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Im Licht des Blutmondes

Im Licht des Blutmondes

Titel: Im Licht des Blutmondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeanette Peters
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warf einen kurzen Blick zu seinem Bruder, doch dieser hatte seinen Blick starr auf Anderson gerichtet. Cirrus drückte kurz beruhigend Joleens Hand und wunderte sich wieder einmal darüber, wie vertraut sie ihnen allen, schon von Beginn an, gegenübergetreten war. Joleen erwiderte den Druck seiner Hand zitternd und atmete tief durch. Ihr Gesicht war jedoch immer noch eine starre, gefühllose Maske.
    „Wir haben nicht den ganzen Tag Zeit“, erklärte Fayn mit kalter Stimme. „Wenn du ihn in den nächsten fünf Minuten nicht tötest, werden wir das übernehmen und der Deal ist gestorben.“
    „Aber …“, flüsterte Scarlett und erschauderte, als sie Fayns kaltem Blick begegnete. Cirrus beobachtete genau, wie sich der Körper der Bluthure versteifte, doch ihre Finger legten sich fester um die Klinge.
    Während Scarlett langsam auf Anderson zuging, fixierte der Vampir die Bluthure kalt lächelnd mit seinen Augen. Cirrus war verwundert, dass er trotz der Silberketten, die um seinen Körper lagen, immer noch so viel Kraft in sich hatte. Vielleicht lag es auch daran, dass er noch relativ jung war.
    Cirrus spürte, wie Joleen seine Hand losließ und sah, dass sie sich auch aus Zacharias‘ Griff gelöst hatte. Sie ging einen Schritt nach vorn und sah angespannt auf Scarlett, deren Schritte immer langsamer wurden. Anderson hatte seine Augen immer noch auf Scarlett gerichtet und Cirrus runzelte seine Stirn. Etwas stimmte mit seinem Blick nicht.
    Ehe ihm bewusst wurde, was passierte, fuhr Scarlett plötzlich mit einem Schrei herum und stürzte sich mit erhobener Silberklinge auf Joleen. Ein Schreck durchzuckte Cirrus und er hörte, wie sein Bruder neben sich erschrocken Luft holte. Doch Joleen reagierte schneller als sie alle und, so wie Cirrus das einschätzen konnte, rein instinktiv.
    Sie hob die Arme, griff nach Scarletts Arm und umfasste ihn so fest, dass der Knochen unter ihrem Griff brach. Cirrus vermutete, dass es keine Absicht gewesen war, da Joleen ihre Kräfte noch nicht richtig einschätzen konnte und sich von ihren Instinkten beherrschen ließ. Als Zacharias und Fayn beide gleichzeitig einen Satz nach vorn machten, packte Joleen laut knurrend Scarletts Gesicht.
    Die Augen der jungen Vampirin glühten in einem tiefen Rot, und ihre Reißzähne waren vollends ausgefahren. Scarlett schrie unterdessen vor Schmerzen und vor Angst. Joleen achtete nicht darauf, sondern drehte Scarletts Kopf mit einem Ruck herum. Cirrus hörte das laute Knacken, als das Genick der Bluthure brach.
    Zacharias stand neben Joleen, die plötzlich keuchte und Scarletts Leiche erschrocken zu Boden fallen ließ. Zacharias sah sie prüfend an, ehe er seinen Arm um sie legte.
    „Es ist alles gut, Liebste“, versuchte er sie zu beruhigen, doch auch seine Stimme glich einem Knurren. Joleen atmete erneut tief durch und sah dann zu Fayn. Cirrus musste ein Lachen unterdrücken, als er sah, dass Joleens Blick seine Cousine um Verzeihung zu bitten schien. Auch Fayns Mundwinkel zuckten.
    „Es ist gut, Joleen“, sagte sie und nahm Joleens Hand. „Du hast alles richtig gemacht.“
    „Aber wolltest du nicht …“, begann Joleen. Sie brach jedoch stirnrunzelnd ab, als sie hörte, wie verzerrt ihre Stimme klang.
    „Sie hat versucht dich anzugreifen, du hast vollkommen richtig gehandelt“, erklärte Zacharias Joleen. Als sie ihren Blick auf ihn richtete, nickte er noch einmal mit Nachdruck.
    Cirrus räusperte sich laut und Joleen sah fragend zu ihm. Er musste grinsen, zwinkerte ihr zu und sah zu seiner Überraschung, wie Joleen sich entspannte. Dann wanderte ihr Blick zu Agenta. Auch diese wirkte zufrieden.
    „Vielleicht willst du Fayn dafür Anderson überlassen“, flüsterte Zacharias leise und Joleen nickte sofort bereitwillig.
    „Natürlich“, antwortete sie und sah dann wieder zögernd und verzeihungsheischend zu Fayn.
    „Das nehme ich gerne an“, erklärte Fayn und dann lächelte Joleen. Anderson knurrte laut. Doch als Cirrus ihn dieses Mal ansah, sah er endlich Angst in den Augen des jungen Vampires. Mit einem zufriedenen Brummen sah er dabei zu, wie Fayn sich ihm zuwandte und mit einem kalten Lächeln, auf Anderson zuging.
    ***

J OLEEN
     
    Ihre Reißzähne waren immer noch voll ausgefahren und ihr ganzer Körper zitterte heftig. Sie sah alles in einem starken Rotschimmer und hatte Schwierigkeiten einfach still stehen zu bleiben. Zachs Nähe half ihr ein wenig dabei, doch es war trotzdem noch ein Kampf mit der eigenen

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