, wenn ich mit ihm rede.«
»Tatsächlich?« Mia zog eine Braue hoch, während sie an ihrem eigenen Tee nippte. Sie wusste, Lulu hatte eine andauernde Liebesaffäre mit Profit – eine Liebe, die Mia von Lulu gelernt hatte. »Ich hätte eine höhere Miete von ihm verlangen sollen. Worüber will er denn mit dir reden?«
»Über dich. Sagte, es wäre so was wie menschliches Interesse – wie oft ich dir den Hintern versohlen musste, als du älter wurdest, und solche Sachen.«
»Ich glaube nicht, dass wir auf so bedauerliche Vorfälle wie das Hinternversohlen eingehen müssen«, erwiderte Mia trocken. »Aber seine Strategie ist interessant – und etwas, womit ich nicht gerechnet habe. Ich hatte gedacht, er würde mich belagern und mich drängen, über meine Fähigkeiten zu sprechen und sie zu demonstrieren. Stattdessen lässt er alles das beiseite und bietet dir ein Beraterhonorar an, um meine entscheidenden Jahre zu diskutieren.«
Sie klopfte nachdenklich mit einem Fingernagel auf ihre Unterlippe. »Sehr clever von ihm.«
»Er hat zugegeben, dass er clever ist und dass sich einige Leute dadurch irritiert fühlten.«
»Ich bin nicht irritiert. Ich bin neugierig geworden, was höchstwahrscheinlich genau das ist, was er damit zu erreichen gehofft hat.«
»Behauptet, er hätte kein privates Interesse an dir.«
»Jetzt bin ich beleidigt.« Lachend küsste Mia Lulu auf die Wange. »Passt du immer noch auf mich auf?«
»Es wäre bestimmt kein Fehler, wenn du mal einen Blick in seine Richtung werfen würdest. Er ist höflich, reich, hat Grips, und er ist eine Wohltat für die Augen.«
»Er ist nichts für mich.« Mit einem kleinen Seufzer schmiegte sie ihre Wange an Lulus Haar. »Wenn er für mich bestimmt wäre, würde ich das wissen.«
Lulu wollte etwas erwidern, schluckte ihre Bemerkung jedoch wieder herunter und legte Mia einen Arm um die Taille. »Ich denke nicht an Samuel Logan«, sagte Mia, obwohl sie gerade genau das getan hatte. Sie hatte an den einzigen Mann gedacht, der jemals ihr Herz erobert hatte. Den einzigen Mann, der ihr jemals das Herz gebrochen hatte. »Ich fühle mich ganz einfach nicht auf romantische Weise zu dem interessanten, cleveren und leckeren Dr. Booke hingezogen. Wirst du dich mit ihm unterhalten?«
»Kommt darauf an.«
»Falls du befürchtest, dass ich etwas dagegen einzuwenden habe, dann kann ich dir versichern, dass ich wirklich nichts dagegen habe. Ich kann mich selbst schützen, wenn ich Schutz brauche. Und ich werde keinen Schutz brauchen, nicht vor ihm.«
Da war noch etwas anderes, das in einem Winkel ihres Bewusstseins herumgeisterte, etwas, das nicht ganz klar war. Aber es kam nicht von MacAllister Booke.
Sie löste sich von Lulu und griff wieder nach ihrer Teetasse. »Vielleicht werde ich mich sogar bereit erklären, selbst mit ihm zu reden. Fünfzig Dollar die Stunde.« Sie lachte entzückt. »Faszinierend.«
Beladen mit tragbaren Geräten, stapfte Mac durch den hohen Schnee in dem kleinen Waldstück, das an sein Cottage grenzte. Der Polizeibericht und die Zeitungsartikel, die er gelesen hatte, hatten diesen Wald als den Ort genannt, wohin Nell damals geflüchtet war, als Evan Remington sie und Zack Todd angegriffen hatte.
Er hatte bereits die Küche – den Schauplatz des Angriffs – mit seinem Energie-Detektor abgesucht. Er hatte dort aber keine negative Energie, keine Überreste von Gewalttätigkeit gefunden. Was ihn überrascht hatte, bis ihm klar geworden war, dass entweder Nell oder Mia das Haus davon gereinigt haben würden.
Er hoffte, in den Wäldern etwas zu finden.
Die Luft war unbewegt und kalt. Auf den dunklen Stämmen und Ästen der Bäume schimmerte Eis, die kahlen Büsche trugen weiße Pelzkappen.
Er entdeckte zu seinem Entzücken etwas im Schnee, das er als Wildfährte erkannte, und überprüfte automatisch seine Kamera, um sich zu vergewissern, dass er einen Film eingelegt hatte.
Er kam an einem kleinen Bach vorbei, in dem sich dünne Rinnsale von Wasser einen Weg über Steinbrocken und Eisschollen bahnten. Obwohl seine Messgeräte keine Anomalie anzeigten, fühlte er etwas. Er brauchte einen Moment, um zu erkennen, dass es schlicht und
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