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Im Licht der Sterne: Roman (German Edition)

Im Licht der Sterne: Roman (German Edition)

Titel: Im Licht der Sterne: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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gemacht. Möchten Sie ein Glas?«
    »Sehr gern.«
    Alles, was sie tun müsste, wäre, sich zu entspannen, beruhigte sie sich selbst. Sie füllte zwei Gläser mit Eis und goss den Fruchtsaft ein, der von den Törtchen übrig geblieben war. Er war schon wieder zurück, als sie fertig war. Etwas in der Art, wie er aussah, groß und männlich, wie er inmitten der weißen, blauen und rosa Blumen stand, erzeugte ein kleines, durchaus angenehmes Kribbeln in ihrem Bauch.
    Anziehung. Sobald sie sich dieses Gefühls bewusst wurde, erinnerte sie sich daran, dass sie so etwas nie wieder fühlen wollte.
    »Ich bin zufrieden mit meinem Packesel.«
    »Freut mich.« Er nahm das Glas und trank die Hälfte in einem Schluck aus, während das kleine Zucken in ihrem Bauch sich zu einem wilden Tanz entwickelte.
    Er setzte das Glas ab, betrachtete es. »Das war Spitze. Ich kann mich nicht daran erinnern, wann ich das letzte Mal frische Limonade getrunken habe.« Er sah sie mit zufriedenen Augen an. »Sie sind eine richtige Entdeckung.«
    »Ich murkle einfach gern in der Küche rum.« Sie bückte sich, hob ihren neuen Spaten auf.
    »Sie haben keine Handschuhe gekauft.«
    »Nein, daran habe ich nicht gedacht.«
    Sie wollte, dass er seine Limonade austrank und schleunigst wieder verduftete, war aber zu höflich, das zu sagen, dachte Zack. Deswegen setzte er sich auf die kleine Veranda vor der Küchentür und machte es sich bequem. »Stört es Sie, wenn ich mich eine Minute setze? Es war ein langer Tag. Lassen
Sie sich von mir nicht aufhalten, bitte. Es ist immer ein Vergnügen, eine Frau bei der Gartenarbeit zu beobachten.«
    Sie würde selbst gern auf der Veranda sitzen, dachte sie. Einfach in der Sonne sitzen und darüber nachdenken, welche Blumen sie wohin pflanzen wollte. Nun musste sie – ob sie wollte oder nicht – gleich beginnen.
    Sie fing mit den Kübeln an und sagte sich, dass sie sie jederzeit umpflanzen könnte.
    »Haben Sie, hm, mit dem Mann wegen des Hundes gesprochen?«
    »Pete?« Zack lächelte und trank einen Schluck von seiner Limonade. »Ich glaube, dass wir zu einer Einigung gekommen sind. So wird der Friede schließlich wieder einkehren auf unserer kleinen Insel.«
    Es war ein feiner Humor in dem, was er sagte, und eine ruhige Gelassenheit zugleich. Man musste einfach beides mögen.
    »Es muss interessant sein, hier Sheriff zu sein. Jeden zu kennen.«
    »Es hat seine Vorzüge.« Sie hat schmale Hände, dachte er, als er ihr beim Arbeiten zusah. Schnelle, tüchtige Finger. Sie hielt ihren Kopf gesenkt, ihre Augen bedeckt. Sie war wohl etwas schüchtern, entschied er, gleichzeitig machte sie den Eindruck, ein bisschen eingerostet zu sein im normalen Umgang mit Menschen. »Man spielt oft den Schiedsrichter oder hat es mit den Feriengästen zu tun, wenn sie zu übermütig werden. Meistens ist es so, als würde man eine Herde von dreitausend Leuten bewachen. Es ist für mich und Ripley kein Problem.«
    »Ripley?«
    »Meine Schwester. Sie ist der zweite Insel-Polizist. Seit fünf Generationen ist jemand von den Todds bei der Insel-Polizei. Das sieht sehr hübsch aus«, lobte er und deutete mit seinem Glas auf ihre ersten Anpflanzungen.
    »Finden Sie?« Sie blieb in der Hocke sitzen. Sie hatte ein bisschen von allem in den Kübel gepflanzt, aber es sah nicht wie Kraut und Rüben aus, wie sie befürchtet hatte, sondern frisch und freundlich. Ebenso wie ihr Gesicht, als sie es jetzt erhob und ihn anlächelte. »Meine Premiere!«
    »Ich habe ja schon gesagt, dass Sie ein besonderes Händchen haben. Sie müssen aber einen Hut tragen. So empfindliche Haut wie Ihre wird ganz bestimmt verbrennen, wenn Sie zu lange draußen sind.«
    »Oh.« Sie rieb sich die Nase mit ihrem Handrücken. »Wahrscheinlich.«
    »Sie hatten wohl keinen Garten in Boston, oder?«
    »Nein.« Sie füllte den zweiten Blumenkübel mit Erde. »Ich war nicht sehr lange da. War nicht der richtige Ort für mich.«
    »Ich weiß, was Sie meinen. Ich war einige Zeit auf dem Festland. Habe mich niemals heimisch dort gefühlt. Leben Ihre Verwandten immer noch im Mittleren Westen?«
    »Meine Eltern sind tot.«
    »Das tut mir Leid.«
    »Mir auch.« Mit niedergeschlagenen Augen steckte sie eine Geranie in den Kübel. »Ist dies eine Unterhaltung, Sheriff, oder eine Befragung?«
    »Eine Unterhaltung.« Er hielt ihr eine Pflanze hin, die außerhalb ihrer Reichweite stand, wartete, bis sie ihm in die Augen sah. Eine vorsichtige Frau. Seiner Erfahrung nach hatten vorsichtige

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