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Im Licht der Sterne: Roman (German Edition)

Im Licht der Sterne: Roman (German Edition)

Titel: Im Licht der Sterne: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Leute meistens einen Grund für ihre Haltung. »Würde eine Befragung Sie stören?«
    »Ich werde nicht gesucht wegen eines Verbrechens, war nie im Gefängnis. Und ich suche keinen Ärger.«
    »Dann ist ja alles klar.« Er reichte ihr die Pflanze. »Es ist eine kleine Insel, Miz Channing. Hauptsächlich leben hier freundliche Leute. Freundlich und neugierig, das ist hier eng miteinander verknüpft.«
    »Wahrscheinlich.« Sie konnte es sich nicht leisten, ihn zu
befremden. Sie konnte es sich nicht leisten, auch nur irgendeinen Menschen zu befremden. »Sehen Sie, ich bin eine ganze Weile rumgereist, und ich bin es leid inzwischen. Ich bin hierher gekommen, um einen Job zu finden und einen ruhigen Platz zum Leben.«
    »Es sieht so aus, als hätten Sie beides gefunden.« Er stand auf. »Ich danke Ihnen für die köstliche Limonade.«
    »Freut mich, dass sie Ihnen geschmeckt hat.«
    »Das sieht sehr hübsch aus, wie gesagt, Sie haben ein besonderes Geschick.« Als sie lächelte, nickte er ihr zu: »Schönen Tag noch, Miz Channing.«
    »Gleichfalls, Sheriff.«
    Auf seinem Weg zurück zu seinem Wagen listete er in Gedanken auf, was er von ihr erfahren hatte. Sie war allein auf der Welt, misstrauisch gegenüber Polizisten, reagierte empfindlich auf Fragen. Sie war eine Frau mit gutem Geschmack und dünnem Nervenkostüm. Und aus Gründen, die er nicht verstand, konnte er sie nicht richtig einschätzen.
    Er warf einen Blick auf ihr Auto, als er zu seinem hinüberging, und merkte sich ihre Autonummer. Das Schild war brandneu. Es könnte keinesfalls schaden, es zu überprüfen, dachte er. Nur zur Beruhigung.
    Sein Verstand sagte ihm, dass Nell Channing zwar keinen Ärger suchte, aber ihre Erfahrungen damit hatte.
     
    Nell servierte dem jungen Paar am Fenster Apfelstrudel mit Vanillesoße und säuberte den frei gewordenen Nachbartisch. Drei Frauen stöberten in den Bücherstapeln, und sie war davon überzeugt, dass sie über kurz oder lang ins Café kämen.
    Heute klang die Musik nach Wind, der durch Bäume streifte, und erinnerte sie an den kleinen Fluss in der Nähe ihres Hauses, an die Sonnenstrahlen, die auf leuchtendes grünes Moos fielen.
    Die Hände voller Becher blickte sie träumend aus dem
Fenster. Die Fähre vom Festland näherte sich, umringt von kreisenden und tauchenden Möwen. Bojen dümpelten auf dem Wasser, das heute glatt und klargrün war. Ein weißes Segelboot kreuzte vor dem Wind und schnitt durch das Wasser.
    Früher hatte sie auch gesegelt, auf einem anderen Meer, in einem anderen Leben. Es war eins ihrer wenigen Vergnügen gewesen, die sie sich von Zeit zu Zeit geleistet hatte. Das Gefühl, über das Wasser zu fliegen, durch die Wellen zu reiten. Es war schon irgendwie seltsam, dass das Wasser sie immer gerufen hatte. Es hatte ihr Leben verändert. Und es genommen.
    Jetzt hatte ihr dieses Meer ein anderes Leben gegeben.
    Bei diesem Gedanken musste sie lächeln. Sie drehte sich um und stieß frontal mit Zack zusammen. Als er ihren Arm halten wollte, damit sie ihr Gleichgewicht wieder finden konnte, zuckte sie zurück. »Tut mir Leid. Habe ich Sie schmutzig gemacht. Ich bin so ungeschickt, ich habe nicht gesehen, dass …«
    »Es ist nichts passiert.« Er steckte seine Finger durch zwei Becherhenkel, sorgfältig darauf achtend, sie nicht wieder zu berühren, und nahm sie ihr ab. »Ich stand im Weg. Hübsches Boot.«
    »Ja.« Sie trat beiseite, eilte zurück zum Tresen, brachte sich hinter ihm in Sicherheit. Sie hasste es, wenn jemand sich ihr von hinten näherte. »Aber ich werde nicht dafür bezahlt, Segelboote zu betrachten. Was kann ich für Sie tun?«
    »Beruhigen Sie sich, Nell.«
    »Wie bitte?«
    »Beruhigen Sie sich«, wiederholte er freundlich, indem er die Becher auf den Tresen stellte. »Kommen Sie erst mal wieder zu sich.«
    »Es geht mir gut.« Sie machte ihrem Ärger Luft. Die Becher klirrten gegeneinander, als sie sie abräumte. »Ich habe einfach nicht damit gerechnet, dass irgendein Tölpel hinter mir auftaucht.«
    Es zuckte um seine Mundwinkel. »Das ist schon besser. Ich nehme eine dieser Apfeltaschen und einen großen Kaffee zum Mitnehmen. Sind Sie fertig mit dem Pflanzen?«
    »Fast.« Sie wollte nicht mit ihm reden und beschäftigte sich mit dem Kaffee. Sie wollte nicht, das der Sheriff der Insel sie anlächelte und sich freundlich mit ihr unterhielt und sie mit seinen scharfen grünen Augen beobachtete.
    »Vielleicht können Sie das hier gebrauchen, wenn Sie den Rest einpflanzen und

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