Im Licht der Sterne: Roman (German Edition)
Göttin Namen konnte sie unternehmen, um alles zum Guten zu wenden, wenn sie es mit einer störrischen Frau zu tun hatte, die sich hartnäckig weigerte, ihre Zauberkräfte anzuerkennen, und einem furchtsamen Häschen auf der Flucht, das nicht einmal wusste, dass es überhaupt welche hatte?
Sie schloss sich in ihrem Büro ein und wanderte auf und ab. Sie benutzte dort nur äußerst selten Magie. Es war ihr Arbeitsplatz, und den hielt sie sorgfältig davon fern. Aber es gab für alle Regeln Ausnahmen, sagte sie sich.
Mit dieser Überlegung nahm sie ihre Kristallkugel vom Regal und stellte sie vor sich auf ihren Schreibtisch. Es amüsierte sie, die Kugel dort zu sehen, zwischen ihrer Telefonanlage und ihrem hypermodernen Computer. Magie respektierte den Fortschritt, während der Fortschritt keineswegs immer Magie respektierte.
Sie legte ihre Hände um die Kugel und konzentrierte sich.
»Zeige mir, was ich sehen muss. Auf dieser Insel sind der Schwestern drei, und unser Schicksal macht uns frei. Sage die Wahrheit Glas, klar und rein. Das ist mein Wille, so soll es sein.«
Die Kugel schimmerte, und in ihr bewegte es sich. Und wurde klar. Tief in ihr, wie Figuren im Wasser, sah sie sich selbst, Nell und Ripley. Sie formten einen Kreis im Schatten des Waldes, und ein Feuer brannte. Die Bäume brannten auch, aber es war der Herbst, der die Blätter entflammt hatte. Der Vollmond begoss alles mit schimmerndem Licht.
Ein neuer Schatten tauchte in den Bäumen auf und entpuppte sich als ein Mann. Gut aussehend und golden mit brennenden Augen.
Der Kreis brach entzwei. Als Nell wegrannte, schlug der Mann zu. Sie zersprang wie Glas in hunderttausend Glassplitter.
Blitze schossen über den Himmel, gefolgt von Donnerschlägen, und alles, was Mia in der Kugel sehen konnte, waren Wasserfluten, als der Wald und die Insel, auf der sie lebten, von der See verschlungen wurden.
Mia trat zurück, stützte ihre Hände in die Hüften. »Ist es nicht immer wieder das Gleiche?«, murmelte sie angewidert. »Ein Mann ruiniert einfach alles. Nun, wir werden sehen, was wir da tun können.« Sie stellte die Kugel zurück ins Regal. »Wir werden sehen, was wir da tun können.«
Als Nell an ihre Tür klopfte, war Mia gerade mit ihrem Bürokram fertig. »Gerade rechtzeitig«, sagte sie, als sie ihren Computer ausstellte. »Eine hübsche Angewohnheit von Ihnen. Sie müssen bitte diese Formulare ausfüllen.« Sie deutete auf einen Stapel auf dem Tisch. »Ich habe sie auf gestern datiert. Wie groß ist der Andrang der Mittagsgäste?«
»Gut zu bewältigen.« Nell setzte sich. Sie bekam schon lange keine feuchten Hände mehr, wenn sie Formulare ausfüllen musste. Name, Geburtsdatum, Sozialversicherungsnummer. Diese Fakten machten ihr nicht die geringsten Schwierigkeiten. Sie hatte alles im Griff. »Peg ist gerade reingekommen. Ich habe die Speisekarte für morgen fertig gemacht.«
»Mmm.« Mia nahm das gefaltete Papier entgegen, das Nell aus ihrer Tasche zog, und überflog es, während Nell die Formulare ausfüllte. »Klingt hervorragend. Viel gewagter als Janes Gerichte gewöhnlich waren.«
»Zu gewagt?«
»Nein, nur gewagter. So …Was stellen Sie mit dem Rest des Tages an?« Mia warf einen schnellen Blick auf das erste ausgefüllte Formular. »Nell, kein zweiter Name, Channing?«
»Ich werde einen Strandspaziergang machen, ein bisschen im Garten arbeiten. Vielleicht das Wäldchen hinter dem Haus erkundigen.«
»Es gibt dort einen kleinen Fluss, wo wilde Akelei wächst um diese Jahreszeit und im tieferen Schatten Veilchen und Farne. So große, dass man denken könnte, dass Feen darin versteckt sind.«
»Sie sehen nicht so aus, als würden Sie nach scheuen Feen Ausschau halten.«
Mias Lippen verzogen sich fragend. »Wir kennen uns noch nicht sehr gut. Die Insel der Drei Schwestern ist voller Legenden und Lehren, und die Wälder sind voller Geheimnisse. Kennen Sie die Geschichte der Drei Schwestern?«
»Nein.«
»Ich werde Sie Ihnen eines Tages erzählen, wenn wir Zeit haben für Märchen und Geschichten. Aber im Moment sollten Sie unbedingt raus ins Licht und an die Luft.«
»Mia, was ist vorhin passiert? Heute Mittag?«
»Sagen Sie es mir. Was glauben Sie, was passiert ist?«
»Es hat sich angefühlt wie ein Erdbeben, aber nein. Das Licht hat sich verändert und die Luft auch. Wie ein … Energiestoß.«
Es klang verrückt, als sie das sagte, aber sie fuhr fort, ihre Augen auf Mia gerichtet. »Sie haben es auch gefühlt. Aber
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