Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im Licht der Sterne: Roman (German Edition)

Im Licht der Sterne: Roman (German Edition)

Titel: Im Licht der Sterne: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
Vom Netzwerk:
mitbekommen. Wenn ich es richtig verstanden habe, sind Sie ein wenig in der Klemme. Ich kann kochen.«
    Mia beobachtete den Dampf, lauschte dem Zischen. »Können Sie?«
    »Ich bin eine sehr gute Köchin.« Nell reichte Mia den dampfenden Kaffee und schaute sie gerade an. »Ich war bei einem Party-Service beschäftigt, habe in einer Bäckerei gearbeitet und hier und da gekellnert. Ich weiß, wie man Essen zubereitet und es serviert.«
    »Wie alt sind Sie?«
    »Achtundzwanzig.«
    »Sind Sie vorbestraft?«
    Fast hätte Nell losgeprustet. Einen Moment lang funkelten ihre Augen vor Vergnügen. »Nein. Ich bin geradezu langweilig ehrlich, eine verlässliche Arbeiterin und eine fantasievolle Köchin.«
    Übertreib nicht, übertreib nicht!, rief sie sich selbst zur Ordnung, aber sie konnte sich nicht beherrschen. »Ich brauche den Job, weil ich gern auf der Insel leben möchte. Ich würde liebend gern hier arbeiten, weil ich Bücher mag, und ich mag Ihr Café, ich habe es vom ersten Moment an gefühlt.«
    Interessiert hob Mia ihren Kopf. »Und was haben Sie gefühlt?«
    »Es war eine Art Vorsehung.« Exzellente Antwort, sinnierte Mia. »Glauben Sie an Vorsehungen?«
    Nells Lächeln verschwand. »Ja, das muss ich.«
    »Entschuldigen Sie?« Ein Paar trat an den Tresen. »Wir hätten gern zwei Eismokka und zwei dieser Eclairs.«
    »Selbstverständlich. Einen Moment bitte.« Mia drehte sich wieder um zu Nell. »Sie sind eingestellt. Schürzen sind dahinten. Wir besprechen die Details später.« Sie nippte an ihrem Cappuccino. »Sehr gut,« beendete sie das Gespräch und trat aus dem Weg. »Oh, wie heißen Sie übrigens?«
    »Nell. Nell Channing.«
    »Willkommen auf den Drei Schwestern, Nell Channing.«
     
    Mia Devlin führte das Buch-Café, wie sie ihr gesamtes Leben führte. Sie ließ sich hauptsächlich von ihren Instinkten leiten, zur Belustigung ihres Personals. Sie war eine begabte Geschäftsfrau mit einem gesunden Profitstreben. Aber immer und ausschließlich zu ihren Bedingungen.
    Was sie langweilte, ignorierte sie. Was sie interessierte, verfolgte sie.
    Momentan interessierte sie sich sehr für Nell Channing.
    Wenn Nell ihre Fähigkeiten übertrieben hätte, würde Mia sie ebenso schnell rausschmeißen, wie sie sie eingestellt hatte, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken. Sie würde Nell, wenn ihr danach wäre, möglicherweise helfen, woanders einen Job zu finden. Aber sie würde dafür nicht viel Zeit verschwenden oder ihre Geschäfte vernachlässigen.
    Sie hatte sich zu ihrem Schritt nur deshalb entschlossen, weil etwas von Nell sie angerührt hatte, vom ersten Moment an, in dem die großen blauen Augen ihren begegnet waren.
    Verletzte Unschuld. Das war Mias erster Eindruck, und sie vertraute ihren ersten Eindrücken blind. Tüchtig ist sie auch, dachte Mia, allerdings schien das Selbstvertrauen ein bisschen angeknackst zu sein.
    Aber es stabilisierte sich zusehends, sobald sie im Café tätig wurde.
    Mia behielt sie den Nachmittag über im Auge, beobachtete, wie sie die Bestellungen ausführte, die Kunden behandelte, die Kasse bediente und das Monster von einer Espressomaschine.
    Man müsste sie allerdings ein bisschen herausputzen, entschied Mia. Man war zwar ausgesprochen zwanglos auf der Insel, aber diese alten Jeans waren für Mias Geschmack denn doch etwas zu zwanglos.
    Zufrieden mit ihren bisherigen Überlegungen betrat Mia die Café-Küche. Sie war beeindruckt, dass die Anrichten und Arbeitsplatten blitzsauber waren. Jane hatte es nie geschafft, Ordnung zu halten, obgleich sie die meisten Kuchen und Backwaren bei sich zu Hause vorbereitet hatte.
    »Nell?«
    Überrascht fuhr Nell, die über den Herd gebeugt die Kochplatten putzte, zusammen. Ihre Wangen röteten sich leicht, als sie Mia anschaute und die junge Frau neben ihr.
    »Ich wollte Sie nicht erschrecken. Dies ist Peg. Sie arbeitet am Tresen von vierzehn bis neunzehn Uhr.«
    »Oh. Hallo.«
    »Hi. Wahnsinn. Ich kann es kaum glauben, dass Jane und Tim tatsächlich fahren . Nach New York.« Pegs Augen begannen zu glänzen bei der Vorstellung. Sie war klein und sah unternehmungslustig aus mit ihrem strohblonden Wuschelkopf. »Janes Blaubeer-Muffins waren einsame Spitze.«
    »Nun ja, Jane und ihre Spitzenmuffins sind weg. Ich muss jetzt mit Nell reden, übernimm bitte das Café.«
    »Klar. Wir sehen uns später, Nell.«
    »Warum gehen wir nicht in mein Büro? Wir werden jetzt die erwähnten Details besprechen. Im Sommer haben wir von zehn bis neunzehn Uhr

Weitere Kostenlose Bücher