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Im Licht der Sterne: Roman (German Edition)

Im Licht der Sterne: Roman (German Edition)

Titel: Im Licht der Sterne: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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unterdrückte.
    »Entschuldige, ich dachte einfach nie an … einen Besen?«
    »Du wirst nicht auf ihm fliegen. Hänge ihn an deine Haustür
zum Schutz, benutze ihn dazu, negative Energie wegzufegen. Eine Tasse – wahrscheinlich willst du dir später selber eine aussuchen, aber diese tut es fürs Erste. Ich habe sie im Supermarkt gekauft – Glaswaren-Abteilung«, lächelte sie. »Manchmal eignen sich die einfachsten Dinge am besten. Das Pentagramm ist aus Kastanienschalen. Es muss immer aufrecht stehen. Die Sichel ist nicht als Waffe gedacht, sondern soll die Energie leiten.«
    Sie berührte sie nicht, forderte aber Nell auf, es zu tun.
    »Einige bevorzugen Schwerter, aber ich glaube, du gehörst nicht dazu«, fuhr sie fort, als Nell den verzierten Griff mit ihrer Fingerspitze betastete. »Die Klinge ist stumpf, das ist Absicht. Die Schere andererseits ist scharf und durchaus in der Lage zu verletzen. Sie hat runde Griffe und eignet sich hervorragend zum Schneiden von Kräutern und Pflanzen, Schnitzen von Zauberstäben, Gravieren von Kerzen und so weiter. Es gibt Küchenhexen, die sie zum Fleischschneiden benutzen. Das bleibt ganz dir überlassen, natürlich.«
    »Natürlich«, murmelte Nell.
    »Einen Hexenkessel kannst du dir selbst aussuchen und kaufen. Am besten sind gusseiserne. Eine Weihrauchpfanne nach deinem Geschmack findest du in einem der Geschenkeläden, Weihrauch auch – Kegel und Stäbe sind hier gebräuchlich. Wenn du Zeit hast, kannst du dir Weihrauchpuder selber machen. Du brauchst noch einige Strohkörbe, einige Stücke Seide – willst du dir Notizen machen?«
    Nell atmete durch. »Vielleicht wäre das besser.«
    »Kerzen«, nahm Mia ihren Faden wieder auf, nachdem sie Nell Block und Bleistift gereicht hatte. »Ich erkläre dir jetzt den Zweck von Farben und Symbolen. Ich habe einige Kristalle für dich, aber du wirst mehr haben, sie selber auswählen wollen. Dann einige Dutzend verschließbare Gefäße, einen Mörser und Stößel, Meersalz. Ich habe einen Satz Tarotkarten, den ich dir leihe, und einige Holzschachteln – die ich
ebenfalls zurückhaben möchte. Das ist deine Grundausstattung, damit kannst du anfangen.«
    »Es gehört mehr dazu, als ich dachte. Beim ersten Mal – auf den Klippen – stand ich nur da, das war alles.«
    »Es gibt Dinge, die man durch reine Vorstellungskraft bewirken kann, und andere, die Hilfsmittel erfordern – zur Entfaltung der Macht und aus Respekt vor alten Gebräuchen. Jetzt, wo du einen Computer hast, kannst du eine Zauberliste anlegen.«
    »Eine Zauberliste, auf meinem Computer?«
    »Was spricht dagegen, praktisch und effizient zu sein? Nell, hast du Zack irgendetwas erzählt?«
    »Nein.«
    »Machst du dir Sorgen über seine Reaktion?«
    Sie berührte den Zauberstab wieder und überlegte. »Das auch, aber so weit sind wir noch lange nicht, weil ich nicht den blassesten Schimmer habe, wie ich es ihm beibringen soll, wo ich anfangen soll. Es ist mir ja selbst noch nicht richtig vertraut.«
    »Verständlich. Was du mit anderen teilst oder nicht, ist deine Entscheidung, ebenso was du bereit bist zu geben oder zu nehmen.«
    »Vielleicht hat er die gleiche ablehnende Haltung wie Ripley. Ich möchte Schwierigkeiten so lange wie möglich aus dem Weg gehen im Moment.«
    »Das kann dir wirklich niemand vorwerfen. Lass uns einen Spaziergang machen.«
    »Ich sollte jetzt aber langsam zurückfahren. Es ist schon dunkel.«
    »Er wird auf dich warten.« Mia öffnete eine geschnitzte Schachtel und nahm ihren Zauberstab heraus. Seine Spitze war aus rundem Quarz, so grau wie ihre Augen. »Nimm deinen auch mit. Es wird Zeit, dass du lernst, wie man einen Kreis zaubert. Es ist nicht kompliziert«, versprach sie, indem
sie Nell durch die Tür schob. »Und danach ist Sex, das garantiere ich dir, einfach sensationell.«
    »Es geht nicht nur um Sex«, wandte Nell ein, »aber ich muss zugeben, dass es eine höchst angenehme Beigabe ist.«
    Als sie in das Wäldchen gingen, bedeckte leichter Nebel den Boden. Die Bäume warfen lange Schatten, schwarze Streifen über bleichem Grund.
    »Das Wetter ändert sich«, sagte Mia. »Die letzten Wochen des Sommers stimmen mich immer melancholisch. Es ist seltsam, weil ich den Herbst liebe, die Gerüche, die Farben, den Dunst am frühen Morgen.«
    Du bist allein. Fast hätte Nell das ausgesprochen, konnte sich gerade noch zurückhalten. Es auszusprechen wäre keine Hilfe, sondern würde im Gegenteil überheblich und selbstgefällig

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