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Im Licht des Blutmondes

Im Licht des Blutmondes

Titel: Im Licht des Blutmondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeanette Peters
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ihrem Schrei Andersons wildes Lachen, das er mit jedem Stoß ausstieß. Ihre Arme knickten ein und sie sackte in sich zusammen.
    „Joleen! Sieh mich an!“, knurrte Nikolas.
    „Ja schrei für mich“, schrie Anderson zur gleichen Zeit. Joleens Hände ballten sich zu Fäusten und sie hob ihr tränenverschmiertes Gesicht. Ihr Blick fand den von Nikolas und sah ihn Hilfe suchend an.
    „Tu das, was ich dir gesagt habe!“, schrie er sie an. „Denk an das, was ich gesagt habe! Das ist ein Befehl!“ Joleens Kieferknochen spannten sich an, als sie ihre Zähne aufeinander biss. Als sie nickte, blitzte Unsicherheit in ihr auf. „Du kannst das!“, rief er überzeugt. Erst dann blitzte Entschlossenheit in ihren Augen auf.
    „Das reicht! Bringt ihn zum Schweigen“, sagte Anderson kalt. Er griff in Joleens Haare und zog ihren Kopf kräftig zurück. Wieder schrie Joleen auf, doch Nikolas konnte sie nicht weiter ansehen, denn die anderen Vampire kamen auf ihn zu. Er sah die Dolche mit den Silberklingen in ihren Händen und versuchte sich erneut gegen die Silberketten aufzulehnen. Doch diese schnitten nur noch tiefer in seine Haut. Als der erste Vampir die Klinge seines Messers an seiner Wange hinabgleiten ließ, schaffte es Nikolas nicht länger, dem Schmerz zu widerstehen und schrie auf.
    ***

J OLEEN
     
    Dieses Mal ließ Anderson erst von ihr ab, als der Wagen anhielt. Joleen musste dem Drang widerstehen, sich zu übergeben. Immer wieder sah sie hinüber zu Nikolas, dessen Körper mit vielen Wunden übersät war. Als die Wagentür geöffnet wurde, fand sie nicht noch einmal die Kraft, sich gegen den brutalen Griff der Vampire zu wehren, mit dem sie aus dem Wagen gezogen wurde.
    Ihr Unterleib schmerzte, bei jedem Schritt, den sie tat, als würde jemand glühende Rasierklingen durch ihr Fleisch ziehen. Die Vampire hielten sie jedoch unnachgiebig an den Oberarmen gepackt und zerrten sie mit sich. Sie gingen auf ein verkommenes großes Haus zu, dessen Fenster mit Brettern verdeckt waren. Ohne auf ihre schwache Gegenwehr zu achten, schleiften sie sie immer weiter auf die Tür zu.
    Mit einem Gefühl der vollkommenen Hilflosigkeit sah sie erneut zu Nikolas, der mit halb geschlossenen Augen zwischen zwei anderen Vampiren hing. Es war ihre Schuld, dass er nun solche Schmerzen hatte. Wenn sie nicht unbedingt hätte rausgehen wollen, wären sie nun nicht in dieser Situation.
    Die Tür des Hauses öffnete sich und Joleen wurde in den dunklen Hausflur hineingeschleift. Als sie stolperte, achteten die Vampire überhaupt nicht darauf, sondern zogen sie einfach weiter. Joleen versuchte wieder auf die Beine zu kommen, denn das morsche Holz der Bodendielen jagte ihr lange Holzsplitter unter die Haut, als sie nicht schnell genug wieder aufstehen konnte. Die Vampire zogen sie achtlos mit sich.
    Sie und Nikolas wurden eine Treppe hinuntergestoßen in den Keller des Hauses. Er bestand lediglich aus einem riesigen Raum, in dem sich viele Vampire und einige Bluthuren aufhielten. Joleen nahm es nur am Rande ihres Bewusstseins wahr, denn ihr Blick wurde von einer Vampirin gefesselt, die auf dem einzigen Stuhl saß, der an einer der Wände stand und erwartungsvoll mit kalten Augen lächelte.
    Langsam stand sie auf und kam auf sie zu. Der Blick der grauen Augen war auf Joleen gerichtet, die ihn schockiert erwiderte. Joleen schluckte, als sie dabei zusah, wie ihre Mutter den Blick auf Anderson richtete.
    „Ihr habt lange gebraucht“, sagte Martina. Als ihr Blick auf Nikolas fiel, runzelte sie die Stirn. „Wieso ist er hier?“
    „Anscheinend stimmen die Informationen von Scarlett nicht ganz“, antwortete Anderson. „So wie es aussieht, ist sie seine Blutsklavin, nicht die von Zacharias.“ Martina schürzte ihre Lippen und dann lächelte sie auf einmal bösartig, ehe sie auf Nikolas zuging. Joleen wagte es nicht, auch nur Luft zu holen, als Martina mit ihren langen Fingern Nikolas‘ Kinn umfasste und ihn zwang, sie anzusehen.
    „Hat dir die kleine Schlampe auch Freude bereitet?“, fragte sie mit schnarrender Stimme. „Ich hoffe der Fick war es wert, nun auch für ihn zu sterben.“ Joleen sah, wie Martina eine schnelle Handbewegung machte und dann ihr blondes Haar über ihre Schultern zurückwarf, ehe sie zu ihrem Stuhl zurückging.
    Mehrere Vampire stürzten sich auf Nikolas und bissen ihn, fügten ihm weitere Schnitte mit Silberklingen zu. Joleen versuchte sich aus dem Griff der Vampire zu befreien, um Nikolas zur Hilfe zu eilen, doch

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