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Im Licht der Sterne: Roman (German Edition)

Im Licht der Sterne: Roman (German Edition)

Titel: Im Licht der Sterne: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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geworden, und das Licht der Sterne glitzerte über der Wasseroberfläche.
    »Du kannst dich dagegen wehren«, er strich ihr das nasse Haar aus dem Gesicht, umfasste es mit seinen Händen, »aber es ist trotzdem da.«
    Sie presste eine Hand gegen seine Schulter, als sein Mund sich ihrem näherte. Sie wollte sich wegdrehen, sie redete sich ein, sich von allem, was sicher und ordentlich und einfach war, fernhalten zu müssen.
    Aber der Funken, von dem er gesprochen hatte, hatte sich in ihr entzündet, hell und warm. Sie klammerte sich an sein nasses Hemd und überließ sich ihren Gefühlen.
    Leben. Kalt war die Luft, die über ihre Haut strich. Heiß war die Begierde, die in ihr erwachte. Sie stellte sich selbst auf die Probe und lehnte sich an ihn, öffnete ihm ihre Lippen.
    Er ließ sich Zeit, sowohl sich selbst als ihr. Kostete, genoss. Sie schmeckte nach See. Roch danach. Für einen Moment, in der sternenübersäten Brandung, ließ er sich fallen.
    Er gebot sich Einhalt, ließ seine Hände über ihre Schultern wandern, über ihre Arme, bevor er seine Finger mit ihren verschränkte. »Gar nicht so kompliziert.« Er küsste sie noch einmal, zurückhaltend und zart, was ihn seine ganze Beherrschung kostete. »Ich bringe dich jetzt nach Hause.«

8
    »Mia, kann ich mit dir sprechen?«
    Zehn Minuten vor Öffnung des Cafés kam Nell heruntergeeilt. Lulu addierte bereits die E-Mail-Bestellungen und bedachte sie mit ihrem üblichen misstrauischen Blick, während Mia einer neuen Schaufenster-Dekoration den letzten Schliff gab.
    »Natürlich. Was gibt es denn?«
    »Nun, ich …« Der Laden war so klein und so leer, dass Lulu jedes Wort verstehen würde. »Ich dachte, dass wir vielleicht eine Minute in dein Büro gehen könnten.«
    »Hier geht es genauso gut. Lass dich nicht von Lulus finsterer Miene aus dem Konzept bringen.« Mia baute einen kleinen Bücherturm aus neuen Veröffentlichungen. »Sie fürchtet bestimmt, dass du mich um eine Gehaltserhöhung bitten willst, und da ich nicht nur eine willenlose, sondern auch eine schwache Person bin, werde ich zulassen, dass du mich ausraubst und ich völlig verarmt und allein in einer heruntergekommenen Hütte sterben werde. Ist es nicht so, Lu?«
    Lulu schnaubte bloß und malträtierte die Tastatur der Additionsmaschine.
    »O nein, es geht nicht um Geld. Ich würde nie um eine – nach allem, was du für mich getan hast – verdammt.« Nell raufte sich ihre Haare, zog daran, bis ihr der Schmerz ins Rückgrat fuhr. Nachdenklich wandte sie sich jetzt an Lulu.
    »Ich verstehe, dass Sie Mia schützen wollen, und es gibt keinen Grund für Sie, mir zu trauen. Ich kam hierher aus dem
Nirgendwo, mit nichts, und bin jetzt gerade mal einen Monat hier. Aber ich bin keine Diebin, und ich bin nicht drogenabhängig. Ich habe mein Päckchen zu tragen, und ich werde es weiterhin tragen. Und wenn Mia mich auffordert, Sandwiches zu servieren und dabei auf einem Bein stehend ›Yankee Doodle Dandy‹ zu singen, täte ich es, so gut ich könnte. Weil ich aus dem Nirgendwo kam, mit nichts, und weil sie mir eine Chance gab.«
    Lulu schnaubte wieder, aber dieses Mal blitzten ihre Augen. »Das würde ich wirklich gern sehen. Bringt vielleicht auch neuen Schwung in den Laden. Habe niemals behauptet, dass du nicht dein Päckchen zu tragen hast«, fügte sie mit versöhnlicher Anrede hinzu. »Aber das heißt noch lange nicht, dass ich dich nicht im Auge behalte.«
    »Fein, behalte mich im Auge, solange du willst«, konterte Nell die vertrauliche Anrede.
    »Sentimentalitäten«, Mia betupfte sich die Augen, »ruinieren mir regelmäßig mein Make-up.« Sie trat beiseite, betrachtete prüfend ihre Dekoration und nickte zufrieden. »Also, worüber möchtest du mit mir reden, Nell?«
    »Mrs. Macey feiert nächsten Monat ihren Hochzeitstag. Sie hätte gern ein ausgefallenes Büfett zu diesem Anlass.«
    »Ja, ich weiß.« Mia drehte sich um und ordnete Bücher im Regal. »Sie wird dich ganz sicher halb verrückt machen mit Änderungswünschen und Vorschlägen und Fragen, aber du wirst das schon schaffen.«
    »Ich habe noch gar nicht zugesagt … Wir haben erst gestern darüber gesprochen. Ich wäre nicht auf die Idee gekommen, dass du schon davon gehört hast. Ich wollte dich erst fragen.«
    »Es ist eine kleine Insel, hier spricht sich alles schnell herum. Du musst mich nicht fragen, ob du das Büfett bei einer Feier ausrichten darfst, Nell.«
    Sie notierte sich im Kopf, die rituellen Kerzen

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