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Im Licht der Sterne: Roman (German Edition)

Im Licht der Sterne: Roman (German Edition)

Titel: Im Licht der Sterne: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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sie?«
    »Neugier. Sie ist eine ungewöhnliche Frau.«
    »Ungewöhnlich? In welcher Hinsicht?«
    Er wollte schon antworten, schüttelte dann aber den Kopf. »Warum gehst du nicht einfach ins Café zum Mittagessen und siehst sie dir selbst an? Dein Eindruck würde mich interessieren.«
    »Mache ich vielleicht.« Stirnrunzelnd warf Ripley einen Blick auf die offene Tür. »Ich glaube, wir bekommen Sturm.«
    »Es ist absolut klar draußen, meine Süße.«
    »Es braut sich was zusammen«, sagte sie halb zu sich selbst und griff nach ihrer Baseballkappe. »Ich mache einen Rundgang, gehe vielleicht ins Café und werfe einen Blick auf unseren allerneuesten Insel-Zuwachs.«
    »Lass dir Zeit. Ich übernehme heute Nachmittag die Strandrunde.«
    »Prima.« Ripley setzte ihre Sonnenbrille auf und trollte sich davon.
    Sie mochte ihren Ort, mochte einfach alles an ihm. So weit es Ripley betraf, hatte alles seine Ordnung und war da, wo es hingehörte, und so musste es sein. Die Launen des Wetters und der See störten sie nicht weiter – das war die natürlichste Sache der Welt.
    Der Monat Juni bedeutete nun mal jede Menge Touristen und Sommergäste, Temperaturen, die von warm auf heiß stiegen, Strandfeuer und rauchende Grills.
    Es bedeutete auch ausgedehnte Partys, eine gewisse Zahl von Betrunkenen und Gesetzesübertretungen, manchmal ein verirrtes Kind und die unvermeidlichen Liebesstreitereien. Aber die Touristen, die feierten, tranken, herumstreiften und sich stritten, brachten die notwendigen Dollars auf die Insel, die sie über die langen mageren Wintermonate am Leben hielt.
    Sie würde gut gelaunt – nun, das vielleicht nicht gerade – die Sommergäste einige Monate lang ertragen, um die Drei Schwestern zu schützen.
    Die neun Quadratmeilen Felsen und Sand und Erde waren alles, was sie von der Welt verlangte.
    Sonnenverbrannte Leute sammelten ihre Siebensachen ein und strebten vom Strand Richtung Ort zum Mittagessen. Sie würde nie verstehen, was ein menschliches Lebewesen dazu bringen konnte, sich flach hinzulegen und wie eine Forelle von der Sonne grillen zu lassen. Mal abgesehen davon, dass
es unbequem war, würde sie die schiere Langeweile innerhalb einer knappen Stunde schlicht umbringen.
    Ripley war keine, die sich freiwillig hinlegte, solange sie ebenso gut aufrecht stehen konnte.
    Es war nicht so, dass sie den Strand nicht genoss. Sie joggte jeden Morgen an der Brandung entlang, sowohl im Sommer als auch im Winter. Und wenn das Wetter es zuließ, beendete sie ihren Lauf mit einem Bad. Wenn es ungemütlich war, ging sie häufig auf einen Sprung ins Hotel, um den überdachten Pool zu benutzen.
    Aber das Meer war ihr viel lieber.
    Das Resultat war ein schmaler, athletischer Körper, der meistens in Khakihosen und Golfhemden steckte. Ihre Haut war sonnengebräunt wie die ihres Bruders, und ihre Augen hatten das gleiche klare Grün. Sie trug ihr glattes braunes Haar lang und meistens hing es als Pferdeschwanz durch ihre Baseballkappe.
    Ihr Gesicht war eine seltsame Mischung – ein großer, voller Mund, eine kleine Nase, Augen, halb bedeckt von ihren Lidern unter dunklen, gebogenen Augenbrauen. Als Kind hatte sie unter ihrem Aussehen gelitten, aber Ripley hatte sich zu der Meinung durchgerungen, dass sie aus dem Alter raus war, sich darüber Gedanken zu machen.
    Sie schlenderte ins Buch-Café, winkte Lulu zu und ging in Richtung Treppe. Mit ein wenig Glück könnte sie einen Blick auf diese Nell Channing werfen, ohne gleichzeitig auf Mia zu treffen.
    Drei Stufen vor dem Caféeingang musste sie mit Bedauern feststellen, dass sie so viel Glück leider nicht hatte.
    Mia stand hinter dem Tresen – wie immer in irgendeinem fließenden, raffinierten, geblümten Kleid. Ihr Haar war hochgesteckt und schaffte es trotzdem, um ihr Gesicht herum zu explodieren. Die Frau, die neben ihr arbeitete, sah ordentlich, geradezu spröde aus im Vergleich.
    Ripley hatte auf der Stelle eine Vorliebe für Nell.
    Sie klemmte ihre Daumen in ihre hinteren Hosentaschen und schwang sich in Richtung Tresen.
    »Deputy Todd.« Mia warf ihr einen schrägen Blick zu. »Was verschafft uns die Ehre?«
    Ripley ignorierte Mia und studierte Nell aufmerksam. »Eine Tagessuppe plus Sandwich für mich, bitte.«
    »Nell, das ist Ripley, bedauerlicherweise Zacks Schwester. Dass sie zum Mittagessen hierher gekommen ist, ist gleichbedeutend damit, dass die Hölle zugefroren ist.«
    »Halt die Klappe, Mia. Nett, Sie kennen zu lernen, Nell. Ich nehme noch eine

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