Im Licht der Sterne: Roman (German Edition)
Todds, nicht wahr? Wir kommen gut klar allein, und dann, peng, trifft es uns aus heiterem Himmel, und wir sind hinüber. Ich bin getroffen worden, und es gefällt mir.«
»Okay, lass uns nur etwas klarstellen.« Unbeirrt von der Frage, ob er es wollte oder nicht, baute sie sich vor ihm auf, stützte sich auf ihre Hände und beugte sich vor. »Sie hat Ärger gehabt. Sie hat es geschafft, ihn sich vom Hals zu schaffen, jedenfalls vorübergehend, aber er ist da. Er verfolgt sie möglicherweise, Zack. Wenn ich nicht deinetwegen beunruhigt gewesen wäre, hätte ich niemals Mia danach gefragt. Ich hätte mir dabei fast die Zunge durchgebissen. Aber ich habe sie gefragt, und sie ist sich nicht sicher in dieser Sache.«
Ihre Augen blitzten und waren gleichzeitig voller Sorge, bemerkte er. »Schätzchen, es stimmt, du kennst mich. Was würdest du also vermuten, wie ich jetzt reagiere?«
Sie stieß die Luft aus. »Wenn er sie verfolgt, wird er es mit dir zu tun bekommen.«
»Das trifft es ganz gut. Solltest du nicht schon lange unterwegs sein – oder möchtest du heute lieber den Papierkram erledigen?«
»Lieber würde ich Mäuse melken.« Sie klatschte sich ihre Kappe auf den Kopf und zog ihren Pferdeschwanz hinten durch. »Schau, ich freue mich, dass du jemand gefunden hast, der zu dir passt. Ich freue mich überaus, dass sie auch mir gefällt. Aber Nell Channing ist mehr als eine nette Frau mit einer dunklen Vergangenheit, die backen kann wie ganze Heerscharen von Engeln.«
»Du meinst, dass sie eine Hexe ist«, sagte er leichthin. »Ja, das habe ich bemerkt. Ich habe damit kein besonderes Problem.« Damit wendete er sich dem Computer zu und grinste, als Ripley die Tür hinter sich zuknallte.
»Die Göttin erwartet keine Opfer«, erläuterte Mia. »Sie ist eine Mutter. Wie eine Mutter erwartet sie Respekt, Liebe, Ordnung und möchte, dass ihre Kinder glücklich sind.«
Es war ein kühler Abend. Mia konnte bereits das Ende des Sommers spüren. Bald würde ihr grünes Wäldchen üppig bunt sein. Sie hatte bereits die flauschigen Raupen gesehen und beobachtet, wie Eichhörnchen fleißig Nüsse für den Winter horteten. Zeichen, die auf einen langen, kalten Winter deuteten.
Aber noch blühten ihre Rosen, und zarter Kräuterduft stieg auf aus dem Steingarten.
»Magie kommt aus den Elementen und aus dem Herzen. Aber für die Rituale benötigt man Werkzeuge, auch visuelle Hilfen sind nützlich. Jede Kunst beruht auf gewissen handwerklichen Fähigkeiten und Material.«
Sie ging durch ihren Garten zur Küchentür, öffnete sie für Nell. »Ich habe einige für dich.«
Der Raum duftete genauso gut wie der Garten. Kräuterbüschel waren zum Trocknen an Haken aufgehängt, verschiedene Blumentöpfe waren im Raum verteilt. Etwas, was starke Ähnlichkeit mit einem Hexenkessel hatte, köchelte auf dem Herd und verströmte den intensiven, süßen Duft von Vanille.
»Was kochst du da?«
»Oh, das wird nur ein kleines Mittelchen für eine Frau, die ein Einstellungsgespräch Ende der Woche hat. Sie ist ein bisschen aufgeregt.« Mia wedelte mit ihrer Hand über dem dampfenden Topf. »Vanille für den Erfolg, Sonnenblume für die Karriere, eine Prise Haselnuss für die Entspannung – und dies und das. Ich werde noch einige Kristalle für sie besprechen, die sie in einem Beutel in ihrer Handtasche bei sich tragen kann.«
»Wird sie den Job bekommen?«
»Das liegt an ihr. Die Kunst ist weder dafür da, uns alle Wünsche zu erfüllen, noch dient sie als Stütze für ein schwaches Rückgrat. Kommen wir zu deinem Werkzeug«, fuhr sie fort, zeigte auf den Tisch.
Sie hatte sie sorgfältig ausgewählt, mit dem Bild von Nell vor ihren Augen.
»Du solltest sie zu Hause sorgfältig säubern. Keiner darf sie ohne deine Erlaubnis berühren. Sie erfordern deine persönliche Energie. Der Zauberstab stammt von einer Birke, deren Zweige vor der Wintersonnenwende beschnitten wurden. Der Kristall an seiner Spitze ist aus hellem Quarz. Er war ein Geschenk für mich von jemand, der mich unterrichtet hat.«
Er war sehr schön, schmal und weich und fühlte sich an wie Seide, dachte Nell, als sie mit ihren Fingern darüber fuhr. »Du kannst mir nicht etwas geben, was man dir geschenkt hat.«
»Er war dazu bestimmt, weitergegeben zu werden. Wenn du einen anderen haben möchtest, Kupfer eignet sich gut. Dies ist dein Besen«, setzte sie ihre Unterweisung fort, hob leicht irritiert eine Augenbraue, als Nell nur mühsam ein Lachen
Weitere Kostenlose Bücher