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Im Licht der Sterne: Roman (German Edition)

Im Licht der Sterne: Roman (German Edition)

Titel: Im Licht der Sterne: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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machen.« Völlig verzweifelt griff sie nach einer Nusstüte. »Ich weiß, ich hätte besser planen müssen, und es tut mir schrecklich Leid, aber ich werde dafür sorgen, dass alles perfekt läuft.«
    Er konnte es nicht ertragen, konnte nicht ertragen, sie dort stehen zu sehen, zitternd, mit weißem Gesicht, die Augen glasig und glänzend. »Zur Hölle damit«, polterte Zack und trat auf sie zu.
    »Nein, nicht.« Sie taumelte einen Schritt zurück, ließ die Tüte mit den Nüssen fallen und riss ihre Arme hoch, als wollte sie ihr Gesicht vor einem Schlag schützen. Kaum hatte sie das getan, wurde sie gleichzeitig von Panik und von Scham überschwemmt.
    »Oh, Baby.« Zacks Stimme floss über vor liebevoller Zuneigung. Sie konnte sich nur abwenden.
    »Ich möchte, dass du jetzt mit mir kommst.« Mia nahm ihre Hand. »Alles in Ordnung? Komm.«
    Absolut durcheinander und geschüttelt von Hilflosigkeit
ließ sich Nell von ihr wegführen. Zack rammte seine Hände in seine Hosentaschen und hatte sich noch nie in seinem Leben überflüssiger gefühlt.
     
    »Ich weiß nicht, was in mich gefahren ist.« Tatsächlich wusste sie kaum, was in der letzten Stunde abgelaufen war.
    »Ich würde sagen, du hattest eine heftige, große Panikattacke. Setz dich.« Mia ging durch ihr Büro und öffnete das, was Nell ursprünglich für den Ablageschrank gehalten hatte. Stattdessen sah sie eine Minibar, gut gefüllt mit Mineralwasser und Säften.
    »Du musst nicht mit mir reden«, sagte Mia, als sie Nell eine geöffnete Flasche Mineralwasser gab. »Aber du solltest darüber nachdenken, dich jemandem anzuvertrauen.«
    »Ich weiß.« Statt zu trinken, kühlte sich Nell mit der eisgekühlten Flasche das Gesicht. Es war mehr als albern, wegen fehlender Auberginen außer sich zu geraten. »Ich dachte, ich hätte es überstanden. So etwas ist mir schon sehr lange nicht mehr passiert. Seit Monaten nicht mehr. Wir hatten so viel zu tun, und die Vorräte wurden knapp. Nicht genug Auberginen zu haben, wurde zu einem unüberwindlichen Problem, erschien mir gewissermaßen als der Weltuntergang, je länger ich darüber nachdachte.« Sie nahm einen tiefen Schluck. »Unglaublich albern.«
    »Nicht albern, wenn du in der Vergangenheit wegen solcher Nichtigkeiten gewöhnlich bestraft worden bist.«
    Nell senkte ihre Flasche. »Er ist nicht hier. Er kann mich nicht verletzen.«
    »Wirklich nicht? Kleine Schwester, er hat nie aufgehört, dich zu verletzen.«
    »Wenn das wahr ist, ist es mein Problem. Ich bin kein Putzlappen, kein Sandsack oder Fußabtreter mehr.«
    »Das höre ich gern.«
    Sie presste ihre Finger auf die Augen. Sie musste sich Luft
verschaffen, das war ihr klar. Musste etwas herauslassen, oder sie würde demnächst wieder zusammenbrechen. »Wir haben einmal eine Party gegeben, und es gab nicht genug Oliven für den Martini. Da hat er mich das erste Mal geschlagen.«
    Mias Gesicht blieb unbewegt. »Wie lange bist du mit ihm zusammen gewesen?«
    Die Frage war ganz offen gestellt, ohne unterschwelliges Mitleid, ohne Vorwurf, ohne jeden Hauch von Selbstgefälligkeit. Weil die Frage so schlicht und sachlich gestellt worden war, konnte Nell auch antworten. »Drei Jahre. Wenn er mich findet, wird er mich töten. Ich wusste das, als ich ihn verlassen habe. Er ist ein wichtiger Mann. Reich, einflussreich.«
    »Sucht er nach dir?«
    »Nein, er denkt, ich bin tot. Ungefähr seit neun Monaten. Ich würde tatsächlich lieber tot sein, als mein bisheriges Leben weiterzuführen. Das klingt melodramatisch, aber …«
    »Nein, tut es nicht. Die Anstellungspapiere, die du ausgefüllt hast, sind die sicher?«
    »Ja. Der Mädchenname meiner Großmutter. Ich habe einige Gesetze übertreten. Habe mich als Computer-Hacker betätigt, falsche Angaben gemacht, Papiere gefälscht für eine neue Identität, einen Führerschein, Sozialversicherungsnummer.«
    »Eine Hackerin?« Mia hob eine Augenbraue und lächelte. »Nell, du überraschst mich.«
    »Ich kann gut mit Computern umgehen. Ich habe früher …«
    »Du musst es mir nicht erzählen.«
    »Ist schon okay. Ich habe vor langer Zeit mit meiner Mutter zusammen einen Party-Service betrieben. Ich habe mit dem Computer Bestellungen und Rechnungen geschrieben, so wie du. Weil ich die Buchhaltung machen sollte, habe ich einige Kurse genommen. Als ich dann anfing, meine Flucht
zu planen, habe ich gründlich recherchiert. Ich wusste, dass ich nur eine einzige Chance haben würde. O Gott.« Sie presste ihre Finger auf ihre

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