Im Licht des Blutmondes
beugte. Als sie mit der Silberkette nach ihm schlagen wollte, packte er ihren Arm und drückte ihn zu Boden.
Joleen wand sich unter ihm, versuchte sich aus seinem Griff zu befreien. Nikolas musste anerkennen, dass sie sich mit einer Vehemenz gegen den Vampir zur Wehr setzte, die er von der jungen Frau nicht erwartet hatte. Dann rückte das Gesicht des Vampires in Joleens Blickfeld und plötzlich erstarrte sie.
„Das ist nicht möglich“, hörte Nikolas sie flüstern und ihre Stimme war vor Angst verzerrt. Nikolas hörte den Vampir lachen, und verstand nicht, was Joleen damit gemeint hatte. Der Vampir beugte sich noch weiter zu ihr hinunter und leckte mit seiner Zunge über ihre Wange. Sie drehte mit angewidertem Blick ihr Gesicht beiseite, doch er zog ruckartig an ihrem Haar und schlug ihren Kopf auf den Boden, sodass sie schmerzerfüllt aufstöhnte.
„Ich habe dir doch versprochen, dass ich dafür sorgen werde, dass du meinen Namen schreist“, flüsterte der Vampir. Wieder versuchte Joleen, sich gegen seinen Griff aufzubäumen. Auch Nikolas wollte sich erneut befreien. Doch gegen gleich drei Vampire hatte er keine Chance. So musste er hilflos dabei zusehen, wie der Vampir Joleens Kleid packte und es mit einem schnellen Griff in Fetzen riss.
Nikolas erstarrte vor Schreck, als er sah, wie der Vampir mit seinem Knie Joleens Beine auseinanderdrückte und sich dazwischen schob. Mit seiner freien Hand begann er seine Hose zu öffnen, ohne auf Joleens Schläge zu achten. Selbst als die Silberkette auf seine Haut traf, lächelte er lediglich wütend und fixierte, sobald seine Hose geöffnet war, Joleens Arm erneut auf dem Boden, während er seine Hüfte ruckartig nach vorne stieß.
Der Schrei, den Joleen ausstieß, ließ Nikolas‘ Körper zu Eis erstarren. Niemals hatte er solchen Schmerz in der Stimme eines Menschen vernommen. Nikolas schrie ebenfalls, stemmte sich erneut gegen den Griff der drei Vampire, doch diese zogen ihn auf den Lieferwagen zu und drückten ihn durch die Öffnung. Joleens Schreie gellten weiterhin in seinen Ohren, und er verfluchte sich dafür, dass er nicht mehr Vorsichtsmaßnahmen getroffen hatte. Er wehrte sich, als er auf den Boden des Lieferwagens gedrückt wurde und plötzlich spürte er brennenden Schmerz an seinen Gliedern. Mit weit aufgerissenen Augen sah er, wie zwei Blutsklaven ihn mit einem Netz aus Silberketten am Boden des Lieferwagens fixierten. Er versuchte, sich gegen die Ketten aufzubäumen, doch das verstärkte nur seinen Schmerz.
Er wusste nicht, wie lange es dauerte, doch irgendwann verklangen auch Joleens Schreie und kurz darauf wurde sie unsanft neben ihn auf die Ladefläche des Lieferwagens gestoßen. Er roch Blut und hob angestrengt seinen Kopf, um sie zu mustern. Ihre Schenkel hatte sie fest zusammengepresst und eng an ihren Körper herangezogen. Sie waren blutverschmiert, was die Brutalität aufzeigte, mit der der Vampir sie genommen haben musste. Sie schluchzte leise und auch an ihrem Hals prangte eine Bisswunde, aus der Blut tropfte.
„Joleen!“, stieß er zwischen zusammengebissenen Zähnen hindurch, während der andere Vampir zufrieden grinsend in den Wagen sprang und zweimal kräftig gegen das Dach schlug. Nur am Rande seines Bewusstseins bekam er mit, wie der Wagen gestartet wurde. Er sah den Vampir hasserfüllt an und wurde das vage Gefühl nicht los, ihn irgendwoher zu kennen. Der Vampir, den Joleen verletzt hatte, bestätigte ihn.
„Mensch Anderson, ich hätte die kleine Schlampe zuerst nehmen sollen“, jammerte der. „Schau dir an, was sie mit meinem Gesicht gemacht hat!“ Nikolas riss seine Augen auf. Anderson! Der Junge, der von Zacharias ausgepeitscht worden war, nachdem er Joleen stundenlang im Keller ihres eigenen Hauses misshandelt hatte.
„Gar nichts, hast du“, fauchte Anderson zurück. „Ihr könnt später mit ihr spielen. Aber vergesst bloß nicht, dass ich es sein werde, der ihr den letzten Tropfen Blut aussaugt. Ich will, dass das Letzte was sie sieht, bevor sie stirbt, mein Gesicht ist!“
„Wenn ihr sie anfasst ...“, schrie Nikolas auf und versuchte erneut sich aus den Ketten zu befreien, doch Anderson trat mit einem kalten Lächeln auf ihn zu und setzte seinen Fuß auf seinen Brustkorb, um ihn zurück zu Boden zu drücken. Nikolas konnte ein schmerzerfülltes Stöhnen nicht unterdrücken, als die Silberketten tiefer in seine Haut gedrückt wurden.
„Was dann?“, fragte Anderson mit dem gleichen kalten Lächeln. „Ich
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